Hausgeburt ohne Hebamme, dafür mit Omi :o)

Es gibt viele Wege, frei und selbstbestimmt zu gebären. Ich hab die Ehre, euch diese schöne Geschichte präsentieren zu dürfen:

geburtsbericht rami nima aziz 19.11.2007

am 2. april 2007 war ich mir ganz sicher, ich bin wieder schwanger, der positive test in meiner hand gab meinen gefühlen recht!!!
was für eine freude. diesmal wollte ich eine schwascha ganz ohne ärztliche beteiligung (obwohl ich eine ganz tolle fä habe, aber ich wusste nicht was ich bei ihr sollte) und mit noch weniger hebammenbesuchen als in der letzten.
in der 13. woche ging ich zum ersten mal zu meiner hebamme bettina, sie war auch bei nuri meine hebamme. insgesamt hatte ich 6 vorsorgen
in denen nur das gemacht wurde was ich auch wollte und das war nicht viel. wir konnten den vorr. geburtstermin nicht genau bestimmen, da ich eine zwischenblutung hatte. so stand dann im mutterpass
15.11.07 +/- 14 tage.

ich fühlte mich gut, alles war prima. ich wollte mich wie bei der letzten schwasch auch ganz auf meine gefühle verlassen.
in der letzten war ich 16 tage über termin gegangen, aber alles war ok gewesen.
am 17.11. war ich alleine mit den kindern auf dem martinsbasar. aber ich hatte mir schon ein handtuch ins auto gelegt. irgendwie hatte ich schon das gefühl das es nicht mehr so lange dauern würde. aber wir verbrachten einen wunderschönen tag an der waldorfschule, auch wenn ich hinterher sehr geschafft war. bettina war zuletzt am 15.11. dagewesen und wollte am 21.11. wieder kommen, falls vorher nichts passieren würde.

das team für die geburt sollte nach möglichkeit nur aus meiner hebi und meiner mama bestehen. mein vater sollte die kinder betreuen.
aber ich hatte oft über eine alleingeburt nachgedacht und auch gesprochen, da mir bei nuris geburt einfach zu viele menschen anwesend waren und ich darin den grund für die abgebrochene hg sah.
am sonntag, den 18. platzte mir dann um 0.45 uhr die fruchblase auf der toilette. 15 minuten später rief ich bettina an. sie meinte, da ich keine wehen hätte, würde sie nicht kommen müssen. ich solle mich bei wehen melden, sonst käme sie morgens. um 1.00 uhr rief ich aber dann doch meine mama an, die dann um 3.00 uhr hier eintrudelte. da sich weiter nichts tat gingen wir ins bett, meine mama schlief im wozi auf der matratze für die geburt. bis 6.30 uhr schlief ich dann noch. um 8.00 uhr rief bettina an und meinte, oh, wohl noch kein baby da, ich komm dann gleich mal rum. sie kam um 9.30 uhr und die herztöne waren ok, ein kurzes ctg machte sie auch noch, alles bestens.

wir verbrachten den tag draussen, ich versorgte meine tiere und wir holten noch einige karren brennholz und stapelten es vor der tür.
der ofen bollerte schon und wärmte das geburtszimmer. bettina kam am abend gegen 18.00 uhr, auch hier war alles ok.
um 19.00 uhr gingen wir dann alle ins bett. ich hatte so leichte wehen. aber noch nichts schmerzhaftes. ab mitternacht wurden die wehen stärker,
aber ich konnte noch weiter an den kleinen handschuhen fürs baby stricken. doch schnell kamen sie in kurzen abständen. um 0.30 uhr rief ich bettina an, sie meinte ich solle in die wanne um zu sehen ob es echt wehen sind. ich legte auf und sagte zu meiner mama: „die will, das ich in
die wanne gehe, da habe ich keine lust zu. das sind echte wehen.“ um 0.45 uhr rief ich sie wieder an und sagte ihr das die wehen schon heftiger würden. dann wurde tarek wach und meine mama brachte ihn zum opa rüber.

ich musste mich dann auch schon auf die matratze knien die vorm sofa lag und legte den oberkörper dort drauf. nun veratmete ich die wehen,
die schon schmerzhaft wurden. ich fing an zu tönen. plötzlich bekam ich pressdrang. aus dem augenwinkel sah ich wie meine mama grad aus den zimmer gehen wollte, ich rief: “ bleib hier, ich glaube, ich muss pressen!!!“ sie, ganz erstaunt: “ wie, jetzt schon?“ und schon presste ich und meine mama befreite mich erst mal von meiner hose und unterhose. sie legte eine von den einmalunterlagen unter mich. ich presste noch 2 mal und sie sagte, das der kopf da sei. ich presste noch einmal
und das baby war da. meine mama sagte: „es ist ein junge!!!“ während dessen hatte bettina schon geklopft und stand mit ihrer kollegin vor der haustür.
meine mama lies sie dann rein und sie waren sehr erstaunt, das der kleine schon da war. aber es war alles in bester ordnung. ich legte mich erst mal auf die matratze und bekam mein baby in die arme. es war so wunderbar. wir konnten es kaum glauben, das es so schnell und so einfach ging. natürlich hatten wir nicht auf die uhr geschaut, doch bettina überlegte ein wenig und meinte es war 1.34 uhr. aber so ganz genau weiss es keiner…:o)

meine mama ging dann erst mal zur toilette, denn als ich sie rief, das ich pressen müsste, war sie grad auf dem weg dorthin und erst einige zeit nachdem rami geboren worden war, fiel ihr dann wieder ein, das sie ja aufs klo musste.

tarek und mein papa kamen rüber um den neuen erdenbürger zu begrüssen. kurze zeit später wurde auch nuri wach, er kam auch gucken und ging dann auch zum opa rüber. nach längerer zeit untersuchte sie mich, es gab einen riss. sie hat ihn dann mit 2 stichen ohne betäubung genäht,
das war nicht schlimm.

rami fing auch gleich an zu trinken, er war ganz ruhig und entspannt. kein wunder nach so einer tollen geburt. mir gings super gut und meine mama konnte es noch immer kaum glauben, das sie ihrem enkelkind auf die welt geholfen hatte. sie gestand uns das das schon immer so ein traum von ihr gewesen sei, mal einer frau bei der geburt zu helfen. nun hatte sie es gemacht…bei ihrer eigenen tochter. sie war so stolz, das sie es wirlich überall erzählt hat. die meisten menschen waren sehr erstaunt von einer hausgeburt ohne hebamme zu hören…hausgeburt mit der omi, das gibts wohl auch ehr selten :o)
wir reden und lachen noch so oft darüber, es war ein tolles erlebnis!!!

Eine berühmte Geburt

ohne CTG, Krankenhaus, Arzt und wahrscheinlich auch ohne Hebamme:

Es begab sich aber zu der Zeit, daß ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, daß alle Welt geschätzt würde. Und diese Schätzung war die allererste und geschah zu der Zeit, da Cyrenius Landpfleger von Syrien war. Und jedermann ging, daß er sich schätzen ließe, ein jeglicher in seine Stadt. Da machte sich auch auf Joseph aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, darum daß er von dem Hause und Geschlechte Davids war,
auf daß er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe, die ward schwanger. Und als sie daselbst waren, kam die Zeit, da sie gebären sollte. Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.
Und er erkannte sie nicht, bis sie ihren ersten Sohn gebar; und hieß seinen Namen Jesus.

Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde. Und siehe, des HERRN Engel trat zu ihnen, und die Klarheit des HERRN leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr. Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der HERR, in der Stadt Davids. Und das habt zum Zeichen: ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen. Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen:
Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen.
Und da die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: Laßt uns nun gehen gen Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der HERR kundgetan hat. Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Joseph, dazu das Kind in der Krippe liegen. Da sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, welches zu ihnen von diesem Kinde gesagt war. Und alle, vor die es kam, wunderten sich der Rede, die ihnen die Hirten gesagt hatten. Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen. Und die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott um alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie denn zu ihnen gesagt war.

In dem Sinne ein schönes Weihnachtsfest! :wave:

Tragen – einfacher geht’s nicht

und schön warm im Winter ist es auch: eine simple Fleece-Decke von Ikea (130×170), afrikanische Trageweise.

hinten drauf

Er guckt etwas skeptisch (da kriegt er gerade irgendeinen Zahn, glaube ich). Nicht das tollste Foto. Wollte euch nur mal zeigen, wie ich den Knirps schon seit Wochen herumtrage. Ich find’s nämlich sehr bequem zu tragen, schnell zu binden und zu lösen, da keine Knoten und gekostet hat’s fast nix.

Besser! Sicherer! BirthTrack!

Es gibt einen neuen Apparat im geburtsmedizintechnischen Gruselkabinett:
BirthTrack – ein Apparat der mit Hilfe von Ultraschall die Öffnung der Zervix und das Tiefertreten des kindlichen Kopfes messen soll. Dabei werden zwei Ultraschallclips an den Muttermund gepinnt, das Baby bekommt eine Elektrode in die Kopfhaut geschraubt und los geht’s. 100%ige Kontrolle, weniger verklagte Ärzte und garantierte Rückenlage. In den USA entwickelt und dort bereits zugelassen.

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http://www.barnev.com/www.barnev.com/index7797.html?CategoryID=187

Meine erste Alleingeburt

Am 1.7. 2008 war berechneter Termin. Von Johanna ausgehend rechnete ich schon damit, wieder über den Termin zu gehen. Als ich dann noch ein paar Tage vor Termin nachts mit Wehen wach lag, dachte ich, dass es nun wohl nicht mehr lange dauern würde. Aber dann beruhigte sich wieder alles. Ab dem 6.7. ungefähr hatte ich dann tagsüber immer mal harmlose Wehen. Am 8.7. waren sie stärker als die Tage zuvor, aber ich sagte noch niemandem was, weil ich nicht umsonst die Pferde scheu machen wollte. Irgendwie hatte ich aber schon so meinen Verdacht, denn am Abend kochte ich noch die Geburtssuppe (eine Hühnersuppe, wie wir auch zu Johannas Geburt hatten). Als ich abends im Bett gegen 11 Uhr noch Tagebuch schrieb, machte es plötzlich in meinem Bauch „plopp“. Ich merkte wie ich auslief, sprang schnell auf und klemmte mir das Handtuch zwischen die Beine, das ich für diesen Zweck bereitliegen hatte. Dann schrieb ich zu Ende Tagebuch und dachte mir, wie interessant, dass es diesmal so anfängt. Tim kam, ich erzählte ihm, dass ich einen Blasensprung hatte und weil ich immer weiter auslief und ich nicht sicher war, wie groß das Fassungsvermögen eines Handtuchs ist, bin ich in die Dusche gesprungen, wo es einen großen Platsch gab und alles aus mir rausfloss. Wir kicherten und fanden’s lustig, aber da sonst nichts weiter passierte, beschlossen wir, wieder ins Bett zu gehen und zu schlafen solange es ging.
Bei mir war an Schlafen dann doch nicht zu denken, da Bauchbaby wach war und um sich trat, ich weiter auslief und die Wehen nun alle 5 Minuten kamen. Veratmen musste ich zwar nicht, aber im Liegen war das einfach unangenehm. Ich bin durch’s Haus gewandert, aber das war nichts. Oben schlief Tim, unten Schwiegermama mit Johanna. Kein Platz um entspannt rumoren zu können. Gegen Mitternacht bin ich also raus in den Garten. Es war kühl, aber angenehm, still und unsere beiden Katzen schlichen um mich herum und leisteten mir Gesellschaft. Die Wehen wurden stärker und es half mir, währenddessen zu singen. Ich wanderte im dunklen Garten herum, besuchte meine Kaninchen oder saß auf dem Rand der Terrasse. Bald brauchten die Wehen immer mehr Aufmerksamkeit und ich wusste, dass es Zeit wurde, meinen Geburtsplatz aufzusuchen. Ich nahm den bereitstehenden Korb mit allen Utensilien, die ich dachte zu benötigen und wanderte den 5-Minuten-Weg in den Wald bis zu der Stelle, die mir mit ihren umgefallenen Bäumen, sitztauglichen Steinen und weichem Moos für die Geburt geeignet erschien. Ich breitete die Picknickdecke auf das nasse Moos und zwischen den Wehen saß ich da, lauschte der Stille des Waldes und dachte mir, wie unwirklich das alles ist. Mir wurde recht kühl und Durst bekam ich auch und bereute, weder Trinken noch eine Extra-Jacke mitgenommen zu haben. Wenn die Geburt sich länger hinziehen sollte, würde ich mir das holen müssen oder von meinem Mann bringen lassen. Die Wehen der Übergangsphase kamen bald, sämtliche Kälte war plötzlich verflogen und ich warf die Klamotten von mir. Keine Wehe ging in derselben Stellung auszuhalten und ich nutzte wirklich alle vorhandenen Möglichkeiten zum Sitzen, Hocken, Liegen etc.. Die Übergangsphase war wie bei den meisten Frauen am anstrengendsten, aber da ich das gelesen hatte, erkannte ich es wieder und wusste, dass es jetzt bald geschafft ist. Die Pressphase war noch mal recht intensiv und auch schmerzhaft. Ich gab mir Mühe, den Kopf langsam kommen zu lassen um nicht zu reißen (was auch klappte). Dann klemmte da so eine Melone direkt zwischen meinen Beinen und ich wusste gar nicht, wie ich mich positionieren sollte, ohne das da was im Weg war. Das Baby machte einen unangenehmen Strampler in mir, ich spürte, wie die Schultern sich bei der nächsten Wehe drehten und flutsch kam es raus in einem Schwall von Fruchtwasser. Dann (es war 3.19 Uhr auf meiner Uhr) lag er unter mir. Ein Junge! Also doch ein Junge! Ich nahm ihn hoch, spürte sein Herz schlagen, rubbelte ihn ein bisschen, hielt ihn ein Stück vorn übergebeugt, falls da noch Fruchtwasser rauswollte. Aber nichts dergleichen fehlte ihm. Es gab einfach keinen Anlass zu schreien. Er schaute nur interessiert um sich im ersten Zwielicht der Morgendämmerung. Ich wickelte ihn in das mitgebrachte Handtuch, machte ein Foto von ihm und rief dann den frischgebackenen Papa auf dem Handy an. Irgendwie hängte sich der Apparat auf, aber beim zweiten Rückrufversuch erreichte er mich. Ich sagte, er könne sein Kind begrüßen kommen, solle was zu trinken für mich mitbringen und was zum Putzen. Selbst in der Dämmerung sah ich, dass wir die Picknickdecke ganz schön eingesaut hatten. Letzteres war in dem Moment dann eigentlich unnötig und wurde später erledigt. Tim kam bewaffnet mit Taschenlampe, Küchentüchern und einer Kanne Wasser. Als er Jonathan sah, riet er am Gesicht, dass es ein Junge ist. Ich ließ ihn selber nachgucken. Dann sind wir zurück zum Haus gewandert. Nach ein paar Schritten merkte ich, dass die Plazenta kam. Die haben wir dann auch eingesammelt (hing ja noch am Kind) und dann sind wir heim. Ich hab geduscht und dann haben wir uns ins Bett gekuschelt und geschlafen. Am Nachmittag haben wir die Nabelschnur durchgeschnitten, den kleinen Kerl gemessen und gewogen: 3648 g (auf der Küchenwaage), 51 cm lang, 36 cm Kopfumfang.

Für Fotos von dieser Geburt hier entlang.

3 Monate Jonathan

Unser kleiner Bub ist inzwischen 3 Monate alt geworden und schon richtig groß. Er verwöhnt uns mit ruhigen Nächten und kaum Schreien. Anfangs ging ich mehrfach nachschauen, ob er noch da ist, weil er einfach so unglaublich ruhig war. Von meiner Tochter bin ich aus dieser Zeit nämlich ganz anderes gewöhnt. Sie ist jetzt 2, aber Jonathan schläft jetzt schon besser, als sie es in den 2 Jahren geschafft hat. Er war gerade 7 Wochen, da kam, oh Schreck, auch schon mit Geschrei der erste Zahn und der 2. gleich hinterher. Aber ansonsten ist er ein liebes, ausgeglichenes Baby.
Ein paar Fotos aus den letzten bzw. ersten 3 Monaten:

Jonathan

Opi und Enkel

Das war ein anstrengender Tag!

Jonathan

unsere Kinder

ein freundlicher Knabe

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Huckepack

Uropa und Urenkel

Oh happy boy!

Und wenn die Nabelschnur um den Hals gewickelt ist?

Original: What if the cord is around the baby’s neck? http://www.empoweredchildbirth.com/articles.html (Übersetzung von mir)

Bei vielen Geburten ist die Nabelschnur mindestens einmal um den Hals des Babys gewickelt, häufig genug um es als eine normale Erscheinung zu betrachten. Das größte Problem dabei scheint die Überreaktion der Geburtshelfer zu sein. Ab und zu behindert eine zu kurze Nabelschnur das Tiefertreten des Babys, aber das ist eher die Ausnahme als die Regel.
Wenn man die Nabelschnur sieht nachdem der Kopf geboren ist, kann man als erstes versuchen, die Nabelschnur über den Kopf des Kindes zu heben und es so davon zu befreien. Wenn sich das als schwierig herausstellt, kann man den Kopf des Babys mit der Stirn zum Oberschenkel der Frau halten und das Baby eine Art Purzelbaum (auch Somersault-Manöver genannt) heraus machen lassen.
Es mag vorkommen, daß die Nabelschnur zu kurz ist, um das Baby herauskommen zu lassen. Wenn die Mutter ein Problem damit bemerkt und die Nabelschnur sichtbar um den Hals des Kindes gewickelt ist, mag es notwenig sein, die Nabelschnur durchzuschneiden, um das Kind freizubekommen. Aber das ist eine Maßnahme, die in vielleicht 1 zu 1 Millionen Fälle notwendig wird als letzte Maßnahme in der Situation „Kind will nicht kommen und Mutter spürt, daß etwas nicht stimmt“. Die Nabelschnur versorgt das Baby, das bisher noch keine Erfahrung mit dem Atmen hat, mit Sauerstoff. Die Nabelschnur durchzuschneiden bedeutet, das Neugeborene zu zwingen mit dem Atmen zu beginnen und das ist nicht der Weg, der von der Natur vorgesehen ist, diese lebenswichtige Fähigkeit zu lernen. Die Nabelschnur durchzuschneiden, bevor die Plazenta geboren ist, beeinträchtigt ein schon beeinträchtigtes Neugeborenes weiter, deswegen sollte man eine herumgewickelte Nabelschnur nur durchscheiden, wenn man unbedingt MUSS.

"Du hast ja nur Glück gehabt!"

Im deutschen Raum sind Alleingeburten noch eine Seltenheit und von denen die stattfinden hört man meist nichts. Wer auf englischen Seiten nach „unassisted childbirth“ sucht, wird ganze Webseiten, auf youtube Filme zu dem Thema finden und auch jede Menge Geburtsberichte. Und man staune, die allerallerwenigsten Geburten endeten in einem Krankenhaustransfer (meist, weil die Plazenta nicht kommen wollte), sehr selten liest man von einem Kaiserschnitt. Von EINEM Baby, das im Zusammenhang mit der Geburt gestorben ist, hab ich gelesen. Die Mütter haben es alle überlebt, und zwar ohne CTG, Dammschnitt, Hebamme oder Arzt. In Alleingeburtlerkreisen wird jede Geburt sorgfältig ausgewertet und man versucht aus den eigenen, wie aus den Geburten und Fehlern der anderen zu lernen. Auf das vielbeschworene Glück verläßt sich da niemand.