Je größer mein Bauch wird, desto wichtiger wird für meine Große die Frage danach, woher die Babys kommen. Bienchen und Blümchen waren gestern, heutzutage wird aufgeklärt. Wenn es sein muß, mit plastischer Anschauung. 😉
Man nehme:
Knete (2 verschiedene Farben)
1 Beutel zur Eiswürfelherstellung (1 Segment herausschneiden)
1 Schere
1 Stück Faden
1 Küchenmesser
etwas Fingergeschick…
Und da wird dann ein Baby draus.
Das mit der Gebärmutter machen wir dann das nächste Mal. :wave:
Noch 2 1/2 Monate. Der Bauch wächst immer weiter und die ersten Walroßgefühle kommen auf. Man überlegt nachts dreimal bis man ein Umdrehmanöver startet. Je schwangerer ich werde, desto weniger hab ich Lust, das Haus zu verlassen oder irgendwen zu sehen. Dabei muß ich noch bis Ende April arbeiten. :-/
Mit einer, die sich zur Fachärztin für Psychatrie ausbilden lässt und in dem Rahmen zwei Wochen bei uns auf Station gearbeitet hat, hab ich mich nett unterhalten. Sie erzählte, daß ihr erstes Kind fünf Kilo schwer war und auf normalem Weg geboren wurde (wohl, weil damals das Gewicht noch nicht mit dem Ultraschall geschätzt wurde). Es ging auch ganz gut, außer daß sie (wahrscheinlich wegen hebammengeleitetem Powerpressen in Rückenlage plus Dammschnitt) eine Sphinkterruptur bekam (die aber problemlos heilte). Bei der nächsten Schwangerschaft wurde gleich mal prophylaktisch ein Kaiserschnitt gemacht, obwohl das Kind sich noch von Beckenendlage in Schädellage drehte und nachher weniger als 5 Kilo wog. Sie hätte schon gern normal geboren, aber die schlauen Gynnis hielten einen Kaiserschnitt für viel sicherer. Das dritte Kind wog ganze 3,5 Kilo und kam natürlich auch per Kaiserschnitt. Sie hat selbst ein Jahr in der Frauenklinik gearbeitet, scheint aber die Entscheidung für die Kaiserschnitte nie hinterfragt zu haben, obwohl sie selbst sagt, daß sie lieber normal geboren hätte und das viel leichter war als die Kaiserschnitte. Verrückte Welt.
Gestern war mein Blutdruck den ganzen Tag im Keller. Ich kann mich erinnern, daß ich das bei den anderen Schwangerschaften auch manchmal hatte. Nur gestern mußte ich arbeiten und war noch dazu übermüdet von einer zu kurzen Nacht. Ich weiß nicht, wie ich bis Mittag durchgehalten hab. Mir war schwindelig, konzentrieren war so schwer und als ich vor dem Mittagessen saß, wurde mir übel. Meine Rettung war eine Pritsche im sogenannten Parkinson-Raum, der nur wenige Stunden am Tag genutzt wird. Ich hätte nicht gedacht, daß ich dort schlafen kann, aber ich konnte und nach einer 3/4 Stunde war ich wenigstens nicht mehr müde und konnte mich konzentrieren. Am Nachmittag waren nämlich zwei Aufnahmen. Zwei nette, alte Leute nach Schenkelhalsbruch, die zu uns zur Reha kamen. Die eine war schon Uroma, aber für ihr Alter und trotz früherem Schlaganfall noch so neugierig und munter, wie ich auch gern mal sein will, wenn ich so alt bin.
Der niedrige Blutdruck (ich kam kaum auf 100/60, hab aus Neugierde mal gemessen) verfolgte mich noch bis abends. Heute ist’s als wäre nichts gewesen.
Draußen liegt immer noch viel zu viel Schnee. Bei 2 Grad taut es nur langsam. Eigentlich wollte ich Kaninchen schlachten heute, aber man kriegt noch nicht mal die Türen vom Stallgebäude richtig auf, weil der ganze Schnee vom Dach herunter gekommen ist. Ich hab den Schnee inzwischen so satt. 🙄
Für alle, die Voll- oder Teilzeitwindelfrei betreiben (wollen) und noch auf der Suche nach einem passenden Backup sind: Hier ist der Schnitt den ich verwende, samt Anleitung. Auf den Bildern seht ihr dasselbe Backup, einmal an einem Neugeborenen und einmal an einem 1,5 Jahre alten Kleinkind. Man kann es – ein durchschnittlich großes Kind vorausgesetzt – also ab Geburt bis ungefähr einem 1,5 Jahr verwenden.
Backup aus Wollwalk (mit Bündchen an den Seiten) am 2,5 Monate alten BabyBackup aus Fleece (ohne Bündchen an den Seiten) am NeugeborenenDasselbe Backup am 1,5jährigen
Das ganze besteht aus einem Bauchband und einem Stück Stoff, das die Mullwindel hält, die man als Saugmaterial einlegt. Das Stück Stoff mit der Mullwindel klemmt man vorn unter das Bauchband – und kann es schnell aufklappen, wenn das Baby mal muss oder die Mullwindel nass ist. In den ersten Wochen, wenn die Piesler noch klein sind und Kackis mal daneben gehen, falte ich die Mullwindel so, dass sie von vorn bis hinten reicht. Später kann man sie auch halb falten. Dann fängt es mehr Pipi und Kacki ist bei älteren, abgehaltenen Babys selten in der Windel. Geht das Kacki dann trotzdem mal in die Hose, muss man die Überhose natürlich waschen. Ansonsten ist eine Wäsche selten nötig, da das Material das Pipi nicht/kaum aufnimmt. Fast immer komme ich mit zwei dieser Backups aus. Mit dreien ist man sicherlich für jede Lage und jeden Abhaltestreik gerüstet.
Es gibt zwei kleine Details, die das Backup besser machen, die man aber auch weglassen kann. Das ist das Seitenbündchen (für besseren Auslaufschutz) und ein mit Knopf verstellbarer Bauchgummi (für bessere Weitenanpassung). Diese beiden Details bitte beachten, wenn ihr nach der Beschreibung näht.
So sieht es aufgeklappt und von oben aus:
Das Backup aus Wollwalk mit Bündchen an der SeiteDas Backup aus Fleece ohne Bündchen mit eingelegter SaugeinlageSo sitzt es am Kind – auf dem Foto ohne das Kind
Material: ca. 50 cm dicker Fleece oder Wollwalk
4 cm Bündchenstoff aus Wolle oder Wolle/Seide für die Wollwalkversion / oder 2 cm elastisches Fleece in der Richtung, wo es elastisch ist.
normales Gummiband 1 cm breit / für die Variante mit Knopfverstellung ein Knopflochgummiband plus Knopf
normales Gummiband 0,7 cm breit
Faden, Stecknadeln, Schere, Nähmaschine … was man so zum Nähen braucht
Schnittmuster für eine Windelüberhose ab Neugeborenenalter bis ca. 1,5 Jahre
Zuschneiden:
2 x das Windelteil (siehe Foto) ohne Nahtzugabe zuschneiden
1 x den Halter (ca. 2,5 x 11 cm) zuschneiden (für die Mullwindel, die nachher als Saugeinlage eingelegt wird)
1 x Bauchband (50×4 cm) zuschneiden / für die Version mit Knopflochband 50×6 cm zuschneiden
2 x 13 cm Gummiband (0,7 cm breit) als Auslaufschutz rechts und links
ca. 40 cm Gummiband (1 cm breit) für das Bauchband / alternativ 40 cm Knopflochgummi plus Knopf (Achtung! Dann braucht es das breitere Bauchband)
2 x 29 cm Bündchenstoff (bei Wolle 4 cm breit, so dass die Bündchenbreite nach dem Falten 2 cm ergibt, bei Fleece 2 cm breit und ohne zu falten) rechts und links auf ganzer Länge.
Anleitung:
1. doppelt zugeschnittene Windelteile übereinanderlegen und an der auf dem Bild gesehen linken Seite mit Zickzack oder einem Stretchstich säumen und die Teile somit verbinden.
2. die beiden 13 cm langen Gummis an ihren jeweiligen Enden nacheinander mit Stecknadeln an den im Foto mit Kreuz markierten Stellen zwischen beiden Stofflagen feststecken und dann an diesen Punkten von außen gut festnähen. Dann mit dem 3-Step-Zickzackstich (weite Stichabständen) von außen über den Gummi und beide Stofflagen (zwischen denen der Gummi jetzt liegt) von einem Befestigungspunkt zum anderen nähen, entlang der Zickzacklinie auf dem Foto, um den Gummi dazwischen zu befestigen.
3. Jetzt die Bündchen an den Seiten feststecken und annähen. Bei Fleece die Außenkante vorher mit Zickzack säumen. Bei Wolle die Anfangs- und Endkante hinterher mit Zickzack säumen.
Verzichtet man auf das Bündchen, die Seiten einfach zunähen.
In beiden Fällen (Bündchen annähen oder Seiten ohne Bündchen schließen) leistet breiter Zickzackstich mit enger Stichweite gute Dienste und macht ein schönes optisches Ergebnis (gleicher Stich eignet sich auch gut für Schritt 4, 5, 7 + 8).
4. Hüftband an den schmalen Seiten zu einem Ring zusammen nähen, so krempeln, dass die Naht innen ist (die einzige Naht im ganze Stück, die ich nach innen tu). Die langen Seiten aufeinander legen und an den Rändern entlang zu einen Schlauch nähen. Eine kleine Öffnung lassen, wo man später das Gummiband einfädelt.
5. Hüftband an die auf dem Bild rechts gesehene Seite annähen.
6. Gummiband einfädeln und zusammennähen oder knoten. Am besten vorher nochmal prüfen, ob die oben angegebene Länge dem eigenen Kind auch passt. Eventuell etwas länger stehen lassen, dann kann man den Gummi später weiter nähen oder knoten, wenn das Kind wächst.
Alternativ ein Knopflochgummiband verwenden und an einem Ende nach dem Einfädeln einen Knopf annähen. Dann lässt sich die Weite elegant verstellen. Dafür das Bauchband entsprechend obiger Beschreibung breiter zuschneiden, da Knopflochgummis breiter sind.
8. Säumen und Annähen des Halters für die Mullwindel auf der INNENSEITE des Backups.
Beim Platzieren des Halter ist die im Bild markierte Stelle meine persönliche Bevorzugung. Da kann jeder selber variieren, wie’s ihm am besten passt.
Dieser Schnitt passt ab Geburt. Wenn das Baby sich anfängt zu drehen, rutscht das Teil mit der Saugeinlage schneller unter dem Bauchband hervor. Dem schaffe ich Abhilfe, indem ich darüber einen Body anziehe. Ich knöpfe davon nur die äußeren Knöpfe zu, damit es sich schnell öffnen lässt. Nachts klappt es erfahrungsgemäß auch gut ohne Body, da sich das Kind im Schlaf nicht so viel bewegt. Ich ziehe dann das Bauchband recht weit nach unten, dann hält das in der Regel.
Mit der Zeit (so nach 2 Kindern) und je nach Qualität kann es passieren, dass das Fleece anfängt, Flüssigkeit durchzulassen. Dann kann man den Stoff mit einer kleinen Metallbürste wieder flauschig und somit undurchlässig bürsten. Irgendwann geht auch das nicht mehr. Da ist Wollwalk als Material von Vorteil, da man es immer wieder mit Lanolin fetten und undurchlässig machen kann. Das Backup aus Wollwalk muss man nur vor Motten schützen und kann es nicht in die normale Maschinenwäsche geben. Da man es aber nur selten waschen muss, macht das keine nennenswerte Mehrarbeit.
Habt ihr Fragen und Anmerkungen? Dann hinterlasst gern einen Kommentar oder schreibt mir privat.
So weit bin ich nun schon wieder gekommen. Die Zeit vergeht so schnell und schwanger sein ohne Ärzte, Untersuchungen und Co. ist äußerst unspektakulär. Dafür sehr harmonisch, friedlich und ganz normal. Die Übelkeit zu Anfang hat mich diesmal verpaßt und ich hab sie auch nicht vermißt. Überhaupt ist diese Schwangerschaft so leicht und beschwerdefrei, daß ich oft das Gefühl habe, es wird von Schwangerschaft zu Schwangerschaft nicht schwerer, sondern leichter. Aber vielleicht liegt das einfach daran, daß ich diesmal nicht länger für meine Sache kämpfen muß und alle größeren Unsicherheiten beseitigt sind. Ich hab bewiesen, daß ich allein und trotzdem erfolgreich gebären kann, mein Mann ist von Anfang an mit im Boot, ich überlege nicht mehr, ob ich nicht doch diese und jene Untersuchung machen lassen soll, meine Umgebung hält mich inzwischen wahrscheinlich eh für verrückt… und so lebe ich sehr entspannt und genieße das stärker werdende Strampeln in meinem Bauch.
Vor ein paar Wochen waren wir bei der Mödravårdcentral (die machen hier die Schwangerenvorsorge, ähnelt der Mütterberatung in der DDR). Ich fragte, ob sie auch Elterntreffen für Paare anbieten, die das 2. oder 3. Kind bekommen. Hier ist es üblich, daß Erstgebärende in der Schwangerschaft und im ersten Lebensjahr des Kindes regelmäßig andere Eltern treffen und sich über alles, was gerade interessant ist, austauschen können. Wie ich erfuhr, gilt das Angebot aber nur beim ersten Kind, was ich etwas schade finde.
Wie auch immer. Ich war ja offensichtlich schwanger, bin aber dort nicht angemeldet und sagte auch, daß ich das nicht wünsche. Das war schon spannend, ihre Gesichter zu beobachten, als wir so von den Vorzügen des Zuhausegebärens schwärmten und ich mich weder vom Kontrollangebot locken ließ („Aber wie wissen Sie denn, ob ihr Eisenwert in Ordnung ist?“) noch von der Aussicht auf eine Geburt mit Schmerzlinderung im Krankenhaus. Jonathan sprang herum, kletterte auf einen Schreibtischstuhl und fing an, Dummheiten zu machen. Sie beäugten ihn wie eine seltene Leguanart, als wir erzählten, daß er zu Hause und ohne Hebamme auf die Welt gekommen ist (das mit dem Wald lassen wir aus Rücksicht meist weg).
War schon eine interessante Begegnung. So ne komische Frau wie mich treffen die da nicht alle Tage. :b
Termin Anfang Juni. Gute Chancen auf gutes Wetter. B)
Bin jetzt 13. Woche und genieße mein Bäuchlein. Viel mehr merke ich noch nicht von der Schwangerschaft. Dieses Mal waren auch die ersten Wochen problemlos. Kein bißchen Übelkeit, nur Müdigkeit. Das vorallem in der 7. Woche.
Meine Große weiß auch schon, was es wird: „Ein Junge. Der heißt Jonathan.“ :DD
Ich verzichte wieder auf Ärzte, Hebammen und Untersuchgungen solange ich es nicht für notwendig halte. Das nimmt den größten potentiellen Stressfaktor von mir weg. Einfach schwanger sein dürfen, ohne daß jemand anderes deswegen ein Recht darauf anmeldet, in mich reinstechen, reinfühlen oder meine Bauch vermessen zu dürfen. Ohne daß jemand mir meine Verantwortung abnehmen und mich zum Halbpatient machen will. Ohne daß jemand mir sagt, was ich eh weiß, nämlich das alles in Ordnung ist.
Nur ich und das Baby in mir, noch kaum von außen zu sehen, mein süßes Geheimnis, in das sich kein Fremder einmischen darf.
So gefällt mir das.
und bei spreadshirt bestellt. Die Preise hatten mich bisher abgeschreckt, aber jetzt anläßlich Geburtstag und so hab ich mir was aus meinem Shop gegönnt… und bin sehr zufrieden mit der Qualität!
„Das mit dem Haus will ich!“ Sie ist echt vernarrt in das T-Shirt mit dem Haus. *lol* Es ist noch etwas groß, aber in den kleineren Größen ist die Farb- und Produktauswahl leider noch dürftig.
(Link zum Shop ist in der rechten Spalte unter „Webseiten“)
Eine Freundin von mir erwartete ihr erstes Kind. Sie hatte Angst vor der Geburt, wollte zuerst einen Wunsch-KS. Wir redeten viel, ich schenkte ihr ein gutes Buch und schließlich sah sie der Geburt doch recht optimistisch entgegen. Aber dann kam und ging der Termin und kein Baby kam. Das beunruhigte sie auch nicht weiter, sie war gern schwanger. Allerdings mußte sie nun alle 2 Tage zum CTG. Auch das war zunächst nicht weiter schlimm. Eine Woche verging, immer noch kein Baby. Jetzt sollte sie jeden Tag zum CTG erscheinen. Als der Termin um 8 oder 9 Tage überschritten war, erwähnte der Arzt im Nebensatz, daß man doch morgen die Sache ein bißchen anstupsen wollte. Meine Freundin horchte auf. So hatte sie sich das nicht vorgestellt. Sie rief mich an und mit allem was mir an Fakten und Ermunterung einfiel, ermutigte ich sie, die Sache abzulehnen. Was sie auch tat. Der Arzt war natürlich nicht begeistert, das Wochenende stand bevor und schon sein letztes war schlecht gewesen. Er meinte, er akzeptiere natürlich ihre Meinung, müsse aber darauf hinweisen, daß die Plazenta schon ein bißchen verkalkt sein und man nie wisse, wie lange die noch richtig arbeite. Die Herztöne seien ja auch gut, also solle man doch die Geburt beginnen, bevor sich das ändert. Von nun an ging meine Freundin jeden Tag zum CTG und jeden Tag wurden die Drohungen der Ärzte etwas schärfer. Sie traf gleichzeitig auch Hebammen, die sie ermutigten, zu warten, aber die verschwanden, sobald der Arzt auftauchte. Schließlich war sie mit den Nerven so fertig, daß sie auf dem Parkplatz vor dem Krankenhaus in Tränen ausbrach. Aber ihr Glaube an die Ärzte und das CTG (das immer gut war), war stärker als alle widerstrebenden Gefühle und so ging sie weiter brav hin, hörte sich jeden Tag von neuem an, wie verantwortungslos es wäre, zu warten und das Leben des Kindes zu gefährden, bis sie am 14. Tag nach Termin der Einleitung zustimmte („Die Geburt nur ein bißchen anstupsen!“). Es wurde Gel gelegt, früh und nachmittags. Leichtes Ziehen für 2 Stunden, sonst nichts. Nächster Tag: Gel früh und nachmittags. So wie am Tag vorher: Etwas Ziehen kurz danach, sonst nichts. Dritter Tag: Gel früh und nachmittags. Leichtes Ziehen, unreifer Muttermundbefund. Nichts passierte! Gar nichts. Es gab hitzige Diskussionen über das weitere Vorgehen zwischen dem Oberarzt und meiner Freundin, während sie mit ausgebreitetem Unterleib auf dem Gynstuhl lag. Es gab nämlich zwei Ärzte und die waren sich nicht einig, was man jetzt tun sollte und meine Freundin vertraute dem einen, der aber nicht für sie zuständig war. Der hielt den Tropf für die letzte Möglichkeit, bevor man einen Kaiserschnitt machen müßte, der andere wollte einfach mit dem bisherigen Schema des Einleitens weitermachen und ein dritter hatte eher am Tag geäußert, daß der Tropf bei dem unreifen Muttermundbefund Quatsch sei.
Nach 3 Tagen zermürbendem Hoffen und Warten und unzähligen vaginalen Untersuchungen, war meine Freundin schließlich am Ende. Da der Oxytocintropf die einzige Alternative war, die ihr angeboten wurde, verlangte sie den Kaiserschnitt. Das würde wenigstens die Quälerei endlich beenden. Der Arzt meinte, die Herztöne seien gut, es gäbe keinen Grund zur Eile, aber wenn sie darauf bestehe….
Dann aber siegte die Natur in letzter Stunde doch noch. Meine Freundin bekam am selben Abend einen Blasensprung und Wehen und in der Nacht wurde ihr Mädchen geboren, gesund, mit nur leichten Übertragunszeichen. Unter Anwendung von PDA, Wehentropf, Kristellern, Dammschnitt und in Rückenlage, aber es wurde wenigstens kein Kaiserschnitt!
Ich bin erleichtert, aber es tut mir weh, solche Geschichten zu hören. In welcher Erinnerung wird sie diese Geburt behalten? Wie wird sie das Trauma verarbeiten? Warum hat man ihr nicht die Traumgeburt gelassen, die ihr zugestanden hätte? Warum hat sie sich nicht die Bedingungen geschaffen, die ihre Traumgeburt möglich gemacht hätten?
Übrigens: Hier in Schweden darf man völlig unbehelligt 14 Tage über Termin gehen. Ohne CTG-Termin, ohne überhaupt irgendeine Kontrolle. Bis vor kurzem war es noch so, daß man nach 14 Tagen wieder hinging und dann wurde weiter gesehen. Weil die Frauen aber so ungeduldig sind, wird jetzt nach Punkt 14 Tagen eingeleitet. Ein Drama ist über den Termin gehen trotzdem nicht. Vielleicht liegt es daran, daß Ärzte mit der Schwangerenbetreuung nichts zu tun haben, solange alles normal läuft. Dafür sind hier ganz allein die Hebammen zuständig. Mit einer enstprechend niedrigen Kaiserschnittrate von immerhin nur 18%. (Deutschland inzwischen:30%)