Die Mama im folgenden Bericht hat zwei Kinder, die per Kaiserschnitt geboren wurden. Diesmal, beim dritten Kind, entscheidet sie sich für eine Geburt in Eigenregie.
Am 20.6. war errechneter Termin. Seit Anfang Juni hatte ich immer wieder Vorwehen und ich spürte, wie meine Körperin mein Becken weitete. Mental habe ich alles noch einmal durchgespielt und mich immer wieder mit positiven Affirmationen vorbereitet. Es war meine erste spontane vaginale Geburt nach meinen beiden Kaiserschnitten. Aber diesmal war ich dafür bereit. Ich wusste, dass alles gut wird, denn meine Tochter hatte es mir gesagt.
Es war ein heißer Tag. Wir waren nachmittags mit unseren Kindern noch auf dem Spielplatz … ich schon schwerfällig wie ein Walross. Abends setzten dann die ersten Wellen ein … sanft, leicht und mit leiser Vorankündigung. Nach zwei Stunden dachte ich dann, sie sind immer noch da, dann geht’s heute los.
Ich war voller Freude. Auf der Couch schliefen meine Jungs, ich hatte eine Matratze davor gelegt und bezog extra das Bett frisch mit Bettwäsche, die ich für die Geburt gekauft hatte. Die Wellen nahmen an Fahrt auf, gut zu veratmen und mental absolut zu beherrschen. Der Sturm wurde stärker, ich verfiel in einen Rauschzustand, spürte meine Tochter, wie sie sich nach unten schob. Dann der point of no return… ruf den Rettungswagen, befahl ich meinem Mann … ach doch nicht … doch, jetzt sofort … nein ich mag nicht mehr … nein ich bin nicht sicher …😄 Und dann plötzlich das Gewitter, die Fruchtblase platzte und ich brüllte. Die Kinder wachten auf und mein Mann brachte sie fix zur Nachbarin. Und nun gab ich die Kontrolle ab, war nur noch das Gefäß und meine Tochter fand den Weg hinaus zu uns. Mein Mann berührte sie zuerst, fühlte wie sie sich nochmals drehte und fing sie dann auf. Und da war sie … klein, zart, ganz sauber ohne Blut oder schmiere. Einfach zauberhaft.
Ich war groggy aber wohl auf, ohne Blessuren, bekam einen Kakao und einen mega hochkalorischen Kuchen und ruhte auf der Couch. Gegen 04:00 Uhr holten wir unsere Jungs dazu und mein großer Kleiner schnitt die Nabelschnur durch. Die beste Entscheidung meines Lebens und ein Geschenk des Himmels, dass ich eine unkomplizierte, freie Geburt erleben durfte.
Danke auch an alle, die mich darin bestärkt und unterstützt haben. ♥️