Während meiner Recherchen in Vorbereitung auf meine erste Alleingeburt 2008 stieß ich auf einen Film bei Youtube, der mich sehr inspirierte. Eine Frau singt während der Wehen. Sie jault und winselt nicht wie ein gequälter Hund, sondern singt wunderschön. Man kriegt richtig Gänsehaut beim Zuhören und bekommt eine Ahnung von der Schönheit, die darin liegt, einem kleinen Menschen das Leben zu schenken.
Was konnte es Schöneres geben, als die Wehen mit Liedern zu begleiten und mein Baby mit Liedern zu empfangen, dachte ich mir. Zumal ich selbst gern und viel singe. Ich sah mir das Video also so oft an, bis ich das Lied auswendig konnte (denn auch das fand ich sehr schön) und sang es dann, während ich wehend im nächtlichen Garten herumspazierte. Es funktionierte! Sobald eine Wehe kam, fing ich an zu singen und die Wehe ließ sich gut hantieren. Wie ich merkte, erreicht man während des Singens offenbar gerade die optimale Atmung und Konzentration, die man auch beim Hypnobirthing (Selbsthypnose zur Entspannung und richtigen Atmung während der Geburt) anstrebt. Mit dem Unterschied, dass es ohne wochenlanges Training und Meditations-CD geht. Man braucht auch keine besondere sängerische Begabung (wenn man’s nicht danach ins Netz stellen will ;-)). Bei meiner zweiten Geburt in Eigenregie war klar, dass ich wieder singen würde. Diesmal war ich gerade unter der Dusche und sang „Wise men say, only fools rush in … but I can’t help, falling in love with you“. Wenige Minuten später war er geboren. Was für Erinnerungen!