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Alleingeburt im Pool

Ich darf wieder einen schönen Geburtsbericht mit euch teilen! 
(Damit keine Verwirrung aufkommt: Dies ist nicht mein Bericht, sondern ich veröffentliche hier neben meinen eigenen auch die Geburtsfreudenfeste anderer Frauen, die damit natürlich einverstanden sind.)

Die perfekte Geburt unseres Sohnes (Töchter sind 5 und 2) im März 2013
Geplante Alleingeburt im Pool
Dauer: 5 Stunden

Vorab, das Erstaunlichste an der Geburt unseres dritten Kindes war, dass die Wehen gänzlich anders waren, als ich sie kannte, nämlich von Anfang an sehr schmerzhaft. Es war wie zum ersten mal Gebären, aber trotz der stärkeren Schmerzen war es die schönste Geburt – kraftvoll, selbstbestimmt, spirituell. Auch erstaunlich: Nach 5 Std war der Muttermund erst bei 4 cm, dann öffnete er sich innerhalb von 10 Min auf 10 cm!! Aber lest selbst …

Die Vorsorgen machte unsere Hebamme. Ich war nicht beim Gyn, wollte keinen Ultraschall und ließ mich auch nicht vaginal untersuchen, statt dessen spürte ich intensiv in meinen Körper und kommunizierte sehr stark mit meinem Kind. Schon vor der Schwangerschaft konnte ich mein Kind „sehen“ und wissen, dass es ein Junge ist.

Wir hatten uns intensiv auf eine Alleingeburt vorbereitet, sprich: medizinisches Fachwissen angeeignet (v.a. über Dr. Rockenschaub), „Unassisted Childbirth“ gelesen sowie „Luxus Privatgeburt“ und Bücher von Odent und anderen Autoren, Geburtsvideos auf You Tube angesehen, die Wunschgeburt visualisiert, Selbst- und Gottvertrauen gestärkt, Umgang mit Menschen reduziert, die uns nicht gut tun, ausreichend Bewegung usw.

Am 26.03., eine Woche vor ET, beschloss ich, zu einer Freundin zu fahren, um mir die Wartezeit zu verkürzen. Während die Kinder im Garten spielten, bei eisigen Temperaturen, tranken die Freundin und ich unseren Kaffee. Ich spürte 4 bis 5 Wehen, die nicht schmerzten, aber meine Aufmerksamkeit erregten, da in den letzten Tagen Stille herrschte und ich mich schon fragte, geht denn hier nie was los. Okay, werden wohl Senkwehen sein, dachte ich mir.

Als die Kinder im Bett waren, ging ich duschen und stellte fest, dass der Bauch merklich tiefer gerutscht war. Unter der Dusche stellte ich einen Schleimabgang fest, der nur der Schleimpfropf sein konnte, da er aussah und sich anfühlte wie Leim.
Kurz darauf im Bett wurde plötzlich mein Laken nass und das machte mich stutzig. Da dämmerte mir, dass die Fruchtblase geplatzt war! Männlein und ich freuten uns, dass die Geburt losging. Ich war so voller Glückshormone, dass ich vor Freude hätte springen können.

Nach etwa einer halben Stunde Schlaf schreckte ich auf, geweckt durch eine Hammerwehe. Sie rollte so schmerzhaft an, dass ich aufstöhnte und mich gleichzeitig freute: Jetzt geht es wirklich los! Die Uhr zeigte 00.00 Uhr an. Ich weckte meinen Mann. Bis halb eins blieben wir noch liegen, in der Zeit hatte ich schon fünf Wehen. Also bereiteten wir die Geburtsräume vor. Stellten in Schlaf- und Wohnzimmer Kerzen auf, schützten Boden und Bett teilweise mit Wickelunterlagen, Männlein pumpte den Pool mitten im Wohnzimmer auf und befüllte ihn. Die Wehen waren von Anfang an so schmerzhaft wie bei den anderen Geburten in der Übergangsphase! Daher war mir recht schnell klar, dass unser Kind im Wohnzimmer kommen wird, wo der Pool war, der Erleichterung versprach.

Nach der ersten halben Stunde kamen die Wehen mit einer Minute Pause dazwischen bis keine Pause! Also bis zur eigentlichen Geburt insgesamt viereinhalb Stunden Hammerwehen von einer unglaublichen Schmerzintensität. Zum Glück konnte ich in den Pool steigen (ca. 01.35 Uhr), wo es halbwegs auszuhalten war. Ich schaute ins Kerzenlicht und lauschte der Gitarre meines Mannes. Es war so schön, im eigenen Haus zu sein, die Kinder und den Hund in der Nähe zu wissen, das warme Kerzenlicht, die Stille…

Ich bin mit Wehen immer super klargekommen, hab sie veratmet und war ziemlich ruhig dabei. Aber diese Geburt sollte anders werden. Ich konnte die Wehen nur mit lautem Tönen auf A und O ertragen. Kaum Pausen zu haben machte mir zu schaffen. Der Muttermund öffnete sich nur langsam, was mich verwunderte angesichts der Wehenstärke. Die Wehen strahlten vom Kreuzbein bis in die Beine, Bewegen war nur eingeschränkt möglich, und die Wehen dauerten teils fast 2 Minuten. Wenige Male habe ich den Versuch gewagt, aus dem Wasser zu steigen und mich zu bewegen. Aber Vierfüßer ging gar nicht, am Seil hängen auch nur kurz, Umherlaufen ebenso. Ohne das warme Wasser hätte ich die Wehen nicht ausgehalten.

Um 04.50 Uhr tastete ich, wieder im Pool liegend, wieder nach dem Muttermund. Er war noch immer sehr weit oben und hinten und erst 4 cm geöffnet. Ich war frustriert, obwohl ich wusste, dass es auf einen Schlag schneller gehen kann. Es kamen aber Gedanken wie: Was, wenn die Kinder bald wach werden? Kommt unser Kind evt. erst mittags zur Welt? Jetzt wäre es doch perfekt! So eine Ruhe! Und was, wenn ich diese Wehen noch stundenlang aushalten muss?

Also rief ich die Hebamme an (04.55 Uhr). Sie sollte kommen und eine Vermutung äußern, wie lange es wohl noch dauern wird. Übergangsphase. Aber das wusste ich in dem Moment nicht, denn die Wehen waren die ganze Zeit so heftig, dass ich die Eröffnungs- und die Übergangsphase nicht trennen konnte. Die Hebamme sagte, sie fährt bald los. Kaum hatte ich aufgelegt, verstärkte sich der Druck im Becken. Ich spürte schon seit 2 Stunden einen Pressdrang, der schwer zu ertragen war, aber jetzt wurde er übermächtig. Ich saß in der hohen Hocke am Beckenrand und legte die Arme über den Rand, Männlein saß mit einem Stuhl rechts neben mir. Ich wollte den Muttermund wieder tasten, da stellte ich fest, dass er vollständig eröffnet war! Und ich spürte den Kopf meines Babys und sagte meinem Mann, dass das Baby kurze, aber viele Haare hat!

Ich konnte es einfach nicht glauben, innerhalb von etwa 10 Minuten war der Muttermund von 4 auf 10 cm aufgegangen und ich hatte Presswehen!

Mit der nächsten Wehe spürte ich, wie der Kopf sehr tief ins Becken rutschte. Es war so befreiend! Ich redete und redete irgendwas von „Gleich kommt der Kopf! Komm, Kind, komm! Komm!“ und mit der nächsten Wehe war der Kopf am Ausgang. Ich hielt die ganze Zeit meine Hand hin und drückte bei der nächsten Wehe mit. Erst leicht, dann einmal unter einem Schrei kräftig, und ich spürte, wie der Kopf meines Kindes geboren wurde. Ich hielt meine Hand immer noch am Kopf und sagte „Er ist da, der Kopf ist da!“. Ich fühlte, ob die Nabelschnur um den Hals ist, aber was ich ertastete, was nur Halsspeck von meinem Kind:-) Und mit der nächsten Presswehe kam mit einem weiteren Schrei der Körper hinterher. 05.10 Uhr. Vor 15 Minuten hatte ich die Hebamme angerufen, nicht ahnend, dass ich bereits kurz vor der Geburt war.

Ich nahm mein Kind sofort hoch, drehte mich im Wasser um, setzte mich hin und legte mein Kind auf meine Brust. Ich war die ganze Zeit in einem vollbewussten, gar nicht tranceartigen Zustand, und überglücklich und stolz. Von 4 cm bis zur Geburt waren vielleicht 15 Minuten vergangen, unser Sohn war mit zwei Presswehen geboren. Der Durchtritt war im Vergleich zu den Wehen vorher ein Leichtes. Ich spürte, dass ich nicht verletzt war. Mein Sohn ist wirklich fast rausgefallen. Er schrie, sobald ich ihn aus dem Wasser gehoben hatte, und hörte lange nicht auf. Er röchelte ein wenig, atmete aber gut und ich streichelte ihm den Rücken, der als einziges noch Käseschmiere hatte.

Ich stand nach einigen Minuten auf, wir wickelten Babylein in ein rotes, dickes Handtuch, und dann stieg ich aus der Wanne. Ich legte mich in mein Bett, mein Kind dauernd bei mir, und kaum 10 Minuten nach der Geburt saugte er kräftig an meiner Brust. So herrlich! So ein hübscher kleiner Mann, so ein süßer Saugmund, so dicke Backen!

Um 05.35 Uhr, also noch keine halbe Stunde nach der Geburt, wurden die Kinder wach. Was für ein Glück, dass sie durchgeschlafen hatten und nun, im genau richtigen Moment, aufwachten! Sie bestaunten ihr Brüderchen bei mir im Bett, waren voller Ehrfurcht. Schön war dieser Moment, aber gleichzeitig hatten bei mir die Presswehen noch nicht so richtig aufgehört. Die Plazenta wollte kommen, aber ich hatte solche Schmerzen im Kreuzbein, dass ich mich kaum bewegen konnte. Ich fühlte mich wie gelähmt in den Beinen und konnte, mit Baby auf dem Arm, dessen Nabelschnur auch noch so kurz war, dass es gerade zum Stillen reichte, der Plazenta nicht helfen.

Als die Nabelschnur auspulsiert hatte, durchtrennte ich sie um 05.45 Uhr mit einer sterilen Schere und war froh, meinen Sohn seinem Papa auf den Arm geben zu können, als kurz darauf die Hebamme vorbeikam. Die Geburt war bereits 1 Stunde vorbei. Alle gingen ins Wohnzimmer und die Hebamme half mir bei der Nachgeburt. Natürlich hätte ich die Plazenta gerne einfach kommen lassen, von mir aus hätte sie auch stundenlang auf sich warten lassen können, aber ich wollte die Schmerzen endlich los sein. Ich kannte nur Nachgeburten binnen 15 Minuten, ohne große Schmerzen, aber das hier war etwas völlig Anderes. Ich spürte einen lähmenden Schmerz aus dem Kreuzbein bis in die Beine, gab mir aber alle Mühe, in unterschiedlichsten Positionen die Plazenta zu gebären. Es half nichts, also ließ ich mich akupunktieren mit zwei Nadeln auf dem Bauch. Ich erlaubte der Hebamme auch, an der Nabelschnur zu ziehen, denn ich hatte selbst durch leichtes Ziehen festgestellt, dass die Plazenta sich gelöst hatte. Gleichzeitig drückte sie sanft auf den Bauch. Ein paar mal pressen, was sehr schmerzhaft war, und da kam sie endlich. Es war ca. 06.15 Uhr, also mehr als eine Stunde nach der eigentlichen Geburt.
Später machte ich noch einen Plazentaabdruck auf ein Papier und trank mit meinem Schatzemann einen Plazenta-Shake.

Unser Baby durfte stundenlang in seinem roten Handtuch mit mir kuscheln und wurde erst am Vormittag von mir angezogen. Mein Mann und ich haben ihn auch selbst gewogen und gemessen, so kamen wir auf 4000-4100 g und ca. 51 cm, der Kopfumfang war 37 cm (der bisher dickste Kopf kam am leichtesten durch!).

Die Hebamme kam dann am 3. Tag wieder, untersucht wurde unser Kind aber nicht und mich auch nicht.

Nicht nur bei der Geburt, auch im Wochenbett herrschten Ruhe und Frieden. Die heilige Stimmung in den Wochen vor der Geburt gipfelte während der Geburt in einem völligen Gottvertrauen, in dem Wissen, dass es richtig ist, was wir tun, und keine Sekunde waren wir uns unsicher – es war selbstverständlich, dass wir unser Kind alleine bekommen, und wunderschön trotz der Schmerzen. Insgeheim hatte ich nach der schmerzarmen Geburt meines zweiten Kindes auf eine fast schmerzlose Geburt gehofft, aber so war es auch gut, denn es hat mir gezeigt, was ich zu leisten in der Lage bin. Ich hoffe, unser Kind hat genau die Geburt bekommen, die er sich gewünscht hat. Und ich fühle mich als Frau noch einmal mehr bestätigt und bin unendlich stolz darauf, empfangen, gebären und nähren zu können.

frisch geschlüpft

Was wenn … die Hebamme abspringt?

Hausgeburt geplant, die Hebamme steht in den Startlöchern … und dann kommt das Baby einfach nicht! Über den errechneten Geburtstermin zu gehen ist in Deutschland für eine Schwangere mit einigem Stress verbunden. Bis 10 Tage über den errechneten Termin dürfen Hausgeburtshebammen begleiten, dann greift ihre Versicherung nicht mehr. Der Traum von der Hausgeburt platzt, Frau muss ins Krankenhaus. – Oder muss sie?

Im Folgenden der Bericht einer Mama, die es ausprobiert hat.

Die Vorgeschichte

Schwangerschaft durch Test festgestellt. Dr. H. aufgesucht, ihm gesagt, dass letzte Periode völlig unklar sei. Etwa Mai 2012. Eintrag 6. März 2013 als ET (Entbindungstermin), mit Ungefährzeichen davor.
Weitere Termine bei Dr. H., er sehr lieb, auch einverstanden mit dem Vorhaben der Hausgeburt (nicht wie Dr. Z. bei unserer Tochter damals „mit so etwas Abartigem wie einer Hausgeburt möchte ich nichts zu tun haben“).

Allerdings Praxispersonal äußerst unfreundlich, grob und nicht sehr verständnisvoll, dass ich keinen Eisenwert im Finger messen und kein Blutabnehmen mag. Verständigung von Hebamme C., die schon die Geburt unserer Tochter begleitet hatte. C. teilt mit, dass sie Ende März zu ihrer Tochter nach Südafrika fliegen werde. Ich selbst bin überzeugt, dass das Kind eher Ende Februar kommt. (So irrt man!).

Wechsel von Dr. H. zu Frau Dr. S., da sie Frauenärztin und Homöopathin ist. Sehr angenehme Praxis, etwas tuddelig die Frau, aber entspannt und nervt nicht 🙂 Liebes Personal. Dennoch Unwohlsein, da am liebsten von Hebi daheim untersucht. C. ist auch bereit dazu. Prüfungstermin (Bibelkunde) rückt näher. Schwangerschaft geprägt von viel Stress, auch Tränen, aber nicht so schlimm wie bei unserer Tochter damals.

Als der Prüfungstermin (18. Februar) vorüber ist, weitere Untersuchungen von Hebi. Sie ist auch der Meinung, dass das Kind sich gut vorbereitet. Tritt die Rufbereitschaft an, alles im Haus für Hausgeburt gerichtet. Doch der Februar geht zu Ende. N., eine Doula, plant, vom 01. bis 06. März mit Kindern und Mann zu kommen. Hebi meint bei Besuch, dass das Kind schon unten liege. Muttermund zu. Kopf noch etwas unfertig vom Gefühl her. Kind warte vielleicht, bis die Doula aus Brandenburg dabei sei. Zunächst war Hebi kritisch, dass eine mir bis dato nur über Facebook Bekannte mit Familie kommen würde. Ob ich so gebären könne? Besuch sehr schön, wunderbare Kinder. Dennoch Gefühl in mir tatsächlich, dass in dieser Woche das Kind nicht kommt. Sehr starke Senkwehen am Dienstag (05.03.). Anscheinend hat sich der Kopf noch tiefer gesetzt. Mittwochabend regelmäßige Wehen, die aber wieder gehen. Doch lieber mit Hebamme, Mann und erstem Kind allein gebären – Doula und Familie reisen ab. Ganze Wohnung auf Vordermann gebracht, meiner Nachhilfeschülerin abgesagt, Bad genommen. Kind darf kommen 🙂

Nichts tut sich. Hebamme wollte Mittwoch kommen, war aber sehr krank. Daher Besuch auf kommende Woche verschoben. Hebamme meint, ob Besuch beim Frauenarzt sinnvoll wäre. Ich verneine, möchte Vorsorge bei ihr, wenn sie gesund ist. Samstag dann Telefonat, sie sagt, wir könnten auch zu ihr zu einer Vorsorge kommen. Ich Freitag und Samstag sehr traurig, weil ich eben nicht Vorsorge mit CTG etc. in der Praxis machen wollte, sondern bei Hebi, daher erleichtert und dorthin. Alles super, Kind startbereit, meint sie, aber Muttermund zu und Kind noch schwerer geworden. Sagt nun aber, wir sollen doch zur Frauenärztin, noch einen Ultraschall machen und messen, wie schwer Kind in etwa ist, da es viel kräftiger als unsere Tochter sei und sie für sich gerne wissen mag, was sie in etwa erwartet. In der Praxis bei Dr. S. dann nur Ultraschall gemacht und kein CTG :). Hebamme C. fragt kritischer, wie es gehe, wie das Gefühl sei. Nervosität steigt, da C. nur bis ET +10, also 10 Tage über den errechneten Geburtstermin, begleitet. Und dann? Krankenhaus.

Mittwoch, 13. März. Ich frage C., was genau dann sei, wenn es über +10 gehe. Sie sagt, ich solle noch keine Gedanken daran verschwenden. Man könne Donnerstag nochmal einen Cocktail probieren. Bis Freitag begleite sie, da sei ja noch viel Zeit. Dann rede man und vielleicht komme das Kind ja nachts.
Inzwischen auf Facebook im Forum meine Lage beschrieben, liebe und bemühte Unterstützung durch die anderen, vom Cocktail abgeraten. D, mein Mann, besorgt dennoch den Schnaps und Saft im Rewe. Hebamme C. kommt Donnerstag. Sitzt mit uns am Tisch. Erklärt, dass sie, seit es über den Entbindungstermin geht, ein seltsames Gefühl habe. Da gäbe es etwas, dass sie nicht einordnen könne. Da ja auch bei unserer Tochter damals alles so gut verlaufen sei. Aber etwas, was sie vielleicht nicht bewältigen könne. Da sei es gut, in sicheren Händen zu sein. Ihre Devise sei nicht die von anderen Hausgeburtshebammen, auf Biegen und Brechen zu Hause zu begleiten. Ich weine und weine. Die Angst vor dem Krankenhaus. Die Hilflosigkeit. Pistole auf die Brust – sie begleitet bis Freitag. Dabei ist Samstag ET +10. Ich nehme Cocktail nicht! Angst in mir, dass am Gefühl der Hebamme was dran sein könnte. D. redet von Besorgnis vielen Blutens nach Geburt.

Blutdruck 130 zu 100 – wen wundert es? Hebamme dennoch besorgt!

Durch das Forum immer stärkerer Gedanke an Alleingeburt, aber Angst so groß. Freitag verstreicht. Hebamme kommt, sagt, sie wird die Nacht noch mitbegleiten. Außer, es sei das schlechte Gefühl dann auch da. Da würde sie uns dann auch ins Krankenhaus schicken. Sie rät und legt ans Herz, dass wir uns im Krankenhaus vorstellen. Vorab klären, was uns wichtig ist für die U1 etc. (Da ich Kind nicht aus den Händen geben will, Plazenta gebären will etc.) – Illusorisch für ein Krankenhaus. Unterstützung im Forum wächst. Tolles Angebot von S. aus Ingolstadt, dorthin zu kommen. 🙂 Hat ein Geburtshaus.
Der Samstag beginnt. Nun bin ich ohne Hebamme. Sage meinen Eltern nichts davon, würden sterben vor Angst. Wen man trifft beim Spazierengehen mit den Hunde, wer anruft und Eltern, immer wieder fragt jeder, was da los sei, man sei ja schon über der Zeit. Nicht gut fürs Kind etc.

Entschluss steht immer mal, Geburt allein zu machen und im Notfall ins Krankenhaus zu fahren. Viele Tränen, Herzklopfen, Verzweiflung. N. warnt vor Komplikationen wie starke Blutung etc., was man dann mache – S. rät zum Vertrauen in einen selbst. Montag bricht an. Mein Mann an der Uni, ich telefoniere mit einer Hebamme in München auf Anraten von F. R. aus dem Forum. Sagt, dass es auch allein möglich sei. Oder ich mal eine andere Hebamme kontaktieren solle. Gibt mir die Nummer. Hebamme O. und ich telefonieren eine Stunde lang. Sie macht keine Hausgeburten mehr, sagt aber auch, wenn, würde sie nicht einfach dazukommen, da sie eine Frau begleitet haben will, um den Prozess nicht zu stören als Fremde. Ich solle ein Krankenhaus besuchen, unbedingt hin und mir alles ansehen und mich drauf einlassen als den nun neuen Ort für die Geburt. Rät mir noch eine Klinik ins Auge zu fassen, da sehr babyfreundlich (mit Auszeichnung) … naja.

Inzwischen habe ich mit J., meiner Freundin, vereinbart, dass ich die Geburt alleine mache. Sie rät auch dringend vom Krankenhaus ab solange es mir gut geht. Sagt, dass im Notfall sie ja auch in sieben Minuten mich ins KH gefahren hat, schneller als auf Krankenwagen zu warten und dann zu fahren. Sie ist bereit, bei der Geburt dabei zu sein. Ich fühle mich neben mir selbst stehend. Kann es nicht glauben, dass ich keine Hebamme habe und nicht weiß, was passiert. Im Forum Sabine F., fast selben Geburtstermin, ist auch auf dem Weg zur Geburt ohne Hebi :-/ Sie wird wohl ins KH fahren müssen, da Fruchtblase geplatzt.
Ich rufe in der von der Hebamme empfohlenen Klinik an. Sage, ET plus 10. Hebamme am Telefon sagt, da werde dann eingeleitet. Ich frage warum, Muttermund zu und mir geht es gut. Sie sagt, ich würde keine Krankenhaus finden, wo man nach ET +10 nicht einleite. Ich sage ihr, dass ich dann auch nicht zu kommen brauche.

Mein Mann kommt von der Uni, legt sich hin, meine Freundin J. noch kurz da. Dann fahren wir in die Klinik, unsere Tochter schläft im Auto. Verfahren uns aber.

Das Verfahren an jenem Montagabend (18.03.2013) war wohl der größte Segen. Als wir in der Klinik schon völlig fertig ankamen, war natürlich keiner mehr auf der Geburtsstation zu sehen. Wir gingen ein-zweimal den Gang auf und ab und standen vor den verschlossenen Kreissaaltüren. Auch sonst herrschte Totenstille. Als unsere Tochter anfing zu weinen und raus wollte, schloss jemand noch vehement die Tür zu den Empfangsräumen. Mir war klar, absolut klar, hier nicht ein Kind zur Welt bringen zu können.
Wir fuhren heim.

Der Geburtstag

19.03.2013 – der beste Tag :):):) begann damit, dass ich ab ca. 4.30 Uhr regelmäßige, deutliche Wehen spürte und ein sehr entspanntes Gefühl hatte. Ich teilte es meine Mann mit und schrieb meiner Freundin J. eine SMS, dass es wohl an diesem Tag so weit sei und sie, sobald sie wach sind, gerne kommen mögen.
Die Wehen hielten den Vormittag über an, J. kam mit ihrer Tochter und sie spielten mit unserer Tochter. Mein Mann ging nicht zur Uni und unser Hund, war unglaublich nervös, unendlich oft musste er raus. Ich trank viel und teilte mein Befinden den lieben Damen auf Facebook mit, die mich so unterstützt hatten.
Unsere Tochter guckte immer mal kritisch, wenn ich ob der Wehen tief atmete. Ich war sehr guter Laune und räumte hier und da auf, ging gegen Mittag nochmal selbst mit jeweils einem der Hunde, da die Wehen nun, wie ich für mich feststellte, wohl Phase 2 erreichten.

Etwas beunruhigend fand ich, dass ich völlig bei mir, Herr meiner Sinne war! Auch waren die Abstände nicht soo kurz, aber die Vehemenz zeigte mir, dass sich der Muttermund öffnete. Im Wald beim Spazierengehen musste ich schon richtig in die Knie gehen, da es so intensiv war.

Meine Freundin J. holte mittags etwas von McDonalds, um die hungrigen Kinder – und den besonders hungrigen Magen meines lieben Mannes zu füllen.

Mir war zu übel, um das zu essen. Am Nachmittag ging mein Mann mit unserer Tochter und J.s Tochter in den Sandkasten. Ich war aufs Bett gegangen, wo ich die seltenen aber extrem starken Wehen auf vier Beinen empfing und mich dann aber hinlegte, weil ich so müde war. Plötzlich riss mich eine kommende Wehe aus dem Schlaf und unter mir tropfte Fruchtwasser auf der Bettseite von meinem Mann. Ich freute mich unbeschreiblich und musste sehr viel lachen. Meine Freundin war etwas entsetzt, nicht wegen des Fruchtwassers, sondern dass ich trotz der deutlichen Schmerzen so lachen musste. Es kam so unglaublich viel Fruchtwasser im Verlauf der nächsten Viertel- halben Stunde! Meine Freundin notierte Uhrzeit und dass es klar sei. Also keinerlei Indikation für zu wenig oder gar grünes Wasser …

S., der wir dies am Telefon mitteilten, meinte, dass ich nun wohl eine Pause haben würde und das Kind bald kommen werde. Ich spürte sehr viel Freude in mir und konnte noch gar nicht fassen, dass ich wirklich vorhatte, allein zu gebären. Etwas später, ich war nur noch im T-Shirt gekleidet mittlerweile, übergab ich mich einmal im Waschbecken. Die Wehen wurden extrem stark. Ich ließ mir Wasser in der Badewanne ein. Ging mit T-Shirt hinein und empfing die Wehen im warmen Wasser im Sitzen. Allerdings überkam mich nun ein Gefühl der Unsicherheit. Die Schmerzen dieser Wehen waren so intensiv, so überwältigend. Ich wünschte mir nun doch, dass C., meine Hebamme, hier wäre, aber es gab ja kein zurück. Irgendwann hockte ich mich und drehte mich, dann stand ich, aber die Wehen waren so heftig. Unsere Tochter kam ins Badezimmer und ich bot ihr an, mit in die Wanne zu kommen. Sie war dabei sich auszuziehen, aber als ich ob einer sehr starken Presswehe stöhnte, weinte sie bitterlich nach Papa und er ging mit ihr und dem sehr(!)nervösen Hund eine Gassirunde.

Blut war im Wasser (Schleim!) und ich hatte nur noch den Gedanken, dass ich jetzt Angst hatte, zugleich aber auch nicht anders wollte als hier und jetzt. Ich bat meine Freundin J., S. anzurufen, ihr das Blut zu beschreiben. J. telefonierte zwischen Schlaf- und Badezimmer und beschrieb Konsistenz und Menge des Blutes, mich überkam bereits die nächste Wehe. J. rief, sie sehe den Kopf, aber ich spürte, dass ich jetzt nicht pressen oder dem Drang zu drücken nachgeben durfte, da ich nicht bereit war und mein Körper unten wohl komplett aufgerissen wäre. Ich war etwas verzweifelt, da ich bei vollem Bewusstsein nach wie vor war und den Schmerz enorm intensiv wahrnahm. Wieder eine Wehe, ich stand mit dem Gesicht zum Badezimmer in der Wanne, halb hockend, ließ die Welle zu, spürte diesen enormen unbeschreiblichen Schmerz, stöhnte ein lautes tiefes und annehmendes Jaaaaa, jaaaaaaaaaa, jaaaaaaaaa und der Kopf war draußen, im Moment des Schmerzes zugleich so ein überwältigendes Glücksgefühl, kurz bevor der Kopf nach außen trat. Dann war er da, ich schrie J. an, sie solle halten, doch nicht, dann drehte ich mich schräg hin, wieder eine Schmerzenswelle, ich hielt den Kopf in meinen Händen und dachte, die Schultern sind drin. Ich drehte irgendwie leicht am Kopf und gebar mit der Welle und meinen selbst helfenden Händen das kleine Geschöpf. Ich ließ sie ins Wasser gleiten, um sie zu wärmen. Sie schaute mich mit großen Augen an! Es war 17.32 Uhr! Erst im Wasser schaute ich kurz nach ihrem Geschlecht und zog ganz ganz sachte an der Nabelschnur, ob diese lang genug, nicht wie bei unserer ersten Tochter so kurz, sei und rief J. zu, sie solle S. fragen, was ich machen solle? Ich war so perplex, so frisch, die Wanne voller Blut. Der Papa und unsere Tochter kamen völlig fertig von der Hunderunde, der Hund hatte wohl Rehe aufgescheucht, jener kam auch ins Bad, schaute nur in die Wanne, schnupperte und ging sich dann schlafen legen, wo er doch bisher den ganzen Tag so nervös gewesen war! Der Papa erzählte vom Spaziergang, ich noch immer in der Wanne hockend das Kind drin im Wasser halb auf mir, und er nahm es noch gar nicht richtig wahr. Ich stieg vorsichtig aus der Wanne, legte mich aufs Bett, 10 Minuten später wieder eine starke Wehe, die ich im Liegen annahm und die Plazenta, weich und groß, wurde warm geboren. Freundin und Mann legten sie in eine Schüssel. Zuvor, ich noch auf dem Bett liegend, hatte ich J. gebeten, den Rat von S., unsere Hebamme anzurufen, zu befolgen. Sie rief C. an. Gab sie mir. Ich erklärte halb, dass ich zu Hause geboren hatte. C. sagte, sie breche ihre Besuche ab und sei in 20-30 Minuten da. Als sie eintraf, lag ich noch immer auf dem Bett, hatte aber das Mäuslein in Handtücher und auch mich bedeckt. Das T-Shirt hatte ich wohl im letzten Geburtsstadium ausgezogen.

C. ließ sich von mir erzählen, wie es gewesen war, wobei ich eher dezent davon sprach, dass ich, als die starken Wehen dagewesen seien, erst gemerkt hätte, dass es mit der Geburt wirklich soweit sei und dann nicht mehr ins Krankenhaus wollte. Warum ich sie nicht angerufen hätte. Ich teilte ihr meine Sorge mit, dass sie vielleicht den Krankenwagen gerufen hätte oder so. Sie sagte, das hätte sie doch nicht gemacht! Sie habe ja ohnehin gespürt, dass wir nicht in festen neuen Händen seien, aber sie konnte dieses Gefühl noch nicht einordnen. Aber ich hätte ja meine Wunschgeburt gehabt mit den spielenden Kindern und den Hunden um mich herum. 🙂

Kind wurde von ihr untersucht und auch mich schaute sie an, ich zitterte sehr. Sie untersuchte die Plazenta mit meinem Mann zusammen und J. brachte sie dann meinen Eltern runter 😀

Mein Papa kam hoch zum Gucken.

C. sagte noch, ich müsse genäht werden, da ich einen deutlichen tiefen Vaginalriss hatte (von den Schultern? 😉 ) Sie betäubte die Stelle, wo die Spritze hinsollte ein wenig, spritzte und nähte dann  *jaul* aber sie machte es wirklich gut!

Dieser unvergessliche Moment, als unsere zweite Tochter in der Wanne in meinen Händen lag und mich mit Riesenraupenaugen anblickte!! Ohne zu schreien. Welch ein vollkommener Tag!!!

Die freie Geburt von O.

Ich darf wieder einen sehr schönen Geburtsbericht mit euch teilen! :yes:

„Mit meinem riesigen Bauch bejammere ich schon seit Tagen meine Unbeweglichkeit, das Kribbeln im linken Bein nach kurzen Fußmärschen, nicht zu wissen, wie ich noch bequem liegen kann. Trotz dieser deutlichen Schwangerschaftsunlust zusammen mit der sich mir aufdrängenden Frage, warum man sich das nochmal antut mit dem Kinderkriegen deutet nichts auf eine nahe Geburt hin. Kein Vorwehchen weit und breit, das mir Hoffnung macht.

Stattdessen Freund L. und die beiden Großen zu hause krank im Bett. Wie soll ich hier auch gebären können, wenn ich keine Sekunde für mich selbst habe? Also raus aus der Wohnung, an diesem ersten und für lange Zeit auch letzten frühlinghaften Tag weit und breit. ‚Wichtige‘ Sachen sind schließlich zu erledigen, wir haben ja noch gar keinen Sekt fürs Anstoßen nach der Geburt besorgt, die Kranken brauchen Gemüsesuppe und außerdem muss ich unbedingt im Sonnenschein das erste Eis des Jahres essen.

Schon beim Losgehen das erste Ziehen im Bauch, aber ich traue mich noch nicht, das auch ernst zu nehmen. Auch nicht, als es bei dieser und jener Erledigung, die ich nebenbei noch mache, stärker wird. Bepackt mit großen Taschen und Tüten und Eis in der Hand mache ich einen Sonnenscheinspaziergang, damit die Wehen nicht einfach wieder verschwinden. Zu meiner großen Freude tun sie das auch nicht, sondern werden immer stärker. Die Runde wird größer als beabsichtigt und gegen Ende muss ich mich unter besorgten Blicken anderer Schwangerer schon am Brückenpfosten aufstützen bei einer Wehe.

Zu hause auf dem Sofa beim Entspannen verschwinden die Wehen auch nicht wieder und so entsteht in der Wohnung erst mal große Hektik. Die beiden großen kranken Kinder sollen mit den beiden Mitbewohnern kurzfristig ausquartiert werden und das Losgehen dauert und dauert, während ich im vom Losgehtrubel am weitesten entfernten Kinderzimmer meine Runden drehe und mich bei jeder Wehe an Schränken oder Türrahmen festhalte. Die Wehenabstände werden immer kürzer und ich sehne den Moment herbei, da ich mich endlich nur auf die Geburt konzentrieren kann.

Um fünf Uhr sind sie endlich draußen. Jetzt geht alles ziemlich schnell, die Wehen werden sehr intensiv und ich bin endlich ganz bei der Geburt. Ich nehme keine Zeit wahr, nicht die Welt draußen vor der Wohnungstür. L. währenddessen rennt herum und bereitet alles mögliche vor, schließt Vorhänge, legt Planen aus und Handtücher bereit. Ich vor dem Bett in der Hocke maule vor mich hin, hab nun absolut keine Lust auf Gebären, ichwillnichtwillnichtwillnicht.

Es folgt eine mustergültige Übergangsphase mit zitternden Knien, literweise Wasser trinken, fast-kotzen und lautstarkem ich-will-nicht-mehr-Gejammer. Nun will ich gerne in die Pressphase übergehen, aber die Presswehen kommen nicht. Ich bemerke, dass ich nicht richtig loslassen kann, weil ich lieber noch eine Runde auf dem Klo einlegen will. Also raus aus dem abgedunkelten, geburtsölduftbewehten, liebevoll mit Polstern und Planen ausgelegten Gebärzimmer ins grelle enge kühle Badezimmer. Dort L. erstmal raus schicken und mich entleeren. Dann soll er wieder kommen, weil nun die Presswehen beginnen und die Fruchtblase platzt, praktischerweise über dem Klo.

Runter von der Schüssel und mich davor hingehockt, an den Badewannenrand und L. geklammert. Mit geschlossenen Augen gegen das grelle Badezimmer schreie ich verzweifelt es-geht-nicht-ich-will-eine-Pause. Ich weiß ich schaffe diese Geburt gut, aber ich will eine Pause, jetzt sofort!, doch es gibt keine. Mein Körper presst sehr angestrengt und stark. Trotzdem habe ich das Gefühl, es geht nicht gut voran. Mit der Hand spüre ich außer Kopf noch etwas anderes, was da nicht sein sollte. So geht es nicht weiter. Erst mal in den Vierfüßler. L. soll die ganze Zeit bei mir vorne bleiben und mich dort stützen. In dieser Position rutscht das Baby wieder ein Stück zurück und was auch immer im Weg gewesen war ist es anschließend nicht mehr. Nun kann das Kleine nach unten rutschen. Ich will, dass diese anstrengende Geburt vorbei ist! In aufrechter kniender Haltung wird der Kopf geboren, der seitlich gedreht ist. Mit der nächsten Presswehe kommt der Rest des Körpers und das kleine Geschöpf beginnt laut zu weinen.

Irgendwie landet das Baby in meinen Armen und beruhigt sich. Wir Eltern beruhigen uns auch. Wir ziehen wieder um ins Gebärzimmer in den großen Sessel. Im Vorbeigehen ein Blick auf die Uhr: 18.12. Nun bestaunen wir das kleine Wunder, das auf meiner Brust liegt, trocknen es ab, schnuppern an ihm, streicheln es. Mir fällt wieder ein, warum man sich das mit dem Kinderkriegen nochmal antut. Wir warten auf die Plazenta. Trinken will der Kleine noch nicht, hustet zuerst Fruchtwasser hoch, das ich mit dem Mund absauge. Ich verschlinge eine ganze Packung Traubenzucker, während ich weiter mit dem Kleinen kuschele.

Die beiden Großen, die ich eigentlich abgenabelt und geduscht empfangen wollte, kommen nun schon nach hause und können noch bestaunen, wie die Nabelschnur von Babys Bauch in meinen hinein reicht. Während sie im Wohnzimmer sind, stehe ich aus meinem Sessel auf und da rutscht die Plazenta knapp zwei Stunden nach der Geburt des Kindes heraus. Endlich. M., meine Große, schneidet die Nabelschnur voller Stolz durch.

Die nächsten Tage verbringen wir zu fünft im Bett, die anderen drei sind ja noch krank. Das ist neben wunderschön auch ziemlich anstrengend, weil J. die ganze Zeit mit mir kuscheln will und M. die ganze Zeit mit dem Baby kuscheln will. Meine Schwester kommt für zwei Wochen und spielt mit den Kindern, kocht, putzt, kauft ein, was für eine tolle Unterstützung.

Da die Hebamme, die eigentlich kommen sollte, nun doch verhindert ist (hatte sie vorher angekündigt, dass das passieren könnte), finde ich kurzfristig eine andere, die am dritten Tag auch findet, dass der Kleine ganz gesund und munter ist. Sie beruhigt mich, dass meine Rückbildung normal ist, ich fühle mich nämlich – obwohl äußerlich nicht die kleinste Verletzung entstanden ist – als könnte jeden Moment mein komplettes Innenleben aus mir herausfallen. Das kenne ich so überhaupt nicht und das beunruhigt mich.

Noch mehr als bei den beiden vorangegangenen Geburten habe ich das Gefühl, dass die Geburt eines Kindes länger dauert als die eigentliche Geburt. Mein Baby, bisher im Bauch, ist nun auf meinem Bauch, trinkt an meiner Brust und die Geburt selbst war nur der Beginn einer langsamen Ablösung, die bis heute andauert.“

Blitzgeburt im Kinderpool – Januar 2012

Diesen Geburtsbericht einer Mama, die ihr viertes Kind mal eben schnell im Pool auf die Welt bringt, wollte ich eigentlich schon lange einstellen. Sorry, N., dass es nicht schneller ging! Hier ist er endlich.
Die Geburt ging dafür um so schneller. :yes:

erste Allein-Wasser-Geburt
zweite Allein-Geburt
dritte Hausgeburt
viertes Kind

18:00 Erste Wehe, die sich von den leichten Senkwehen der letzten Wochen unterscheidet. Ein Zeichen für Geburt? Nein, sicher nicht. Kids wollen gern im „Pool“ baden (ein aufblasbarer Kinderpool, der in unsere Riesendusche passt, ca 20 Euro amazon).
18:20 Doch immer mal wieder eine Wehe, ich laufe herum, mache Dinge im Haushalt. Keinerlei Zeichen für eine Geburt. Mein Mann ahnt auch noch nix. Taste den Muttermund, fühle 3 cm.
18:30 Plötzlich doch eine heftigere Wehe, die ich zwar im Stehen, aber doch veratmen will. Noch immer glaube ich nicht so richtig an eine Geburt, alles noch zu harmlos. Kids fragen mich, warum ich so komisch atme. Ich sage, vielleicht kommt das Baby bald.
18:45 Jetzt will ich plötzlich unbedingt in den Pool, werfe die Kids raus, mein Mann zieht sie an. Baby im Bauch arbeitet fleissig, strampelt, hat Schluckauf, drückt nach unten. Es will raus!
18:50 Mein Mann kommt ins Bad, weil er mich pressen hört! Bei einer Wehe platzt die Fruchtblase, jetzt geht alles ganz schnell. Kind gleitet ins Wasser, alles ziemlich schmerzfrei und schön, mein Mann fischt es direkt raus. Ein Junge also.
19:00 Kind 4 ist da und völlig entspannt, mit mir im warmen Wasser, trinkt. Wir alle staunen.
19:40 Plazenta will raus, danach nabeln wir ab. Ich dusche, bin ganz und gar unversehrt (keine Risse, kein Brennen, nichts) und topfit, ziehe ins Wohnzimmer um, die ganze Familie bestaunt weiterhin das Baby. Mein Mann räumt dann den Pool auf. Jetzt sind wir also zu sechst, sehr schön!

Elisabeth – meine dritte Alleingeburt

Jetzt habe auch ich mal wieder ein Baby bekommen und darf euch davon berichten. Es schon wieder fast 3 Wochen her, dass unser viertes Kind auf die Welt gekommen ist. Wie schnell die Zeit vergeht und wie schnell man den großen Bauch vergisst, den man so lange mit sich herumgetragen hat!
Meine Schwangerschaft verlief wie die anderen auch: unspektakulär. Ich verzichtete wieder auf die offizielle Vorsorge und den damit verbundenen Stress und sorgte selbst dafür, dass es mir und dem Baby gut ging. Deshalb gab es auch keinen Termindruck, als der von mir errechnete Geburtstermin überschritten war. Fünf Tage über Termin hatte ich dann ab dem Nachmittag immer mal eine deutliche Wehe, aber das war auch schon ein paar Tage eher passiert, ohne dass die Geburt begonnen hatte. Nachts nahmen die Wehen an Intensität zu, so dass ich sie beatmen musste. Die Abstände waren aber mit 15 bis 30 Minuten zu groß um eine baldige Geburt erwarten zu lassen. Ich zwang mich, im Bett liegen zu bleiben und zwischendurch zu schlafen. Gegen 2 Uhr in der Nacht dachte ich dann doch, dass ich das im Liegen nicht mehr aushalte. Ich begann, die notwendigen Sachen im Wohnzimmer zusammenzutragen – für eine Draußengeburt war es auch jetzt Ende April immer noch deutlich zu kalt – und mich auf die Geburt einzustellen. Aber während ich räumte kam keine einzige Wehe mehr. Also ging ich wieder ins Bett, wo die Wehen wie gehabt in großen Abständen aber kräftig wiederkamen. Ich schlief trotzdem in jeder freien Minute. Man weiß ja nie, wie lange man noch durchhalten muss. Vormittags ging es dann so weiter. Ab und zu eine kräftige Wehe. Bald fiel es mir immer schwerer, die Kinder mit ihren vielen Forderungen zu bedienen und gleichzeitig meine Wehen zu beatmen. Ich ging schnell ins Bad, schloss zu, beatmete die Wehe, und kam wieder raus, um den davor wartenden Jungs eine Banane zu geben, den Popo zu putzen und was sonst so minütlich mit kleinen Kindern anfällt. Jetzt kamen die Wehen auch dichter und wollten vertönt werden. Es ging also endlich richtig los! Die Jungs kriegten das nicht wirklich mit und begannen mich zu stören.
„Mama, mach mir Apfelsterne!“, forderte unser Zweiter fröhlich, während ich tönend über dem Küchentisch hing.
„Ich kann jetzt nicht, ich muss jetzt das Baby kriegen.“
„Mama, ich will Apfelsterne!“
„Jonathan, ich kann jetzt echt nicht. Das Baby will rauskommen!“
„Mama, mach mir APFELSTERNE!“
Dummerweise war unsere Oma gerade an diesem Vormittag unterwegs, und zwar recht weit weg. Wir hatten sie auch ohne Vorwarnung ziehen lassen, weil es bei den großen Wehenabständen ja nicht klar gewesen war, wann es nun richtig losgeht. Mein Mann rief eine Nachbarin an, die sich angeboten hatte, einzuspringen. Da ging aber keiner ans Telefon. Also schlug mein Mann vor, die Kinder zu nehmen und einfach wegzufahren, damit ich in Ruhe gebären konnte. So ein Vorschlag von meinem Mann! Ich war platt. Aber das wollte ich dann doch nicht. Jetzt hatte ich mich darauf eingestellt, dass er dabei war, und wer sollte denn sonst die Fotos machen und filmen?
Gleichzeitig brütete die Große noch an ihrem letzten Trotzanfall. Ich hatte ihr eigentlich versprochen, dass sie bei der Geburt dabei sein durfte, aber jetzt reizte sie mich mit ständigem „Nö, aber“ und ihren Diskussionen so sehr, dass ich sie mit den Jungs ausquartieren wollte. Mein Mann telefonierte noch einmal mit seiner Mutter, die irgendwo unterwegs war. Die hatte den Einfall, noch eine andere Nachbarin zu fragen. Wir riefen also Bodil an, die tatsächlich zuhause war und Zeit hatte. Gegen halb 12 brachte mein Mann die Jungs dorthin. Johanna versprach hoch und heilig lieb zu sein und durfte im allerletzten Moment bleiben. Endlich kehrte Ruhe im Haus ein und ich konnte mich auf mich und meine Wehen konzentrieren. Ich hatte das Bedürfnis herumzulaufen und wanderte im Wohnzimmer auf und ab. Die Wehen veratmete ich mal auf das Klavier, mal gegen den Türrahmen gestützt. Mein Mann war schnell wieder da. Er setzte sich mit Johanna hin und die beiden guckten ein Buch an, während ich mich durch die Wehen tönte. Erst begann er laut vorzulesen, aber das konnte ich gar nicht ertragen. Stille war das Beste. Ich wanderte weiter wehend durch die Stube. Bei den Übergangswehen zog es mich dann nach nebenan ins Spielzimmer. Das Bedürfnis, nicht gesehen und beobachtet zu werden machte sich bemerkbar. Die Übergangswehen waren schon heftig. Ich versuchte zu singen, was mir bei den letzten beiden Geburten so gut geholfen hatte, aber das ging diesmal irgendwie gar nicht. Dann die erste Wehe, die sich am Schluss schon nach Pressen anfühlte. Endlich! Jetzt war es bald geschafft. Viel mehr von diesen Übergangswehen hätte ich nicht haben wollen.
„Jetzt kannst du filmen“, sagte ich zu meinem Mann.
Stehend, abgestützt zwischen Kachelofen und Regal, ließen sich die Presswehen am besten bewältigen. Ich presste was ich konnte. Ich musste pressen. Sanft rausatmen? Pustekuchen. Presslust trifft es eher. Ich spürte, wie der Kopf sich zu bewegen begann. Nach der ersten Presswehe rutschte er wieder zurück, bei der nächsten kam er tiefer. Es war heftig, gewaltig, wenn auch nicht ganz schmerzfrei. Dann spürte ich schon den Kopf kommen und im nächsten Moment glitt unser Baby in meine Hände. Ein Mädchen! Ich habe ein Mädchen! Ein kurzer Blick auf die Uhr: 12.16 Uhr. Dann wurde unser Lieschen ausführlich bewundert, nicht zuletzt von seiner großen Schwester, die eifrig alles beobachtete und kommentierte. Wir zogen schließlich aufs Sofa um und eine halbe Stunde nach der Geburt stillte sie zum ersten Mal richtig. Dann kam auch die Oma von ihrer Fahrt zurück (hat zum Glück trotz aller Aufregung keinen Unfall gebaut). Sie ging zur Nachbarin, die Jungs holen, die ihre kleine Schwester schon eine Stunde nach ihrer Geburt ebenfalls begrüßen konnten.

Gewicht: 3400g, Länge: 49 cm, Kopfumfang: 35 cm

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Benedikts Geburt – wenn die Hebamme zum Frühstück kommt

Ich hab die Ehre, euch wieder an einem schönen Geburtsbericht teilhaben zu lassen. :yes:

Donnerstag, 15.03.: Nach gut 2 Wochen mit Nebenhöhlen- und Mittelohrentzündung und der Befürchtung, mein Ältester könne seinen Grippevirus mit mir teilen, bin ich über Nacht wieder topfit und tobe mich den ganzen Tag aus: Rosen schneiden, Küche Aufräumen, Kuchen backen und, und, und. Abends kommen dann immer mal wieder Wehen, nix aufregendes, eigentlich so, wie ich es seit inzwischen Wochen hab. Gegen Mitternacht gehe ich ins Bett und wundere mich noch ein bißchen, daß ich nicht gleich einschlafen kann wo der Tag doch eigentlich anstrengend war…

Um 2:00 Uhr werde dann wieder wach und springe aus dem Bett, Fruchtblase ist geplatzt. Gibt eine schöne Fruchtwasserspur vom Bettrand durch Schlafzimmer und Flur bis zur Toilette. Super, genau so hab ich’s mir gewünscht! Mann schläft beim kranken Sohn und kriegt nix mit, also schnell Kinderzimmertür schließen.

Nach den letzten Blasensprüngen hat es je 3 Stunden gedauert, bis die Wehen anfingen. Was mach ich jetzt? Nach nochmal hinlegen is mir nicht. Also Ablenken. Mal schnell ins Netz schauen, dann mein Arbeitszimmer für die Geburt herrichten. Bügelbrett und den ganzen Haufen Bügelwäsche (oh Gott, wann hab ich zuletzt gebügelt??) ins Gästezimmer räumen, Couch beziehen, Schreibtisch aufräumen (WER hat meine Schokoriegel aus der Schreibtischdose geklaut?!), Bassin zurechtrücken, Handtücher raussuchen, Plazentagefäß holen, Kerzen aufstellen, … Achja: Will nachher ja nicht durch’s ganze Haus brüllen, sollte also mein Handy laden und später geladen zu meinem Mann ins Kinderzimmer legen…

Beim nächsten Blick auf die Uhr ist es 3:30 Uhr. Man bin ich langsam. Außer nem Ziepen ab und an nix zu spüren. Nur Fruchtwasser läuft permanent weiter, Kopf ist also doch noch nicht in Startposition…

Ich beschließe mich doch nochmal auszuruhen und lege mich auf die Couch. Interessant, das einzige was grad erträglich im TV ist ist das Kaminfeuer auf dem KIKA. Sehr entspannend, das Knacken und Knistern. Um 4:00 Uhr geht da dann irgendein Talk oder so los und ich schalte aus. Oh, Toilette! So langsam kommen Wehen, laufe auf und ab. Ich beschließe daß es jetzt an der Zeit ist, den Pool einzulassen, schließe den Schlauch im Bad an und versuche, die Knicke aus dem Schlauch zu bringen.

Gegen halb fünf rollt mein Wehenzug langsam los. Ich versinge und –summe die Wehen und muß immer an die Wasserfälle in Yosemite denken, aus dem Urlaub in dem das Babyle gezeugt wurde. Vielleicht auch wegen des Wasserrauschens im Hintergrund? Inzwischen sind die Wehen ziemlich heftig. Ich sehe die Kerze mit der Aufschrift „LUXUS Privatgeburt“ und muß lachen: Wie soll das hier grad LUXUS sein? Nee, Champagnertrinken fühlt sich anders an… Auuuhuuuuutsch, nächste Wehe.

Nach ner guten Stunde ist der Pool voll. Sehr verlockend! Aber ich mag nicht zu früh in den Pool, nicht daß es noch ewig dauert und mein Kreislauf abklappt. Nächste Wehe, ich gehe auf alle Viere. Na denn schau ich doch mal, was mein Muttermund so sagt? Dem Gefühl nach dürfte er so halb offen sein. Aber: MIST: er ist immernoch nicht zu tasten. Also volle Cervix. SCH… wozu mach ich das hier eigentlich alles wenn‘s sich da unter noch immer anfühlt wie vor 3 Wochen?? Bin echt angesäuert. Nächste Wehe, auch recht heftig. Hm, wenn ich meinen Mann jetzt nicht wecke, schaff ich das nachher vielleicht nicht mehr? Außerdem isses eh 6:00 Uhr, bringe ihn also nicht um zu viel Schlaf. Hey Schatz, das Baby ist unterwegs, Fruchtblase ist geplatzt, oh is mir schlecht – ab auf’s Klo.

Jetzt: die heftigste Wehe meines bisherigen Lebens. Der ganze Körper krampft, die Beine schlagen im Sitzen 10 cm vom Boden hoch und runter, lehne mich an die Wand damit ich nicht vom Klo falle. Als diese Megawehe vorbei ist und ich grad wieder zu mir komme steht mein Mann in der Tür: Katharina, und was soll ich jetzt mit den Kindern machen? Später hat er mir erklärt, daß ich die ganze Zeit nur leise „Laudate omnes gentes“ vor mich hin gesummt hab und er die Situation daher völlig unterschätzt hat. Ich keuche was von wegen MIRGRADSCHEIßEGALISTECHTDEINPROBLEM und schleppe mich in den Pool. Das einzige, was mir jetzt hilft ist warmes Wasser, Muttermund hin oder her. Mein Mann kommt hinterher, kaum kniee ich im Becken rollt die nächste heftige Wehe an, diesmal aber besser zu verkraften. Er hat die Hand auf meinem Rücken, tut gut. Die Wehe geht und mein Mann meint, er geht sich jetzt mal anziehen. Ich bin etwas verwirrt (Hää?) bin aber eigentlich ganz froh, wieder allein zu sein. Oh, ich war doch grad auf dem Klo, kam da nicht alles? Naja, jetzt auch egal, dann muß Moritz die Sauerei halt gleich rausfischen. Drücke ein wenig. Tut sich nix. Noch ein wenig. Hoppla, das Gefühl kennst Du. Dann eine PRESSWEE-fühlen, ja das ist der Kopf, wo kommt der denn plötzlich her? Brennt nur ein bißchen, gutes Gefühl!-EEEHHHEEEE. Kopf ist da. Kurze Pause, fühle den behaarten Schopf. Leichte Wehe, bringt uns nicht weiter, dann noch eine und der Körper schlüpft zwischen meinen Beinen durch in meine Hände. Ich lehne mich nach hinten, nehme das Baby hoch oder versuche es wenigstens, sehr kurze Nabelschnur und die um den Hals gewickelt. Also kurz noch abwickeln und dann SCHMUSEN! Baby quakt. Liebe. Und noch völlige Überraschung. Eben war der Muttermund nicht mal zu fühlen und jetzt ist das Kind da! Höre, wie Moritz den großen auf’s Klo schickt und rufe „Unser Baby ist da“ durch die halboffene Tür. Er kommt und kann’s nicht glauben. Und fragt, ob’s denn nun ein Bab oder ein Mädchen ist. Ich muß lachen denn ich hab noch gar nicht geschaut… EIN JUNGE!

Unser Benedikt ist also am 16. März um 6:10 Uhr wie geplant völlig ungestört zuhause auf die Welt gekommen. Er war 49 cm groß, 3280g schwer und KU 36cm.

Die Hebamme kam kurz nach 7:00 Uhr. Wir waren immer noch im Pool und ich mußte dann leider zum AusdemWassersteigen Abnabeln, die Nabelschnur reichte grad so um Benedikts Kopf über Wasser zu halten. Nach über einer Stunde war sie noch voll durchblutet, Abbinden war nach dem Schnitt leider nötig. Platzentalösung hat noch recht lang gedauert, knappe 3 Stunden.

Anschließend hat mein Mann dann ein herrliches Frühstück gezaubert und wir haben zu dritt geschlemmt, naja, zu viert, Benni liebt die Brust und trinkt wie ein Tiger (leider hat er eine sehr eigene Technik, malmt die Warzen mit den Zahnleisten, AUA!)

Ansonsten:

Wir sind alle wohlauf, die Verwandten alle schockiert, die Hebamme begeistert. Ich bin wie erwartet weder gerissen noch geschürft! Und: irgendwann zwischen den heftigsten Wehen hab ich mich gefragt, ob die Anwesenheit einer Hebamme grad was ändern würde. NEIN. Gebären tu ICH. JA. Ich könnte mich nie so gut auf mich und das Baby konzentrieren. Grad bei dieser Geburt wär‘ wohl fast jeder Geburtshelfer in den letzten 10 Minuten in Hektik verfallen, war bei den letzten, nicht so schnellen Geburten ja schon so – so konnte ich in unserem Thempo ohne Einmischung und in ruhiger Atmosphäre gebären.

Im Leben gelandet – K.s Alleingeburt

Eine selbstbestimmte Schwangerschaft ohne Ärzte, Ultraschall und andere Untersuchungen, führte zu einer selbstbestimmten Alleingeburt.

Ich möchte euch gerne von der Ankunft meines 2. Sohnes erzählen:

In der Nacht vom 3. zum 4.5.2011 hatte ich schon „leichte“ Wehen, die ich teilweise im Halbschlaf schon veratmen musste. Und auch in der Früh gingen die Wehen nicht weg sondern kamen im 5-10 min. Abständen. Ich freute mich darauf, denn ich konnte es kaum noch erwarten, endlich die Geburt zu erleben. Ich war zwar erst in der SSW 38+0, doch es fühlte sich einfach richtig an. Nur mein 3jähriger Sohn machte mir etwas zu schaffen. Bei jeder Wehe, die ich doch gerne veratmet hätte, hat er mich so dermaßen beansprucht und „gestört“, dass ich wusste, so geht das nicht. Deshalb entschied ich mich, gegen 6:45 Uhr meinen Mann zu wecken. Der war zwar weniger erfreut, da er ausgerechnet an diesem Tag 2 Stunden länger schlafen hätte können, doch als ich ihm ankündigte, dass er heute gar nicht mehr in die Arbeit fahren muss, wurde er doch ganz schnell hellwach. Seine erste Frage lautete: „Und, hast du die Hebamme schon informiert?“. Das brachte mich doch etwas zum Grübeln, denn er wusste, dass ich bei der Geburt gerne alleine wäre, und die Hebamme nur für den „Notfall“ bzw. für den Papierkram und zur seiner „Sicherheit“ gebucht war. Ich meinte nur „das hat noch Zeit“ und das Thema war erledigt.

Den Vormittag verbrachten wir alle 3 zu Hause und bei jeder Wehe versuchte mein Mann, meinen Sohn abzulenken, doch irgendwie gelang das nicht. Also schickte ich die Beiden einkaufen (der Kühlschrank musste eh noch gefüllt werden) in der Hoffnung, mich besser auf die Wehen einlassen zu können. Kaum waren die zwei aus der Tür raus, waren auch die Wehen weg. Mich überkam eine totale Müdigkeit, deswegen legte ich mich auf die Couch und genoss die Ruhe. 45 min. keine einzige Wehe, dafür hab ich schön vor mich hingedöst.

Als meine Männer wieder da waren, kamen auch die Wehen wieder (ca. alle 10-15 min.) und auch der Schleimpfropf ging ab. Meine Hoffnung auf eine baldige Geburt stieg wieder, und da mich mein Sohn wieder ablenkte, blieb mir nichts anderes übrig, als sie nach dem Mittagessen zum Spielplatz zu schicken. Und wieder das gleiche Ergebnis – ich tanzte und sang, um die Wehen am laufen zu lassen – wurde hundemüde, legte mich auf die Couch und schlief für ca. 1 ½ Stunden ohne einer einzigen Wehe ein. Eigentlich ein toller Mechanismus des Körpers, noch mal vor der bevorstehenden Anstrengung Kraft zu sammeln. Dennoch hatte ich ein leicht schlechtes Gewissen, dass ich meinen Mann den ganzen Tag daheim behielt, die Geburt jedoch nicht voranging.

Abends, gegen 17:50 Uhr legte ich dann meinen Sohn ins Bett. Da er noch einschlafgestillt wird, gab es für mich auch keine andere sinnvolle Möglichkeit ihn rasch ins Bett zu bringen. Zum Glück schlief er innerhalb von 10 min. ein, und ich musste nur eine einzige Wehe liegend im Bett ertragen (aber die war dafür umso heftiger). Endlich raus aus dem Schlafzimmer, ab aufs Klo, wo ich kräftig Durchfall und leichten Schüttelfrost bekam. Jetzt war mir klar – es geht los! Ab in die Dusche! Da ich bei der ersten Geburt im KH nirgends die Möglichkeit hatte mich festzuhalten, mir dass aber so wichtig war, hat mein Mann extra in der Dusche einen Haltegriff montiert, wo ich mich richtig reinhängen konnte. Und das nutzte ich auch aus. So verbrachte ich dann Wehe um Wehe hängend und atmend in der Dusche. Entweder begleitete ich die Wehen mit einem tönenden „aaaaauuuuf“ oder wie ein Pferd schnaubend. Damit kam ich gut zurecht. Zwischendurch rief ich immer wieder meinen Mann zu mir um kurz durchzulüften, damit mein Kreislauf nicht schlapp macht. Und da ich dann doch hungrig wurde, hab ich mir zwischendurch noch Energiebällchen gegönnt, die ich erst vor 2 Tagen gemeinsam mit Sohnemann gemacht habe.

So ging es dann einige Zeit weiter. Die Wehen waren manchmal besser, manchmal schlechter auszuhalten, wobei ich jetzt sagen würde, dass ich immer, wenn ich gerade mit was anderem beschäftigt war, als zu gebären (meinen Mann rufen, kurz auf die Uhr schauen, essen) ich von einer Wehe überrascht wurde, und sie dadurch auch schmerzhaft war. Wenn ich aber nur geistesabwesend war, begab ich mich schon vor der nächsten Wehe in meine „Veratmungsposition“ und dachte danach oft – war das überhaupt eine?
Zwischendurch ging ich auch in den Vierfüßler – aber nur zum Entspannen, da meine Beine von der Wärme und dem langen Stehen doch schon sehr angeschwollen waren. Zum Schluss hin – also ca. 2 Stunden später – wurde es doch anstrengender. Jetzt weiß ich, dass eine gute Hebamme eine Gebärende nicht untersuchen muss, denn jeder kann hören, wie weit sie ist. Das ist sogar meinem Mann aufgefallen. Mein Tönen wurde lauter, tiefer, und manchmal auch verzweifelnder. In der Austreibungsphase spürte ich, wie sich mein Baby mit dem Kopf durch den Geburtskanal drehte und schob – das war eine irre Erfahrung, denn das kannte ich von der ersten Geburt nicht. Ich rief wieder meinen Mann dazu und sagte ihm, dass das Baby jetzt wohl kommt. Er war doch etwas nervös und fragte, ob er endlich die Hebamme anrufen kann. Ich verneinte. Doch bei der nächsten Wehe fragte er nochmals und ich erlaubte es ihm, da mir klar war, dass sie es sowieso nicht mehr schaffen würde.

Ich hatte im Gegensatz zur ersten Geburt keinen wirklichen Pressdrang. Ich fühlte, dass das Baby raus möchte und schob sanft, manchmal stärker mit. Mit dem Durchtritt des Kopfes platze auch die Fruchtblase – in meine Hand. Es war nicht viel, nur ein kleiner Spritzer. Und endlich war der Kopf geboren und der Kleine riss gleich 2mal schnaubend den Mund auf. Also das fühlte sich wirklich komisch an. Ich wartete auf die nächste Wehe – doch es kam nichts. Also schob ich langsam weiter – fühlte, wie sich die Schultern drehten. In dem Moment sackten meine Beine zitternd zusammen. Eine Hand hielt den Babykopf und die zweite krallte sich an dem Haltegriff fest. Eigentlich hätte ich jetzt loslassen sollen und in die Hocke oder auf die Knie gehen. Doch meine Hand war so verkrampft und ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, mich zu Boden zu begeben, während der Kopf aus mir rausschaute. Mein Mann stützte mich von hinten (und sagte mir später, dass er bereit war, das Baby zu fangen), doch mein Becken schob nach vorn – und das Baby plumpste aus mir raus. Es landete doch sehr unsanft in der Duschwanne, gefolgt von einem Schwall Fruchtwasser und Blut.

Ich kniete mich sofort hin und hob mein Kind hoch, das bereits zu schnaufen begann. Der nächste Schreck nach dem Sturz folgte gleich – die Nabelschnur war durchgerissen. Ich hielt sie so gut wie ich konnte zu und schickte meinen Mann in die Küche, um so eine Haushaltsklemme zu holen. Ich wunderte mich dann doch, dass kein Blut aus der Nabelschnur kam, wir klemmten sicherheitshalber trotzdem ab. Im Nachhinein gesehen wäre es nicht nötig gewesen, denn auch bei Tieren reißt die Nabelschnur, und sie verbluten nicht. Erst jetzt fragte mich mein Mann: „Und, was ist es denn“? Ich sah nach – ein kleiner Bub – so wie ich es schon seit der 10 SSW gefühlt habe. Er bekam auch ganz schnell eine rosige Farbe, wir deckten ihn mit einem Handtuch zu und ich legte ihn an meine Brust, wo er auch bald zu saugen begann. Die Plazenta kam dann auch ca. 5 min. später. Ich habe mir schon in der Schwangerschaft überlegt ein Stück Plazenta zu kosten, doch dann wusste ich einfach nicht wo ich was abschneiden soll – sie sah einfach so „schön vollständig“ aus. Und daher ließ ich das Vorhaben auch sein.

Die Hebamme, die mein Mann in der Austreibungsphase gerufen hatte, war natürlich nicht erreichbar. Erst jetzt rief sie zurück, hatte aber keine Zeit und schickte uns eine Ersatzhebamme, die dann 2 Stunden nach der Geburt eintraf. In der Zwischenzeit kuschelte ich mit meinem Sohn gemütlich auf der Couch, während mein Mann das Bad putzte. Mein großer Bub verschlief die ganze Geburt. Um Mitternacht, als uns die Hebamme wieder alleine ließ, weckten wir ihn, damit er seinen kleinen Bruder begrüßen konnte. Er war ganz begeistert. Und schließlich fielen wir als 4-köpfige Familie erschöpft ins Familienbett.

Ich bin so froh, dass ich eine Alleingeburt gewagt habe. Es war für mich schon fast eine perfekte Geburt! Aber ich hab ja noch Gelegenheiten, diese zu übertrumpfen. Ich würde mir beim nächsten Mal wünschen, noch besser abschalten zu können. Ich hatte so viel im Kopf was als nächstes zu tun ist, hatte auch kurz daran gedacht die Hebamme doch zu rufen, den Gedanken aber wieder verworfen, da sie mir den Schmerz nicht hätte nehmen können und mich dann vielleicht doch gestört hätte.

Auch mein Mann ist von der Hausgeburt jetzt überzeugt. Er schaute während der Wehen eine DVD und unterstütze mich nur dann, wenn ich ihn auch brauchte. Dennoch wünscht er sich fürs nächste Mal eine Hebamme dazu, da ihm der Schock des Sturzes doch noch etwas zusetzt.

Die Kinderärztin, die uns am nächsten Tag aufsuchte, beruhigte uns dann auch etwas, indem sie meinte, dass die Nabelschnur so wie ein Bungee-Seil funktionierte, bevor sie riss, und damit auch den Sturz linderte. Und außerdem ist unser Babysohn kerngesund und kräftig. Er hat nicht einmal eine Beule davongetragen.

Und hier noch die Daten:
4.5.2011, 20:36 Uhr – SSW 38+0
3260 g, 48 cm, KU 34 cm

Wir freuen uns sehr, dass du uns als deine Eltern ausgesucht hast und unsere Familie erweiterst!

Eine Alleingeburt: Mandys Baby

Wieder ein schöner Geburtsbericht für euch. Genießt ihn! :yes:

Seit einigen Tagen hatte ich vor allem abends immer wieder Übungswehen. Auch tagsüber wurde mein Bauch ab und zu hart.
Ich hatte alles erledigt, was ich mir bis zu der Geburt vorgenommen hatte. Am Mittwochabend hatte ich das letzte mal Schwangerschaftsyoga und ich wusste, nun ist alles abgehakt und das Baby kann kommen. Der eigentliche Termin war erst in 2,5 Wochen, aber da meine beiden großen Kinder schon eine bzw. zwei Wochen zu früh kamen, rechnete ich damit, dass auch dieses Baby zeitiger den Weg auf die Welt finden wird.
Am Donnerstag stellte ich fest, nachdem meine Tochter aus dem Haus war und die morgendliche Routine erledigt war, dass ich immer mal ein Ziehen im Bauch habe, leichte Wehen, nichts schmerzhaftes, aber regelmäßig. So aller 10-15 Minuten. Nachdem unsere Putzfrau gegen dreiviertel elf endlich fertig war mit saubermachen, somit auch die Wohnung tip top war, legte ich Colin gegen elf zum Mittagsschlaf hin und telefonierte mit Enrico um 11.21 Uhr (das erste mal gab ich ihm gegen neun Bescheid) und meinte, dass ich jetzt ein Bad nehme und schau, ob die Wehen weggehen. Wir waren unsicher, wann er nach Hause kommen sollte, ich rat aber erstmal zum Abwarten. Die Wehen waren immer noch sehr leicht, nicht schmerzhaft aber aller 6-10 Minuten. Hatte auch mehrfach Stuhlgang, was mir auch vor Augen führte, dass die Geburt im Laufen war. Gegen Halb zwölf stieg ich nun in die Wanne und schrie meine Wehen fleißig mit: 11.40 ; 11.50 Wehe…ich ruf Enrico und an sag, die Wehen gehen nicht weg in der Wanne, dass er so langsam mal seine Chefs informieren soll.
11.57, 12.05, 12.12, 12.18, 12.24…zwischendurch sagt mir Enrico, dass er noch ca. ne halbe Stunde braucht und dann von Arbeit los macht (braucht dann nochmal ca. 20 min nach Hause).
12.31 Wehe und raus aus der Wanne.
12.35 Wehe und so langsam fang ich an, sie wirklich veratmen zu müssen durch tönen.
Zwischendurch schrieb ich mit meiner Freundin, (um 11.30 Uhr die erste SMS) die zum Aufpassen von Colin während der Geburt eingeteilt war, Smsen. Sie war noch in der Uni und sooo eilig wars ja nicht. 12.40 Uhr war ihre Vorlesung beendet und wir telefonierten und entschieden, dass sie sich jetzt schon auf den Weg macht, weil sie ca. ne Stunde braucht. Ich bat sie noch, Kuchen mitzubringen. Eigentlich dacht ich den zur Stärkung während der Geburt, nichts ahnend, dass zum Kaffeetrinken mein Baby schon da sein wird 😉
12.45 Uhr
Dreiviertel eins wurde Colin wach und ich holte ihn nach oben.
12.53 Uhr Wehe. Colin reagiert etwas ängstlich, da ich die Wehen langsam veratmen muss. Ich ruf Enrico an, wann er denn endlich da ist, weil ich jemand für Colin brauche. Er ist grad raus aus der Arbeit und braucht nun noch 20 min Autofahrt.
12.58, 13.01, 13.05…die Wehen erreichen einen Abstand von ca. 3 Minuten.
13.15 Uhr Enrico trifft ein und nimmt sich gleich den Geburtspool vor. Aufgeblasen war er ja schon, nun musste er noch mit Wasser gefüllt werden. Enrico hatte sich zwei Schläuche breit gelegt und hatte alle Hände voll zu tun. Colin hat er in Emis Zimmer verfrachtet mit interessantem Spielzeug 😉 Und ich nahm nun das Hühnchen für die Geburtssuppe aus dem Frost und taute es in der Mikrowelle auf.
Nachdem gegen 13.35 Uhr der Pool endlich mit Wasser gefüllt war, stieg ich hinein und empfand das warme Wasser als sehr angenehm.
Die Wehen waren erträglich durch das Tönen und dazwischen war ich recht entspannt und konnte gut relaxen. Zu den Wehen dreht ich mich immer auf die Knie und hing mich mit den Armen über den Rand des Pools. Danach setze ich mich wieder bequem hin und beobachtete das Geschehen.
Den Muttermund versuchte ich zu ertasten, merkte auch das Köpfchen, was aber immer noch recht weit oben war, wie ca. vor 2-3 Stunden, als ich das erste mal tastete. Der Kopf war tiefer im Becken als die Tage davor, aber dennoch dachte ich nicht, dass es so schnell vorwärts mit der Geburt ging. Den Muttermund konnte ich nicht fühlen. Diese Erkenntnis teilte ich auch meiner Freundin mit, die gegen 13.45 Uhr eintraff und sagte ihr auch, dass ich denke, es wird noch ne Weile dauern. Sie nahm also Colin mit, endlich war er gut aufgehoben und Enrico konnte sich mir widmen. Das Suppekochen gab er auch an Sandra ab.
Tja und dann ging es schon in die Endphase. Enrico kam dann also endlich zu mir, um mir die Hand zu halten 😉 Bei der nächsten Wehe drehte ich mich wieder um und in dem Moment platzte die Fruchtblase und die Urgewalt nahm ihren Lauf. Schon bei dieser Wehe musste ich leicht mitpressen. Nach der Wehe lief Enrico aus dem Zimmer um die Hebamme anzurufen, denn er merkte, dass es nun nicht mehr lang dauern wird. Er nahm Colin und orderte Sandra zu mir. Ich war schon in der nächsten Wehe und fühlte das Köpfchen. Wahnsinn, vor 15 Minuten war der Kopf noch oben im Becken zu spüren und jetzt schon am Scheidenausgang. Das teilte ich Sandra mit. Auch, dass Enrico die Hebamme anrufen soll (was er ja eh schon tat 😉 Und drückte weiter…der Kopf war geboren. Wieder Mitteilung an Sandra: Der Kopf ist da! Nun merkte ich, wie das Baby langsam weiter raus wollte und sagte nur: Enrico soll kommen, das Baby kommt. Enrico kam rein und sah im Wasser schon den Kopf und die Arme vom Baby. Er kam und hielt das Baby fest. Dann kamen langsam die Beine und Enrico hob ihn aus dem Wasser (14.01 Uhr). Ich setze mich hin (habe das Baby im knien geboren) und er gab es mir und holte schnell ein Handtuch. Wir waren überglücklich und betrachteten unser Baby. Sandra kam dann mit Colin schauen, schoss ein paar Fotos und verschwand dann wieder.
Ca. 10 Minuten später wollt ich raus aus dem Wasser, ich hatte bedenken, dass der Kleine fror. Das es ein Junge ist, haben wir auch festgestellt 🙂
Also zog Enrico das Sofa aus und half mir aus dem Wasser. So kuschelte ich mich mit dem Baby aufs Sofa und war glücklich. Gegen 14.50 Uhr wollt ich dann auch endlich die Plazenta aus mir raus haben. Die Hebamme war immer noch nicht da und ich wollte die Zeit nutzen und allein die Plazenta gebären, ohne Druck von außen. Ich hockte mich aufs Bett und drückte leicht mit und da glitt sie schon in meine Hände. Enrico brachte mir eine Schüssel, wir legten sie rein und dann kam auch etwas Blut mit. Davor war alles fast blutfrei gewesen, auch das Wasser war klar.
Gegen drei kam dann die Hebamme an und war ganz erstaunt, dass das Baby nun doch schon da ist. Sie sah aber, dass der Kleine schon fleißig an der Brust saugte und sagte, einem Kind, was schon so gut trinkt, geht es sehr gut. Also ließ sie sich Zeit mit dem Untersuchen.
Unsere große Tochter kam dann auch, die Oma hatte sie aus der Schule geholt. Auch sie war ganz entzückt von dem kleinen Baby. Colin war skeptisch und wollte den ganzen Tag nichts wirklich von mir und dem Baby wissen. Er schaute, mehr aber nicht. Wenn das Baby weinte, jammerte er auch mit. Milch wollte er an dem Tag auch keine bei mir trinken.
Wir tranken dann Kaffee, aßen den leckeren Kuchen. Ich ging das erste Mal auf Toilette, was etwas brannte, aber nicht wirklich schlimm. Die Hebamme verzichtete drauf mich zu untersuchen, da ich merkte, dass nichts gerissen war. Nachdem ich mich angezogen hatte, kam dann die U1 an die Reihe. 3100G und 49 cm war unser Baby. Und auch sonst alles ok.
Gegen 17 uhr machte sich die Hebamme dann wieder auf den Heimweg und ich war froh, endlich meine Ruhe zu haben. Enrico fuhr dann nochmal kurz auf Arbeit, ich aß lecker Hühnersuppe. Gegen 19.30 Uhr machte sich auch Sandra langsam auf den Heimweg. Colin lag im Bett, bis zum ersten Schreien des Baby, dann war er auch wach und wir beschlossen, getrennt zu schlafen. Enrico schlief mit Colin unten, ich mit dem Baby oben. Und so begann unser Wochenbett
Alleingeburt … nur noch so und jederzeit wieder

Wenn das Baby schneller ist …

Hier die schöne Geschichte einer ungeplanten Alleingeburt:

Bei mir ging es einige Tage vor dem von der Ärztin errechneten Termin mit Wehen los, die ich nicht weiter ernstnahm. Es war abends, etwa 21:30 Uhr, und ich legte mich zu meiner Familie ins Bett.
Um 1:00 Uhr herum wurde ich wieder wach und mußte wie die letzten Monate leider so oft nachts auf’s WC (das finde ich so ziemlich das Lästigste am Schwangersein …). Dabei merkte ich, daß wieder oder (immer noch?) leichte Wehen da waren. Ging aber wieder ins Bett. Nach kurzer Zeit wurden die Wehen aber doch intensiver, und ich stand wieder auf, weil ich es im Bett doch nicht mehr aushielt und weil ich meinen Mann und die Kinder nicht wecken wollte.
Ich ging in die Küche, wollte einfach etwas Bewegung haben. Mein Mann merkte nach kurzer Zeit doch, daß ich nicht mehr im Bett war und kam nach. Er wollte sofort unser Hausgeburtshebamme anrufen. Ich meinte jedoch, daß es noch lange nicht so weit wäre. Naja, nach der nächsten Wehe rief er die Hebamme doch an, er fragte mich nicht mehr. Es war ca. 2:15 Uhr. Die Hebamme hatte einen Weg von etwa einer dreiviertel Stunde zu fahren. O.k. dachte ich mir, dann soll sie halt mal kommen.
In der Zwischenzeit war eines unserer Kinder aufgewacht und verlangte nach Nähe. Mein Mann ging also wieder ins Schlafzimmer – und ich war allein. In der fast ganz dunklen Küche, angenehm. Ich dachte, so könnte ich die Eröffnungsphase gut durchhalten. Doch plötzlich kam eine Wehe, wie ich sie nicht erwartet hatte – so gewaltig. Das gibt’s doch nicht, dachte ich mir, das Kleine will raus – auf der Stelle! Das ist doch noch viel zu früh!
Tja, aber es bzw. er wollte raus. Mit der nächsten Wehe hielt ich sein Köpfchen in Händen und war so überrascht, daß ich im Moment gar nicht wußte, was ich denn jetzt tun sollte. Ich versuchte einfach mal „nur so“ ein bißchen zu drücken, um zu sehen, was passiert … und da hielt ich unseren dritten Sohn in Händen! So schnell, so überwältigend!
Mein Mann kam in die Küche – und vermutlich blieb ihm vor Überraschung der Mund offen. Ich sah ihn nicht wirklich, die Tür war hinter meinem Rücken. Ich war nicht mehr in das „Geburtszimmer“, das ich mir extra hergerichtet hatte, gekommen, sondern kniete mit dem Winzling in Händen mitten in der Küche … Es war ca. 2:45 Uhr.
Wir wechselten dann gemeinsam ins „Geburtszimmer“. Ich hatte den Kleinen in warme Handtücher gewickelt fest an meinem Bauch. Er wirkte so zufrieden, gluckste ganz leise. Dann legte ich ihn an meine Brust, damit er ein bißchen nuckeln konnte – ich dachte, so würde die Plazenta schneller kommen. Das tat sie auch nach kurzer Zeit.
Die Hebamme kam dann auch – etwas später. Und sie lachte, als sie uns zu dritt im Bett vorfand! „Na, ihr könnt das wohl schon ganz allein!“, war ihr Kommentar.
Aber ich war doch froh, daß sie gekommen war. Sie ließ mir den Kleinen am Bauch liegen, versorgte dann erstmal mich (für diesen Luxus bin ich ihr dankbar, das würde ich allein nicht so angenehm hinkriegen) und schließlich wog und maß sie unseren Sohnemann, erledigte alle Formalitäten und verließ uns dann wieder.
Als unsere größeren Jungs wach wurden, konnten sie ihren kleinen Bruder bestaunen – und das taten sie ausgiebigst! Sie wichen den ganzen Tag kaum von unserer Seite und wollten ihn immer wieder streicheln.

Alleingeburt mit Glückshaube

Ich hab wieder einen schönen Geburtsbericht für euch. Viel Spaß beim Lesen und genießen. 🙂

Am 27.07.2010 umd 5:35 wurde unsere Tochter im heimischen Badezimmer geboren. Die Geburt war einfach perfekt. Ich bin sehr dankbar dafür, denn so hätte ich es niemals planen können – ein tolles Geschenk meiner Tochter.
Vor ein paar Monaten habe ich sehr intensiv mit dem Gedanken gespielt, die Geburt alleine zu machen – auch bedingt durch die Versicherungsgeschichte – die Hebamme, die uns bei der Geburt unseres Sohnes vor drei Jahren begleitet hat, deutete an, offiziell keine Hausgeburten mehr betreuen zu können. (Inzwischen hat sie sich anders entschieden. Sie hört auf ihr Herz und „leistet“ sich das „teure Hobby“ Hausgeburten – auch wenn es sich wirtschaftlich gar nicht lohnt.) Ich hab mich also eingelesen und vor allem im Forum Luxus-Privatgeburt unheimlich viel Anregungen, Informationen und Bestärkung gefunden.
Für mich war also klar, ich kann es auch alleine. Allerdings war mein Partner nicht überzeugt von der Idee, und so stimmte ich zu, dass wir die Geburt mit Hebi machen.
Nun endlich zur Geburt: Vorgestern setzten unregelmäßig Wehen ein, die ich lange als Vor- und Senkwehen einstufte. Am Abend wurden diese aber dann doch seltsam regelmäßig und eine baldige Geburt wahrscheinlicher – aber natürlich längst nicht sicher. Ich schlug dann vor, dass wir erstmal schlafen gehen, wir würden es ja schon mitkriegen, wenn es dann tatsächlich losgeht. Wir schlafen alle zusammen, und die ersten Stunden hat mein nun „Großer“ (3) so schlecht geschlafen wie lange nicht mehr. Er war sehr oft wach – ich hatte jedesmal eine kräftige Wehe (Geschwister können also auch wehenfördernd wirken!). Wahrscheinlich hat er meine anfängliche Aufregung gespürt. Im Laufe der Nacht wurde ich immer ruhiger und es gelang mir unglaublich gut mich auf die immer kräftiger und häufiger werdenden Wehen einzustellen. Es war einfach perfekt. Ich war nicht alleine, mein Partner und mein Sohn waren da – und ich genoß ihre Ruhe, die ihr Schlaf mir vermittelte, das war eine unheimlich wichtige Stütze. So lag ich zwischen beiden, Wehen atmend, total entspannt zwischen den Wehen und war die Pause auch noch so kurz. Ich konnte richtig tief in die Wehen reingehen und hab mir dabei immer vorgestellt, wie der Muttermund sich öffnet. Es war unglaublich. Alle 1 bis 1,5 Stunden ging ich auf Klo, um mich zu entleeren und dort ein bisschen zu atmen (ich konnte in der Hockhaltung super loslassen). Dort tastete ich auch immer nach dem Muttermund und konnte einen sehr guten Fortschritt feststellen (bei drei Zentimeter wurde mir dann auch klar, dass es keine Vorwehen sind…). Dann legte ich mich wieder zwischen meine Lieben und genoss die Ruhe und die Nacht, die Schläfrigkeit und die Entspannung. Die Ruhe, die die beiden Schlafenden ausstrahlen, half mir, meinen Verstand ruhig, schläfrig, entspannt zu halten, so dass ich selbst in den kürzesten Wehenpausen entspannt vor mich hin döste. Immer wenn ich das Gefühl hatte, ich muss meine Position verändern (ich lag auf dem Rücken, Oberkörper und Becken etwas hochgelagert, die Beine aufgestützt und ausgebreitet – wollte ich die Wehe verstärken, habe ich meine Beine mehr gespreizt und das Becken gehoben, wollte ich sie etwas abschwächen, habe ich die Beine etwas mehr zusammen genommen – so konnte ich gut „dosieren“) ging ich aufs Klo, entleerte mich, atmete, trank ein paar Schluck, schaute nach dem Muttermund. Die ganze Zeit habe ich mich total ruhig und sicher gefühlt. Um 4 Uhr fühlte ich noch geschätze 4-5 Zentimeter, als ich um 5 erneut aufs Klo ging war der Muttermund vollständig geöffnet, nur ein kleiner Saum war noch zu spüren. Dass die Austreibungsphase losging, bemerkte ich an meiner veränderten Atmung. Das langsame Ein- und Ausatmen, dass mir bis dahin gut getan hatte, ging nicht mehr. Mein Körper stellte automatisch auf „kurz einatmen und dann feste nach unten atmen“ um. Wahnsinn, oder? Daran habe ich bemerkt, dass nun die „Presswehen“ dran sind. Ansonsten ging es mir unverändert gut. Die ersten dieser Wehen konnte ich auch super veratmen – bis hierher war die Geburt absolut still, lautlos – nur atmen. Nun find ich so langsam an zu tönen und dachte mir noch „Papa, werde wach und komm runter“. Ein paar Minuten später kam er auch – Sohnemann wurde auch gleich wach und schrie, also schickte ich den Papa erstmal wieder hoch um den Kleinen zu holen. Der war schon ziemlich verwirrt, zumal meine Töne immer tiefer und lauter wurden. Zwischen den Wehen konnte ich aber total entspannt und ruhig mit ihm Reden, hab ihn umarmt und ihm erzählt, dass gleich das Baby kommt. Der Papa hat die Hebamme angerufen und das Wohnzimmer hergerichtet – wie sich ein paar Minuten später herausstellte, für die Nachgeburt. Wenige Wehen später zwang mich mein Körper vom gemütlichen Klo in die Hocke und dann ins Stehen. Die Fruchtblase war immer noch nicht geplatzt und ich bat meinen Partner, mir Handtücher hinzulegen – ich rechnete natürlich damit, dass erstmal die Fruchtblase platzt. Ich wollte eigentlich gar nicht pressen, aber mein Körper schob einfach kräftig voran. Eine riesige Welle und die Fruchblase hing raus – und wie ich mit Erstaunen feststellte befand sich der Kopf darin. Also habe ich schnell hingegriffen, die Fruchtplase platzte und ich hatte meine Tochter in den Händen. Ich habe sie an mich gedrückt und „oh Baby, oh Baby“ gestammelt, und im nächsten Moment hab ich sie auf den Arm genommen und sie meinem Sohn gezeigt. Er stand mit Papa direkt hinter mir. Sie schrie ziemlich, bis wir mal auf die Idee gekommen sind, das helle Licht im Bad auszumachen. Dann zogen wir vier ins Wohnzimmer um, aufs vom Papa vorbereitete Sofa. Mein Sohn hat zwei Bücher geholt, die er dem Baby zeigen wollte und kuschelte sich neben mich und seine Schwester 😀 Eine viertel Stunde später kam unsere Hebi. Wir haben noch die Nachgeburt zusammen abgewartet und dann abgenabelt.
Ich bin nicht gerissen, habe kaum geblutet, fühle mich sehr wohl. Natürlich merke ich, dass ich eine ganze Nacht nicht geschlafen habe (naja, inzwischen sind es zwei …, Töchterchen wollte nämlich die ganze Nacht nur nuckeln und trinken, zwischen durch immer wieder Pipi und Kindspech und Sohnemann, der von der andren Seite rankuschelt…), ich erfahre aber ganz wunderbare Unterstützung von unserer Hebi, meinem Partner und meiner Familie. Ich fühle mich bestens versorgt und kann die Zeit richtig genießen – so, wie ich die Geburt genossen habe. Es war einfach unglaublich, wunderbar, perfekt. Die Zeit, die Umgebung, das Gefühl, alles hat gestimmt -so perfekt hätte ich es nicht planen können, nicht mal vorstellen können. Es war ein einziges Fließen, pures präsent sein, abgerundet mit dem schönsten Geschenk – meiner süßen Tochter. Zarte 2840 Gramm, 49cm, geboren mit Glückshaube – ich bin sehr dankbar!