Alle Beiträge von Sarah

Happy Birthday, Jonathan!

Unser Waldjunge ist ein Jahr geworden! Ein prächtiges, kleines Kerlchen, kerngesund, mit 16 Zähnen im Mund, läuft seit knapp 2 Monaten, familiengebettet, getragen, breilos, ungeimpft, schon ziemlich topffit und immer noch gestillt. Er liebt Bälle, Katzen („Mau!“) und seine große Schwester „Nanna“.
Danke, Gott, für unseren kleinen Sonnenschein!

1 Jahr alt!

Eine magische Zeit

Ich war mal wieder am Geburtsplatz. Dazu komme ich gerade nicht oft und dann sind zwei Bäume über meinen Pfad gefallen, so daß es auch Kletterei bedeutet. Mit den Kindern nicht einfach so machbar.
Jetzt ist Jonathans Geburt ja bald ein Jahr her und die Natur, die Gerüche, alles ruft Erinnerungen an diese Zeit wach. Auch vor einem Jahr regnete es sehr viel und ich hoffte und bangte um gutes Wetter. Ich überlegte mir trockene Alternativen, aber nichts war so gut, so abgeschieden, so ruhig und ungestört, wie dieser Platz im Wald.
Dicke Tropfen hängen auch jetzt in den maigrünen Spitzen der Fichten, die Luft ist warm und dunstig, fast tropisch. Man muß schauen, wo man geht, weil der Boden auf weiten Strecken sumpfig ist. Der vorbeifließende Bach plätschert laut vom vielen Wasser. Und mitten auf dem moosigen Platz, da, wo ich unser Kind geboren habe, zwischen umgefallen Bäumen und murmelndem Bach, wächst ein Pilz. Bald blüht auch die duftende Kletterpflanze an unserer Hauswand wieder, die mir vor einem Jahr das Beatmen vieler Wehen versüßt hat. Es ist einfach eine magische Zeit.

Regentropfen

Dagmars 2. Alleingeburt

Hier die zweite Alleingeburt von Dagmar: ungeschminkt, drastisch und lebensnah, nach typsch Dagmarscher Art, so wie sie es bei www.parents.at gepostet hat.

Viel Spaß beim Lesen! 😀

Nachdem sich Yuriko (eine Frau aus dem Forum – Anm. von mir) gestern frech vorgedrängt hat, obwohl sie erst heute Termin hatte, gab es für mich natürlich kein Halten mehr, und ich hab Rizinusöl probiert.
Nach der obligaten Scheißerei hatte ich so ca. ab 20 Uhr Kontraktionen, die mich aber eher an Vorwehen/Übungswehen/Braxton-Hicks-Kontraktionen erinnerten, zwar regelmäßig, aber einfach nicht die „Regelschmerzen“, die ich von früher kannte. Und der blutige Schleimbatzen, den ich immer am Anfang der Wehen gehabt hab, kam auch nicht. Also bin ich frustriert schlafen gegangen. Um ca. 3 Uhr bin ich wie üblich das erste von drei Mal nächtlichem Lulumüssen aufgewacht, Bauch wieder einmal hart. Ich denk mir, Rizinusöl ist ein Schaß, da kriegst nur schmerzhafte Vorwehen, aber keine richtigen. Vorm Schlafen waren sie alle 7-8 Minuten, jetzt schon alle drei Minuten, und zwar so regelmäßig, dass mir das verdächtig wurde. Ich geh also in mich und versuche, den Muttermund zu erwischen (nicht mehr so einfach wegen blad). Ich spüre ein kleines Gupferl Fruchtblase von vielleicht 2 cm Durchmesser, und wie ich wieder aus mir herausgehe, hab ich blutige Finger und fang kurz einmal zum Blaazn an. Dann leg ich das große Gummituch mit einem Leintuch drüber auf mein Bett, drei Bettschutzeinlagen übereinander auf die Gebärbank im Badezimmer und verknipse noch die letzten Fotos vom alten Film und gib einen neuen rein.
Zwischendurchinformation: Es HAT diesmal weh getan. Ich musste mein ganzes Repertoire aufwenden, dass es zum Aushalten war. Ich glaube aber, das liegt an der Einleitung. Die Wehen haben sich nämlich ganz anders angefühlt als bei den beiden ersten Malen. Irgendwie dürfte bei der Rizinussache was fehlen, und zwar, dass der Muttermund weich gemacht wird. Deshalb ist mir auch der Schleimbatzen nicht rausgefallen, und den ersten Verdacht hab ich schon bei 2 cm statt bei 4 cm gehabt.
Ich hab dann noch eifrig im Forum herum geschrieben, aber nix gesagt. Und dann bin ich zwischen Badezimmer und Bett hin und her gewandert. Die Regina Zsivkovits hat einmal gesagt, das erste, was frau machen soll, wenn frau merkt, dass die Wehen losgehen, ist schlafen gehen. Das hab ich zwar schon gemacht, aber es fehlt mir noch was. Durch die hei-Hormone bin ich zwischen den Wehen außerdem ziemlich entspannt und sehr schlafbedürftig. Ich hab zwei hauptsächliche Stellungen: Breitbeinig am Betteck und Hintern in der Höh. Von beiden hab ich mir ein bisschen Schlafen versprochen, nachdem das Liegen nicht mehr möglich war. In der Badewanne ist es dann gegangen, dass ich mich drin verspreizt hab und sekundenweise eingeschlafen bin. (Da war auch ein Unterschied zu den früheren Geburten: Rücklings in der Badewanne liegen war diesmal angenehm.) Zwischendurch hab ich aber wieder rausmüssen. Es war mir angenehm, wenn ich zwischen den Bettstellungen und der Badewanne gewechselt hab, und zwar wie ich Lust hatte. Und nachdem ich abwechselnd in der Badewanne liegen wollte und nur Wasser über mich rieseln lassen wollte und zwischendurch auch blutige Schleimbatzen das Wasser verzierten, hatte ich sicher auch einen skandalösen Verbrauch in dieser Nacht.
Ich bin dann zwischen den Wehen – egal, wo ich grad war – IMMER eingeschlafen, auch im Sitzen, und die haben mich dann so überfallen, das ich beschlossen hab, lang mach ich das nimmer. Nachdem die DagmarR’sche Regel „Wenn es anfangt, weh zu tun, ist es Zeit zu pressen.“ diesmal eh nicht gestimmt hat, hab ich sie geändert auf „Wenn ich nimmer mag, leg ich einen gepflegten Abschluss hin.“ Ich hab noch schnell einmal mein Astrologieprogramm zu Rate gezogen. 12.34 Uhr hätte mir zwar am besten gefallen, aber das wollte ich echt nicht mehr abwarten. Die Badewanne rief wieder nach mir. Ich bin diesmal zwischen den Wehen so richtig lang und tief eingeschlafen, dass ich richtig erholt war, aber dann mit immer härteren Wehen brutal und überfallsartig aufgeweckt wurde. Und irgendwann kam eine Wehe, da hab ich mir gedacht AUS! – raus aus der Wanne, auf die Gebärbank und gepresst. Das Platzen der Fruchtblase und das Gefühl wie er runterrutscht waren einfach herrlich, hab keine Ahnung, was ich da für Geräusche gemacht hab. Dann den Kopf geboren. Ich hatte mir übrigens einen Spiegel hingestellt, damit ich es „von vorn“ sehen kann. Voll geiler Anblick! Das gehört zu den absolut unbeschreiblichen Dingen, die in diesem Moment so faszinierend und gleichzeitig eigentlich eh total einfach sind, und wo frau in dem Moment weiß, dass einer das absolut NIEMAND wegnehmen darf. Ich hab zuerst den Hinterkopf gesehen und gespürt, hab angedrückt, die Öffnung ist größer geworden, der Anblick wunderschön (ich hab übrigens nicht diesen komischen Dammwulst gehabt, den man sonst immer sieht), dann war der Kopf heraußen und ist da gehängt. Ich hab gleich hingegriffen und gespürt, dass auf einer Seite noch ein Stück wassergefüllte Fruchtblase war. Er hat sich nicht so schnell gedreht wie meine Töchter, die ja praktisch rausgefallen sind, wie der Kopf draußen war, und so ist er einmal eine Weile mit dem Kopf da gehängt. Nicht besonders lang, auch nur ein paar Sekunden, aber eben auch nicht gleich raus gefallen. Und dann hab ich noch einmal gepresst, und er ist rausgefallen und bäuchlings vor mir gelegen, die Nabelschnur ist einmal über dem Rücken gelegen. Und ich war BAFF! Ich hab zwar gewusst, dass das passieren wird, aber was frau dann wirklich empfindet, ist ganz was anderes, unbeschreiblich. Einfach ein Wahnsinn! Ich wollte ihn ja erst eine Weile anschauen, hab da ja auch einmal im Geburtsforum heftig drüber diskutiert, aber dann musste ich ihn einfach nehmen. Wie das ist, so ein dampfendes, warmes, verschmiertes, ganz frisches Neugeborenes, das brauch ich ja nicht beschreiben, kann ich eh nicht, einfach überwältigend. Heul! So schön!
Links und rechts neben der Gebärbank hab ich es plätschern gehört und hab noch Handtücher hingeschmissen, und mich dann auf die nächstuntere Bettschutzeinlage gesetzt. Die obere hat das nicht derpackt, ist übergegangen. Ich hab dann ein paar Anrufe getätigt, war aber eher kurz angebunden. Die Plazenta wollte diesmal schnell raus, und das war mir auch recht. Ich hab sie abgeschnitten, den Emil in eine große Flanellwindel eingepackt, weil es ja draußen kühler war als im schwülen Badezimmer, hab mich ins Bett gelegt und festgestellt, dass es doch fast eine Stunde war, die ich nach der Geburt noch im Badezimmer war. Aber ich kann mich nicht mehr daran erinnern. Und an die Zeit nachher im Bett kann ich mich auch nicht so gut erinnern.
Tochter2 ist dann gekommen, hat mir dieses und jenes gebracht, dann wollte meine Schwester unbedingt kommen, und ich hab sie auch unter den üblichen Bedingungen (Sushi) reingelassen. Später dürfte auch Tochter1 aufgewacht sein, ihre Box abgehört haben, ist sofort gekommen, und unter Einfluss von Restalkohol hat sie so eine bunte Faschingspapierspirale übern Emil ausgeblasen.

Der Emil hat übrigens einen kleinen Schönheitsfehler durch das lange Hängen: Er ist blau im Gesicht. Das ist aber nur ein Hämatom durch den Druck. Wenn er schlaft, geht es weg, und wenn man drauf drückt, ist es nachher rosa.
Er hat übrigens noch nicht richtig getrunken, nur ein bissl angesaugt, aber nicht richtig fest, so wie ich das von den anderen gewohnt bin. Er ist irrsinnnig rot, ich bin weiß, und zusammen schauen wir recht witzig aus.

Und das Schlimmste: Fotos gibt es keine. Das war mir in dem Moment einfach blunzn.

Und die Sicherheit? – Eine kleine Statistik

201 Alleingeburten (vorwiegend im englischsprachigen Raum),
davon 18,4 % Hochrisikoschwangerschaften,
27,36% Schwangerschaften mit mittlerem Risiko.
46,76% sahen in der Schwangerschaft keinen Arzt, sondern machten ihre Vorsorge selbst.

Von diesen 201 Frauen sind 8,45% ins KH „umgezogen“
(4,97% vor der Geburt, 3,48% nach der Geburt),
2 Frauen brauchten einen Kaiserschnitt.
Das sind 0,99%
bei einer derzeitigen KS-Rate bei Krankenhausgeburten von bis zu 30%.
Neugeborenensterblichkeit: 0 %
Probleme in der Neugeborenenphase, die einen Krankenhausaufenthalt nötig machten: 0 %

Mehr hier (allerdings auf englisch):

http://www.unhinderedliving.com/stats.html

Dagmars 1. Alleingeburt

Hier eine schöne Alleingeburtsgeschichte von Dagmar aus Österreich.

Tochter #1 war von den Voraussetzungen schon ausgerüstet für eine Alleingeburt (Plazenta oben, Nabelschnur ok), hab mich aber nicht getraut, es allein zu machen, aber wollen hätte ich schon, bin aber dann hingefahren, wo ich mich angemeldet hab.
War auch nicht schlimm, hätte aber anders sein können. Aber ich hab gelernt, ich kann’s. Das war das große Aha-Erlebnis:
„Und für DAS bin ich jetzt da her gefahren?“
Meine zweite Tochter habe ich also zuversichtlicher erwartet.

Erste Wehen gespürt, nix dabei gedacht, weil errechneter Termin erst in 11 Tagen. Nächsten Tag in der Früh das „Zeichen“. Tochter #1 sagt irgendwann an dem Tag, ihr wäre faad, ich: „Du wirst heute sicher noch was aufregendes erleben.“
Badewannentest gemacht:
Wehen werden stärker, muss bald raus, weil sie ziemlich heftig werden. Der Muttermund ist ca. 4 cm offen. Alles klar.

Habe wie jeden Samstag Waschtag und den auch brav erledigt, dazwischen habe ich mich immer wieder auf die Couch gesetzt und Wehen überlebt.
Bücken, heben, hart arbeiten, Großkind tragen ist noch gut möglich, aber hinlegen nicht mehr. Besonders nach hinten hin tut es sehr weh. Fange an nachzudenken, wie das am-Rücken-liegen-Frauen überlebt haben…
Also ICH NICHT!
Ich absolviere also den Waschtag, Schwester ruft an, Freundin ruft an, Mutter ruft an,…

Zwischendurch schaue ich immer wieder, wie es dem Muttermund geht. Öffnet sich. Es fühlt sich übrigens urlustig an, wenn die Fruchtblase so prall in die Scheide hineinsteht, hab mich auch gespielt damit… zabong! zabong! und dabei jedesmal eine Wehe ausgelöst.
Waschtag fertig machen, Handtücher einpacken. Taxi rufen.

Die auserkorene Geburtswohnung war eine andere, da war schon alles vorbereitet.
Im Taxi habe ich drei Wehen gehabt, die echt nicht zu verbergen waren, habe mich am Griff festgehalten und fest geatmet.
Beim Zahlen wieder eine Wehe gehabt, Trinkgeld gegeben, was ich in der Hand hatte. Stiegen raufgegangen, Wehe gehabt. Aufgesperrt, endlich! Aufs Bett, hingekniet,… ah, wie angenehm! Endlich laut stöhnen dürfen! Heizbläser aufdrehen. Tochter #1 dreht den Fernseher auf. Im Knien laut gestöhnt, nur schnell einmal den Schmerz weggedrückt, auf einmal kracht und platzt es in mir, und ich kann mir gerade noch das rechte Hosenbein runterziehen, kann nicht anders, muss drücken, auf einmal sehe ich ein Kopferl zwischen meinen Beinen hängen, schaut richtig echt aus. Es schaut mich zuerst mit dem Hinterkopf an und dreht dann das Gesicht zu meinem linken Bein hin, während ich den Stoff von meinem rechten Hosenbein zum linken rüber tu, und da plumpst das Baby auch schon raus und schreit, weil es so kalt ist. Meine Hose ist trotzdem ziemlich trocken geblieben. Aber auf der Decke ist ein Fruchtwasserfleck.

Ich nehme schnell zwei Handtücher, waren Gott sei Dank in Griffweite, wickel Baby ein, Baby hört auf zu schreien, ich entferne mein linkes Hosenbein, lege mich daneben hin und zieh die Decke über uns beide.
Tochter #1 hat nebenbei gefragt, was ich da mach, es dann irgendwie kapiert. Helfe ihr aus der Jacke, wie es langsam wärmer wird im Zimmer. Die 2 Handtücher um Tochter #2 entferne ich nun und klemme sie mir zwischen die Beine.

An die folgenden zwei Stunden kann ich mich überhaupt nicht mehr erinnern. Ich weiß nur noch, dass ich die ganze Zeit fasziniert das Baby betrachtet habe, und dabei wahrscheinlich ziemlich doof geschaut.
Weil ich die Nabelschnur bis jetzt nicht durchgeschnitten gehabt habe, und dieselbe zwischen den Beinen von Tochter #2 gelegen ist, war ich mir bis zum letzten Moment nicht sicher, was es ist. Ich konnte mich zwar erinnern, ein weibliches Genital gesehen zu haben, aber weil dem armen Baby kalt war, konnte ich das nicht überprüfen, sondern habe es schnell eingewickelt. Ich bin also da gelegen, Tochter #1 hat sich langsam hergetraut und die geringe Größe von Nase, Fingern und Zehen bewundert, aber ich hab lange nicht gewusst, ob es jetzt wirklich ein Mädchen war!

Ich knie mich auf und warte, dass die Plazenta „kommt“, hab das irgendwo gelesen, dass sie nach 20 Minuten „kommt“. Dann wird’s mir zu blöd, außerdem tut’s weh, und ich drück einfach an. Nach zwei Stunden, in denen ich gut geruht habe, flutscht das Ding also raus und fühlt sich an wie ein weicher Zwilling. Wieder ein Aha-Erlebnis:
Das hat mir wieder einmal keine gesagt, dass ich bei der Plazenta genauso andrücken muss wie beim Kind. Hätte sonst bis zum St.-Nimmerleinstag gewartet.
Aber Hauptsache, das Ding ist draußen. Ich kann mich endlich bewegen, hol mein Taschenfeitl hervor und schneide die Nabelschnur durch. (Wahnsinn, geht das schwer! Sowas Zähes hab ich noch nie erlebt!)

Göttin sei Dank! Es ist tatsächlich ein Mädchen!
Ich nehme die Handtücher zwischen meinen Beinen hervor und packe die Plazenta drin ein, schaue sie mir aber noch genau an (nix auffälliges). Meine Hände sind koscher (wirklich nicht ein bisschen Blut o.ä.), also helfe ich Tochter #1 aus der Wäsche, aufs Topferl und in den Pyjama und gehe mich dann waschen.

Ich nehme mir eine normale Babywindel, zieh eine Unterhose drüber und gehe unter die Decke. Das Leintuch ist bis auf einen kleinen hellen blutigen Fleck, mehr wässrig als blutig, sauber geblieben. Tochter #1 hat derweil äußerst gewissenhaft und zu meiner vollsten Zufriedenheit das Baby bewacht.
Baby frisch einpacken, Licht abdrehen, Fernseher abdrehen und schlafen gehen.

Um Mitternacht kommt dann noch meine Schwester und weiß zuerst nichts damit anzufangen, dass ich „völlig heruntergekommen“ bin. Ich erklärte es ihr dann noch genauer: „Ich bin niedergekommen.“
Und sagte sie ungefähr eine viertel Stunde lang, dass ich verrückt sei, während sie das Baby anschaute. Sie sagt irgendwann: „Hallo! Ich bin deine Mama!“, und die Kleine lächelt. Dann hat sie sie mir wieder zurückgegeben, und mein Baby hat zu weinen begonnen. Diese kleine Episode hängt ihr bis heute nach.
Meine Schwester brachte mir dann Butterbrot und Orangensaft, und wir waren alle glücklich. Meine Schwester hat dann noch „mon chéri“ gegessen. Und Tochter #1 war ganz stolz und wollte allen alles erzählen.

In der Nacht habe ich mich einmal schlafend gestellt, obwohl ich wusste, dass das keinen Sinn hatte, und dann ist die „Große“ senkrecht im Bett gestanden und hat im Befehlston gesagt:
„Baby weint, Baby möch Titti ham!“
Am nächsten Tag fuhren wir dann in das für die Geburt theoretisch vorgesehene Krankenhaus. Dort wurden meine Tochter und ich untersucht, jedoch nicht die Geburtsbestätigung geschrieben. Später habe ich dann im österreichischen Gesetz gelesen, dass jeder Arzt und jede Hebamme, die zu einer Geburt gerufen werden, auch wenn die Geburt dann schon vorbei war, dazu verpflichtet wären – außer sie erkennen auf den ersten Blick, dass die Angaben falsch sind. Es war zwar kein Rufen, sondern ein Hingehen, aber geburtshilflich ausgebildete Menschen sind in Anspruch genommen worden. Diese Menschen hätten mir eigentlich bei der Erlangung der Geburtsurkunde behilflich sein müssen. Aber sie taten es nicht. Möglicherweise deshalb, weil ich allzu sehr vermittelte, dass es auch ohne Hebamme geht.

Na gut, dann war ich halt dran mit „auf-ins Mittelalter“-Mutterschaftsfeststellungsmethoden:
Bei mir wurde die Größe der Gebärmutter und der Wochenfluss festgestellt (Rückbildung geht bei Alleingeburt sehr schnell), bei meiner Tochter wurde die niemals erwünschte, weil harte und scheuernde Nabelklemme angebracht. Trotz dieser übertriebenen und unerwünschten geburtshilflichen Maßnahmen wurde so getan, als wäre ich nie dort gewesen. Am Standesamt wurde das allerdings nicht mehr akzeptiert. Die zur Befragung herangezogene Amtsärztin verlangte Untersuchungsergebnisse von mir – trotz Mutter-Kind-Pass! -, dass „es sein könnte, dass ich geboren habe“
(Originalzitat: „Ich glaube Ihnen ja, dass Sie schwanger waren. Aber wir brauchen eine Bestätigung, dass es sein könnte, dass Sie geboren haben.“), und vom Kind, dass „das Alter stimmen könnte“.
Irgendwann hat meine Mutter irgendwen angerufen, und am nächsten Tag konnte ich die Geburtsurkunde abholen.

Ich hatte bis zum Vaterschaftstest Angst, dass ich einmal mit einer Amtsärztin und ein paar Kinderhändlerinnen auf der Anklagebank lande, weil die Geburtsurkunde dermaßen unseriös zustande gekommen war.
Aber das Geburtserlebnis würde ich niemals gegen ein anderes eintauschen.

Alles selber machen dürfen… Herrlich!

(Anmerkung: Das war 1991)

netmoms-Gruppe "Geburt in Eigenregie"

Nach den Überlegungen, die dem vorigen Eintrag folgten, hab ich bei netmoms.de jetzt eine Gruppe gegründet, in der sich alle (potentiellen) Alleingebärerinnen treffen und in geschützem Rahmen über alles austauschen können, was an Fragen und Gedanken rund um das Thema auftaucht.
Hier sind wir sozusagen unter uns, wir müssen uns nicht rechtfertig oder fürchten, daß den sowieso schon sensiblen Schwangeren unter uns das verbale Nudelholz über den Kopf gezogen wird. :yes:

http://www.netmoms.de/gruppen/detail/Geburt_in_Eigenregie/g10453

Für alle Hausgeburt-mit-Hebamme-Fragen eignet sich dagegen das im vorigen Beitrag erwähntes Forum hervorrangend.

halber Geburtstag

Unser Kleiner ist ein halbes Jahr geworden. Wie schnell die Zeit vergeht!

Jonathans 1/2 Geburtstag

Ganz anders als die Große ist er mit dem Essen nicht kleinlich. Am liebsten Banane, ganz viel davon! Die Große hab ich 9 Monate fast vollgestillt, weil sie nichts essen mochte und dann gab’s Fingerfood. Er hingegen mit seinen inzwischen 8 Zähnen will gern gefüttert werden, kriegt halt von unserem Essen ab, was für ihn schon taugt.

einer mehr bei Tisch