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Sabines Alleingeburt

Und wieder ist ein Baby ohne ärztliches oder hebämmliches Zutun auf die Welt geschlüpft. Nur ihr Mann war dabei, als Sabine ihr Baby zu Hause im Pool zur Welt brachte.
Hier ist ihr ausführlicher Bericht:

Heute ist es genau 2 Wochen her, als ich um diese Zeit schon Kontraktionen hatte, die ich als Wehen einstufte, aber noch dachte, das ist erst der Beginn. Aber der Reihe nach. Die beiden Nächte davor waren schon verdächtig, viel Rückenschmerzen und das Gefühl, dass untenherum alles so weich wird. Ich habe aber nicht darunter gelitten, sondern jede Veränderung freudig begrüßt. Am Donnerstagabend habe ich kleine Fruchtwassermengen verloren, jedoch zu wenig um von einem Blasensprung zu sprechen. Ab Freitagmorgen gab es dann zähen Ausfluss gemischt mit leichten Blutspuren, somit dachte ich, es kündigen sich langsam die nächsten Vorgeburtsphasen an. Aber noch kein Gedanke daran, dass es wirklich schon ernst wird. Das war so bezeichnend, ich habe es einfach nicht erst genommen und hatte einen so heiteren Tag, hab mich herrlich leicht gefühlt und jede Minute genossen. Es sind vormittags regelmäßige Kontraktionen gekommen, die ich als weitere Senkwehen eingestuft habe und wo ich mich über Übungsmöglichkeiten für entspanntes Atmen gefreut habe. Ich war wirklich der Meinung, das wird erst am nächsten Tag losgehen. Hab also auch kein einziges Mal auf die Uhr geschaut, um eine Abfolge festzustellen. Bin nochmal mit dem Hund auf den „Berg“ (ist nicht sehr hoch) gegangen, um nochmal in den Wald eintauchen zu können, war mit Mann und den beiden großen Buben nachmittags schwimmen bzw hab ich ihnen dabei zugeschaut, dann haben wir noch Bekannte besucht und abends haben wir einen lustigen Film im Fernsehen angeschaut. Ich habe die ganze Zeit über mit keinem Ton verraten, dass sich schon ganz schön was tut in meinem Bauch, hab mich über mein Geheimnis ganz allein gefreut! Beim lustigen Film hatte ich einige größere Lachanfälle, danach hab ich erstmals gemerkt – hui, das ist doch eine größere Sache mit den Wehen jetzt, ich geh jetzt mal die Hühnersuppe kochen. Da hat mein Mann erstmals gemerkt, da ist was am köcheln (außer der Hühnersuppe). Ich habe dann zu ihm gesagt, bauen wir doch jetzt zur Sicherheit alles auf, ich möchte lieber alles bereit haben. Der Pool war schon aufgeblasen, brauchte aber noch etwas Luft dazu, Wasser natürlich auch, ich hab mir Geburtstee gemacht, dann hab ich mir einen Art Götzentisch mit Kerzen, einer Geburtskette, lieben Briefen von Freundinnen und einer Duftlampe hergerichtet, Tücher auf den Boden drapiert, ein Schutztuch aufs Sofa etc. etc. es waren dann doch viele Rennereien. Da ist die Sache schon richtig in Gang gekommen. Ich hatte nun deutliche Wehen und bin herumgesaust auf die Toilette (ein guter Platz für Wehen!), in die Dusche, auf den Gymnastikball, auf das Sofa und die ganze Runde wieder von vorne. Die ganze Zeit unterwegs. Währenddessen war mein Mann beschäftigt mit dem Pool und dem Wasser, er hat einen Schlauch gelegt mit Anschluss von unserem Waschraum zum Schlafzimmer und sich um die richtige Temparatur gekümmert. Das hat viel Zeit in Anspruch genommen und es war gut, dass er eine Beschäftigung hatte! Ich habe ihn ab einem gewissen Zeitpunkt gebeten, mich jetzt gar nicht mehr anzusprechen. Jedes Fragen und Ansprechen hat jetzt weh getan und mich rausgerissen. Er hat es sofort verstanden und mich wirklich kein einziges Mal mehr angesprochen. Ich konnte recht erfolgreich entspannt bleiben während der Kontraktionen, die zunehmend häufiger und intensiver wurden. Aber ohne die Möglichkeit, vollkommen mobil zu sein und dahin zu gehen, wohin ich gerade wollte, sprich immer meinen Impulsen nachzugeben, kann ich mir das gar nicht vorstellen! Es hat meine vollste Konzentration erfordert. Und ganz nebenbei gesagt – im Bett habe ich es gar nicht ausgehalten, hab das nur ganz zu Beginn versucht und bin gleich wieder aufgestanden. Von Liegen konnte überhaupt keine Rede sein, das kommt mir aus der heutigen Sicht so absolut unnatürlich vor! Ich bin relativ spät in den Pool gestiegen, da mein Mann sehr lange um die richtige Temperatur kämpfen musste (war zuerst zu kühl), so war es ca. 1h nachts als ich dann hineingestiegen bin. Das warme Wasser hat die Kontraktionen sofort in einer Intensität beschleunigt und intensiviert, dass ich beinahe sofort wieder raushüpfen wollte, doch ich habe das überwunden und das Wasser war gleich so entspannend und hat mich warm umhüllt, herrlich! Es trägt und schützt einen so stark, unbeschreiblich. Ich habe zu dem Zeitpunkt die Phase, in der ich mich befinde, eingestuft als: ein gutes Stück der Eröffnungsphase ist geschafft, aber wir sind noch mittendrin. Was soll ich sagen – nach 10 Minuten im Wasser mit raschen Kontraktionen ist eine Wehe gekommen, wo ich dachte – das wird noch eine große Herausforderung werden, entspannt zu bleiben, und ich habe automatisch dagegengedrückt, und plötzlich haben die Dinge sich für mich fast überschlagen: ich drücke also dagegen, plötzlich ein Drang nach unten, ein Plopp-Platzer in mir, die Fruchtblase platzt, ich muss dem Drängen nach unten folgen und presse und brülle auch gleichzeitig los wie eine Löwin, ewas rutscht mit einer Geschwindigkeit nach unten und füllt meinen Unterleib aus und ich greife automatisch hin und spüre an meinem Scheidenausgang plötzlich eine Erhebung, presse unter Gebrüll (ich kenne mich so gar nicht) weiter und fühle, wie das Köpfchen langsam heraus will. In der ersten Wehenpause fühle ich den Hinterkopf leicht herausragen mit vielen Haaren darauf und ich fühle auch Gewebeteile, die ich als Eihäute einstufe. Vorbewusst spreche ich mir und dem Baby gut zu, auch um meinen Mann zu beruhigen, der sicher aufgrund meiner plötzlichen lauten Urschreie Angst bekommen hat, sage, dass alles ok ist und dass das Baby seine Sache so toll macht, dann kommt auch schon die nächste Presswehe. Der Damm war ja meine kognitive Schwachstelle und ich hatte Bammel, dass der das nicht aushalten wird, dieses unglaubliche Spannungsgefühl! Ich wusste aber, Angst bringt niemandem was und egal was passiert, ich werde dieses Baby da rauslassen und jetzt alles tun um da mitzuhelfen. Also hab ich mitgepresst und wieder kommt der Kopf ein Stückchen weiter heraus, ich hatte die ganze Zeit meine Hand darauf. Meine Trance ist da noch stärker geworden, ich weiß noch die Stelle wo der Kopf zur Hälfte da war, nicht mehr aber als er ganz geboren war. Ich weiß nur, ich hab dann mit aller Kraft gedrückt damit das Baby ganz heraus kommt, weil ich es schon haben wollte, und flutsch ist plötzlich ein heller Körper im Wasser geschwommen. Ich hab es langsam und vorsichtig herausgehoben und im Kerzenschein hab ich kurz erblickt, es ist ein Mädchen! Es war aber im Moment sekundär, ich hab sie mir auf die Brust gelegt, mein Mann war dann auch ganz nah da, wir haben sie angeschaut und auf die langsam einsetzende Atmung gelauscht, das werde ich auch nie vergessen, wie alles seinen natürlichen Lauf nimmt und die ersten vorsichtigen Atemzüge einsetzen, ganz ruhig und ohne jede Hektik. Sie war so entspannt. Ein leiser Schrei von ihr hat uns auch beruhigt, dass alles passt so wie es ist, und sie war so wach, hat herumgeschaut, hat sich bewegt, war ganz da. Eben die ganz prägenden Augenblicke mit seinem Kind.
Wir sind nach 45 Minuten aus dem Wasser gestiegen, haben ins Bett gewechselt, nachdem die Nabelschnur komplett auspulsiert war (war nach 1 Stunde) haben wir abgenabelt, die Puppe hat dann genüsslich an der Brust gesaugt, dann nach einer weiteren Stunde habe ich nach Lagewechsel die Plazenta geboren. Dann duschen und frisch machen, Baby, das mittlerweile Kindspech auf Papa gemacht hat, waschen und anziehen, in die Mitte des Bettes legen und Hühnersuppe essen, Tee trinken, schlafen und den Atem des Babys bewachen.
Die Geburt war entspannt und intensiv zugleich, ich war überrumpelt, dass es dann so schell gegangen ist! Ich habe keinerlei Verletzungen, bin jetzt wieder topfit, hatte zu Hause einen wunderschönen Start mit diesem neuen Leben bei uns und habe viele schöne Rückmeldungen und Gratulationen bekommen. Mehr als erwartet! Vielleicht kann man ja doch noch etwas bewegen und eine Umkehr erreichen…

Eine magische Zeit

Ich war mal wieder am Geburtsplatz. Dazu komme ich gerade nicht oft und dann sind zwei Bäume über meinen Pfad gefallen, so daß es auch Kletterei bedeutet. Mit den Kindern nicht einfach so machbar.
Jetzt ist Jonathans Geburt ja bald ein Jahr her und die Natur, die Gerüche, alles ruft Erinnerungen an diese Zeit wach. Auch vor einem Jahr regnete es sehr viel und ich hoffte und bangte um gutes Wetter. Ich überlegte mir trockene Alternativen, aber nichts war so gut, so abgeschieden, so ruhig und ungestört, wie dieser Platz im Wald.
Dicke Tropfen hängen auch jetzt in den maigrünen Spitzen der Fichten, die Luft ist warm und dunstig, fast tropisch. Man muß schauen, wo man geht, weil der Boden auf weiten Strecken sumpfig ist. Der vorbeifließende Bach plätschert laut vom vielen Wasser. Und mitten auf dem moosigen Platz, da, wo ich unser Kind geboren habe, zwischen umgefallen Bäumen und murmelndem Bach, wächst ein Pilz. Bald blüht auch die duftende Kletterpflanze an unserer Hauswand wieder, die mir vor einem Jahr das Beatmen vieler Wehen versüßt hat. Es ist einfach eine magische Zeit.

Regentropfen

Dagmars 2. Alleingeburt

Hier die zweite Alleingeburt von Dagmar: ungeschminkt, drastisch und lebensnah, nach typsch Dagmarscher Art, so wie sie es bei www.parents.at gepostet hat.

Viel Spaß beim Lesen! 😀

Nachdem sich Yuriko (eine Frau aus dem Forum – Anm. von mir) gestern frech vorgedrängt hat, obwohl sie erst heute Termin hatte, gab es für mich natürlich kein Halten mehr, und ich hab Rizinusöl probiert.
Nach der obligaten Scheißerei hatte ich so ca. ab 20 Uhr Kontraktionen, die mich aber eher an Vorwehen/Übungswehen/Braxton-Hicks-Kontraktionen erinnerten, zwar regelmäßig, aber einfach nicht die „Regelschmerzen“, die ich von früher kannte. Und der blutige Schleimbatzen, den ich immer am Anfang der Wehen gehabt hab, kam auch nicht. Also bin ich frustriert schlafen gegangen. Um ca. 3 Uhr bin ich wie üblich das erste von drei Mal nächtlichem Lulumüssen aufgewacht, Bauch wieder einmal hart. Ich denk mir, Rizinusöl ist ein Schaß, da kriegst nur schmerzhafte Vorwehen, aber keine richtigen. Vorm Schlafen waren sie alle 7-8 Minuten, jetzt schon alle drei Minuten, und zwar so regelmäßig, dass mir das verdächtig wurde. Ich geh also in mich und versuche, den Muttermund zu erwischen (nicht mehr so einfach wegen blad). Ich spüre ein kleines Gupferl Fruchtblase von vielleicht 2 cm Durchmesser, und wie ich wieder aus mir herausgehe, hab ich blutige Finger und fang kurz einmal zum Blaazn an. Dann leg ich das große Gummituch mit einem Leintuch drüber auf mein Bett, drei Bettschutzeinlagen übereinander auf die Gebärbank im Badezimmer und verknipse noch die letzten Fotos vom alten Film und gib einen neuen rein.
Zwischendurchinformation: Es HAT diesmal weh getan. Ich musste mein ganzes Repertoire aufwenden, dass es zum Aushalten war. Ich glaube aber, das liegt an der Einleitung. Die Wehen haben sich nämlich ganz anders angefühlt als bei den beiden ersten Malen. Irgendwie dürfte bei der Rizinussache was fehlen, und zwar, dass der Muttermund weich gemacht wird. Deshalb ist mir auch der Schleimbatzen nicht rausgefallen, und den ersten Verdacht hab ich schon bei 2 cm statt bei 4 cm gehabt.
Ich hab dann noch eifrig im Forum herum geschrieben, aber nix gesagt. Und dann bin ich zwischen Badezimmer und Bett hin und her gewandert. Die Regina Zsivkovits hat einmal gesagt, das erste, was frau machen soll, wenn frau merkt, dass die Wehen losgehen, ist schlafen gehen. Das hab ich zwar schon gemacht, aber es fehlt mir noch was. Durch die hei-Hormone bin ich zwischen den Wehen außerdem ziemlich entspannt und sehr schlafbedürftig. Ich hab zwei hauptsächliche Stellungen: Breitbeinig am Betteck und Hintern in der Höh. Von beiden hab ich mir ein bisschen Schlafen versprochen, nachdem das Liegen nicht mehr möglich war. In der Badewanne ist es dann gegangen, dass ich mich drin verspreizt hab und sekundenweise eingeschlafen bin. (Da war auch ein Unterschied zu den früheren Geburten: Rücklings in der Badewanne liegen war diesmal angenehm.) Zwischendurch hab ich aber wieder rausmüssen. Es war mir angenehm, wenn ich zwischen den Bettstellungen und der Badewanne gewechselt hab, und zwar wie ich Lust hatte. Und nachdem ich abwechselnd in der Badewanne liegen wollte und nur Wasser über mich rieseln lassen wollte und zwischendurch auch blutige Schleimbatzen das Wasser verzierten, hatte ich sicher auch einen skandalösen Verbrauch in dieser Nacht.
Ich bin dann zwischen den Wehen – egal, wo ich grad war – IMMER eingeschlafen, auch im Sitzen, und die haben mich dann so überfallen, das ich beschlossen hab, lang mach ich das nimmer. Nachdem die DagmarR’sche Regel „Wenn es anfangt, weh zu tun, ist es Zeit zu pressen.“ diesmal eh nicht gestimmt hat, hab ich sie geändert auf „Wenn ich nimmer mag, leg ich einen gepflegten Abschluss hin.“ Ich hab noch schnell einmal mein Astrologieprogramm zu Rate gezogen. 12.34 Uhr hätte mir zwar am besten gefallen, aber das wollte ich echt nicht mehr abwarten. Die Badewanne rief wieder nach mir. Ich bin diesmal zwischen den Wehen so richtig lang und tief eingeschlafen, dass ich richtig erholt war, aber dann mit immer härteren Wehen brutal und überfallsartig aufgeweckt wurde. Und irgendwann kam eine Wehe, da hab ich mir gedacht AUS! – raus aus der Wanne, auf die Gebärbank und gepresst. Das Platzen der Fruchtblase und das Gefühl wie er runterrutscht waren einfach herrlich, hab keine Ahnung, was ich da für Geräusche gemacht hab. Dann den Kopf geboren. Ich hatte mir übrigens einen Spiegel hingestellt, damit ich es „von vorn“ sehen kann. Voll geiler Anblick! Das gehört zu den absolut unbeschreiblichen Dingen, die in diesem Moment so faszinierend und gleichzeitig eigentlich eh total einfach sind, und wo frau in dem Moment weiß, dass einer das absolut NIEMAND wegnehmen darf. Ich hab zuerst den Hinterkopf gesehen und gespürt, hab angedrückt, die Öffnung ist größer geworden, der Anblick wunderschön (ich hab übrigens nicht diesen komischen Dammwulst gehabt, den man sonst immer sieht), dann war der Kopf heraußen und ist da gehängt. Ich hab gleich hingegriffen und gespürt, dass auf einer Seite noch ein Stück wassergefüllte Fruchtblase war. Er hat sich nicht so schnell gedreht wie meine Töchter, die ja praktisch rausgefallen sind, wie der Kopf draußen war, und so ist er einmal eine Weile mit dem Kopf da gehängt. Nicht besonders lang, auch nur ein paar Sekunden, aber eben auch nicht gleich raus gefallen. Und dann hab ich noch einmal gepresst, und er ist rausgefallen und bäuchlings vor mir gelegen, die Nabelschnur ist einmal über dem Rücken gelegen. Und ich war BAFF! Ich hab zwar gewusst, dass das passieren wird, aber was frau dann wirklich empfindet, ist ganz was anderes, unbeschreiblich. Einfach ein Wahnsinn! Ich wollte ihn ja erst eine Weile anschauen, hab da ja auch einmal im Geburtsforum heftig drüber diskutiert, aber dann musste ich ihn einfach nehmen. Wie das ist, so ein dampfendes, warmes, verschmiertes, ganz frisches Neugeborenes, das brauch ich ja nicht beschreiben, kann ich eh nicht, einfach überwältigend. Heul! So schön!
Links und rechts neben der Gebärbank hab ich es plätschern gehört und hab noch Handtücher hingeschmissen, und mich dann auf die nächstuntere Bettschutzeinlage gesetzt. Die obere hat das nicht derpackt, ist übergegangen. Ich hab dann ein paar Anrufe getätigt, war aber eher kurz angebunden. Die Plazenta wollte diesmal schnell raus, und das war mir auch recht. Ich hab sie abgeschnitten, den Emil in eine große Flanellwindel eingepackt, weil es ja draußen kühler war als im schwülen Badezimmer, hab mich ins Bett gelegt und festgestellt, dass es doch fast eine Stunde war, die ich nach der Geburt noch im Badezimmer war. Aber ich kann mich nicht mehr daran erinnern. Und an die Zeit nachher im Bett kann ich mich auch nicht so gut erinnern.
Tochter2 ist dann gekommen, hat mir dieses und jenes gebracht, dann wollte meine Schwester unbedingt kommen, und ich hab sie auch unter den üblichen Bedingungen (Sushi) reingelassen. Später dürfte auch Tochter1 aufgewacht sein, ihre Box abgehört haben, ist sofort gekommen, und unter Einfluss von Restalkohol hat sie so eine bunte Faschingspapierspirale übern Emil ausgeblasen.

Der Emil hat übrigens einen kleinen Schönheitsfehler durch das lange Hängen: Er ist blau im Gesicht. Das ist aber nur ein Hämatom durch den Druck. Wenn er schlaft, geht es weg, und wenn man drauf drückt, ist es nachher rosa.
Er hat übrigens noch nicht richtig getrunken, nur ein bissl angesaugt, aber nicht richtig fest, so wie ich das von den anderen gewohnt bin. Er ist irrsinnnig rot, ich bin weiß, und zusammen schauen wir recht witzig aus.

Und das Schlimmste: Fotos gibt es keine. Das war mir in dem Moment einfach blunzn.

Und die Sicherheit? – Eine kleine Statistik

201 Alleingeburten (vorwiegend im englischsprachigen Raum),
davon 18,4 % Hochrisikoschwangerschaften,
27,36% Schwangerschaften mit mittlerem Risiko.
46,76% sahen in der Schwangerschaft keinen Arzt, sondern machten ihre Vorsorge selbst.

Von diesen 201 Frauen sind 8,45% ins KH „umgezogen“
(4,97% vor der Geburt, 3,48% nach der Geburt),
2 Frauen brauchten einen Kaiserschnitt.
Das sind 0,99%
bei einer derzeitigen KS-Rate bei Krankenhausgeburten von bis zu 30%.
Neugeborenensterblichkeit: 0 %
Probleme in der Neugeborenenphase, die einen Krankenhausaufenthalt nötig machten: 0 %

Mehr hier (allerdings auf englisch):

http://www.unhinderedliving.com/stats.html

Dagmars 1. Alleingeburt

Hier eine schöne Alleingeburtsgeschichte von Dagmar aus Österreich.

Tochter #1 war von den Voraussetzungen schon ausgerüstet für eine Alleingeburt (Plazenta oben, Nabelschnur ok), hab mich aber nicht getraut, es allein zu machen, aber wollen hätte ich schon, bin aber dann hingefahren, wo ich mich angemeldet hab.
War auch nicht schlimm, hätte aber anders sein können. Aber ich hab gelernt, ich kann’s. Das war das große Aha-Erlebnis:
„Und für DAS bin ich jetzt da her gefahren?“
Meine zweite Tochter habe ich also zuversichtlicher erwartet.

Erste Wehen gespürt, nix dabei gedacht, weil errechneter Termin erst in 11 Tagen. Nächsten Tag in der Früh das „Zeichen“. Tochter #1 sagt irgendwann an dem Tag, ihr wäre faad, ich: „Du wirst heute sicher noch was aufregendes erleben.“
Badewannentest gemacht:
Wehen werden stärker, muss bald raus, weil sie ziemlich heftig werden. Der Muttermund ist ca. 4 cm offen. Alles klar.

Habe wie jeden Samstag Waschtag und den auch brav erledigt, dazwischen habe ich mich immer wieder auf die Couch gesetzt und Wehen überlebt.
Bücken, heben, hart arbeiten, Großkind tragen ist noch gut möglich, aber hinlegen nicht mehr. Besonders nach hinten hin tut es sehr weh. Fange an nachzudenken, wie das am-Rücken-liegen-Frauen überlebt haben…
Also ICH NICHT!
Ich absolviere also den Waschtag, Schwester ruft an, Freundin ruft an, Mutter ruft an,…

Zwischendurch schaue ich immer wieder, wie es dem Muttermund geht. Öffnet sich. Es fühlt sich übrigens urlustig an, wenn die Fruchtblase so prall in die Scheide hineinsteht, hab mich auch gespielt damit… zabong! zabong! und dabei jedesmal eine Wehe ausgelöst.
Waschtag fertig machen, Handtücher einpacken. Taxi rufen.

Die auserkorene Geburtswohnung war eine andere, da war schon alles vorbereitet.
Im Taxi habe ich drei Wehen gehabt, die echt nicht zu verbergen waren, habe mich am Griff festgehalten und fest geatmet.
Beim Zahlen wieder eine Wehe gehabt, Trinkgeld gegeben, was ich in der Hand hatte. Stiegen raufgegangen, Wehe gehabt. Aufgesperrt, endlich! Aufs Bett, hingekniet,… ah, wie angenehm! Endlich laut stöhnen dürfen! Heizbläser aufdrehen. Tochter #1 dreht den Fernseher auf. Im Knien laut gestöhnt, nur schnell einmal den Schmerz weggedrückt, auf einmal kracht und platzt es in mir, und ich kann mir gerade noch das rechte Hosenbein runterziehen, kann nicht anders, muss drücken, auf einmal sehe ich ein Kopferl zwischen meinen Beinen hängen, schaut richtig echt aus. Es schaut mich zuerst mit dem Hinterkopf an und dreht dann das Gesicht zu meinem linken Bein hin, während ich den Stoff von meinem rechten Hosenbein zum linken rüber tu, und da plumpst das Baby auch schon raus und schreit, weil es so kalt ist. Meine Hose ist trotzdem ziemlich trocken geblieben. Aber auf der Decke ist ein Fruchtwasserfleck.

Ich nehme schnell zwei Handtücher, waren Gott sei Dank in Griffweite, wickel Baby ein, Baby hört auf zu schreien, ich entferne mein linkes Hosenbein, lege mich daneben hin und zieh die Decke über uns beide.
Tochter #1 hat nebenbei gefragt, was ich da mach, es dann irgendwie kapiert. Helfe ihr aus der Jacke, wie es langsam wärmer wird im Zimmer. Die 2 Handtücher um Tochter #2 entferne ich nun und klemme sie mir zwischen die Beine.

An die folgenden zwei Stunden kann ich mich überhaupt nicht mehr erinnern. Ich weiß nur noch, dass ich die ganze Zeit fasziniert das Baby betrachtet habe, und dabei wahrscheinlich ziemlich doof geschaut.
Weil ich die Nabelschnur bis jetzt nicht durchgeschnitten gehabt habe, und dieselbe zwischen den Beinen von Tochter #2 gelegen ist, war ich mir bis zum letzten Moment nicht sicher, was es ist. Ich konnte mich zwar erinnern, ein weibliches Genital gesehen zu haben, aber weil dem armen Baby kalt war, konnte ich das nicht überprüfen, sondern habe es schnell eingewickelt. Ich bin also da gelegen, Tochter #1 hat sich langsam hergetraut und die geringe Größe von Nase, Fingern und Zehen bewundert, aber ich hab lange nicht gewusst, ob es jetzt wirklich ein Mädchen war!

Ich knie mich auf und warte, dass die Plazenta „kommt“, hab das irgendwo gelesen, dass sie nach 20 Minuten „kommt“. Dann wird’s mir zu blöd, außerdem tut’s weh, und ich drück einfach an. Nach zwei Stunden, in denen ich gut geruht habe, flutscht das Ding also raus und fühlt sich an wie ein weicher Zwilling. Wieder ein Aha-Erlebnis:
Das hat mir wieder einmal keine gesagt, dass ich bei der Plazenta genauso andrücken muss wie beim Kind. Hätte sonst bis zum St.-Nimmerleinstag gewartet.
Aber Hauptsache, das Ding ist draußen. Ich kann mich endlich bewegen, hol mein Taschenfeitl hervor und schneide die Nabelschnur durch. (Wahnsinn, geht das schwer! Sowas Zähes hab ich noch nie erlebt!)

Göttin sei Dank! Es ist tatsächlich ein Mädchen!
Ich nehme die Handtücher zwischen meinen Beinen hervor und packe die Plazenta drin ein, schaue sie mir aber noch genau an (nix auffälliges). Meine Hände sind koscher (wirklich nicht ein bisschen Blut o.ä.), also helfe ich Tochter #1 aus der Wäsche, aufs Topferl und in den Pyjama und gehe mich dann waschen.

Ich nehme mir eine normale Babywindel, zieh eine Unterhose drüber und gehe unter die Decke. Das Leintuch ist bis auf einen kleinen hellen blutigen Fleck, mehr wässrig als blutig, sauber geblieben. Tochter #1 hat derweil äußerst gewissenhaft und zu meiner vollsten Zufriedenheit das Baby bewacht.
Baby frisch einpacken, Licht abdrehen, Fernseher abdrehen und schlafen gehen.

Um Mitternacht kommt dann noch meine Schwester und weiß zuerst nichts damit anzufangen, dass ich „völlig heruntergekommen“ bin. Ich erklärte es ihr dann noch genauer: „Ich bin niedergekommen.“
Und sagte sie ungefähr eine viertel Stunde lang, dass ich verrückt sei, während sie das Baby anschaute. Sie sagt irgendwann: „Hallo! Ich bin deine Mama!“, und die Kleine lächelt. Dann hat sie sie mir wieder zurückgegeben, und mein Baby hat zu weinen begonnen. Diese kleine Episode hängt ihr bis heute nach.
Meine Schwester brachte mir dann Butterbrot und Orangensaft, und wir waren alle glücklich. Meine Schwester hat dann noch „mon chéri“ gegessen. Und Tochter #1 war ganz stolz und wollte allen alles erzählen.

In der Nacht habe ich mich einmal schlafend gestellt, obwohl ich wusste, dass das keinen Sinn hatte, und dann ist die „Große“ senkrecht im Bett gestanden und hat im Befehlston gesagt:
„Baby weint, Baby möch Titti ham!“
Am nächsten Tag fuhren wir dann in das für die Geburt theoretisch vorgesehene Krankenhaus. Dort wurden meine Tochter und ich untersucht, jedoch nicht die Geburtsbestätigung geschrieben. Später habe ich dann im österreichischen Gesetz gelesen, dass jeder Arzt und jede Hebamme, die zu einer Geburt gerufen werden, auch wenn die Geburt dann schon vorbei war, dazu verpflichtet wären – außer sie erkennen auf den ersten Blick, dass die Angaben falsch sind. Es war zwar kein Rufen, sondern ein Hingehen, aber geburtshilflich ausgebildete Menschen sind in Anspruch genommen worden. Diese Menschen hätten mir eigentlich bei der Erlangung der Geburtsurkunde behilflich sein müssen. Aber sie taten es nicht. Möglicherweise deshalb, weil ich allzu sehr vermittelte, dass es auch ohne Hebamme geht.

Na gut, dann war ich halt dran mit „auf-ins Mittelalter“-Mutterschaftsfeststellungsmethoden:
Bei mir wurde die Größe der Gebärmutter und der Wochenfluss festgestellt (Rückbildung geht bei Alleingeburt sehr schnell), bei meiner Tochter wurde die niemals erwünschte, weil harte und scheuernde Nabelklemme angebracht. Trotz dieser übertriebenen und unerwünschten geburtshilflichen Maßnahmen wurde so getan, als wäre ich nie dort gewesen. Am Standesamt wurde das allerdings nicht mehr akzeptiert. Die zur Befragung herangezogene Amtsärztin verlangte Untersuchungsergebnisse von mir – trotz Mutter-Kind-Pass! -, dass „es sein könnte, dass ich geboren habe“
(Originalzitat: „Ich glaube Ihnen ja, dass Sie schwanger waren. Aber wir brauchen eine Bestätigung, dass es sein könnte, dass Sie geboren haben.“), und vom Kind, dass „das Alter stimmen könnte“.
Irgendwann hat meine Mutter irgendwen angerufen, und am nächsten Tag konnte ich die Geburtsurkunde abholen.

Ich hatte bis zum Vaterschaftstest Angst, dass ich einmal mit einer Amtsärztin und ein paar Kinderhändlerinnen auf der Anklagebank lande, weil die Geburtsurkunde dermaßen unseriös zustande gekommen war.
Aber das Geburtserlebnis würde ich niemals gegen ein anderes eintauschen.

Alles selber machen dürfen… Herrlich!

(Anmerkung: Das war 1991)

netmoms-Gruppe "Geburt in Eigenregie"

Nach den Überlegungen, die dem vorigen Eintrag folgten, hab ich bei netmoms.de jetzt eine Gruppe gegründet, in der sich alle (potentiellen) Alleingebärerinnen treffen und in geschützem Rahmen über alles austauschen können, was an Fragen und Gedanken rund um das Thema auftaucht.
Hier sind wir sozusagen unter uns, wir müssen uns nicht rechtfertig oder fürchten, daß den sowieso schon sensiblen Schwangeren unter uns das verbale Nudelholz über den Kopf gezogen wird. :yes:

http://www.netmoms.de/gruppen/detail/Geburt_in_Eigenregie/g10453

Für alle Hausgeburt-mit-Hebamme-Fragen eignet sich dagegen das im vorigen Beitrag erwähntes Forum hervorrangend.

Meine erste Alleingeburt

Am 1.7. 2008 war berechneter Termin. Von Johanna ausgehend rechnete ich schon damit, wieder über den Termin zu gehen. Als ich dann noch ein paar Tage vor Termin nachts mit Wehen wach lag, dachte ich, dass es nun wohl nicht mehr lange dauern würde. Aber dann beruhigte sich wieder alles. Ab dem 6.7. ungefähr hatte ich dann tagsüber immer mal harmlose Wehen. Am 8.7. waren sie stärker als die Tage zuvor, aber ich sagte noch niemandem was, weil ich nicht umsonst die Pferde scheu machen wollte. Irgendwie hatte ich aber schon so meinen Verdacht, denn am Abend kochte ich noch die Geburtssuppe (eine Hühnersuppe, wie wir auch zu Johannas Geburt hatten). Als ich abends im Bett gegen 11 Uhr noch Tagebuch schrieb, machte es plötzlich in meinem Bauch „plopp“. Ich merkte wie ich auslief, sprang schnell auf und klemmte mir das Handtuch zwischen die Beine, das ich für diesen Zweck bereitliegen hatte. Dann schrieb ich zu Ende Tagebuch und dachte mir, wie interessant, dass es diesmal so anfängt. Tim kam, ich erzählte ihm, dass ich einen Blasensprung hatte und weil ich immer weiter auslief und ich nicht sicher war, wie groß das Fassungsvermögen eines Handtuchs ist, bin ich in die Dusche gesprungen, wo es einen großen Platsch gab und alles aus mir rausfloss. Wir kicherten und fanden’s lustig, aber da sonst nichts weiter passierte, beschlossen wir, wieder ins Bett zu gehen und zu schlafen solange es ging.
Bei mir war an Schlafen dann doch nicht zu denken, da Bauchbaby wach war und um sich trat, ich weiter auslief und die Wehen nun alle 5 Minuten kamen. Veratmen musste ich zwar nicht, aber im Liegen war das einfach unangenehm. Ich bin durch’s Haus gewandert, aber das war nichts. Oben schlief Tim, unten Schwiegermama mit Johanna. Kein Platz um entspannt rumoren zu können. Gegen Mitternacht bin ich also raus in den Garten. Es war kühl, aber angenehm, still und unsere beiden Katzen schlichen um mich herum und leisteten mir Gesellschaft. Die Wehen wurden stärker und es half mir, währenddessen zu singen. Ich wanderte im dunklen Garten herum, besuchte meine Kaninchen oder saß auf dem Rand der Terrasse. Bald brauchten die Wehen immer mehr Aufmerksamkeit und ich wusste, dass es Zeit wurde, meinen Geburtsplatz aufzusuchen. Ich nahm den bereitstehenden Korb mit allen Utensilien, die ich dachte zu benötigen und wanderte den 5-Minuten-Weg in den Wald bis zu der Stelle, die mir mit ihren umgefallenen Bäumen, sitztauglichen Steinen und weichem Moos für die Geburt geeignet erschien. Ich breitete die Picknickdecke auf das nasse Moos und zwischen den Wehen saß ich da, lauschte der Stille des Waldes und dachte mir, wie unwirklich das alles ist. Mir wurde recht kühl und Durst bekam ich auch und bereute, weder Trinken noch eine Extra-Jacke mitgenommen zu haben. Wenn die Geburt sich länger hinziehen sollte, würde ich mir das holen müssen oder von meinem Mann bringen lassen. Die Wehen der Übergangsphase kamen bald, sämtliche Kälte war plötzlich verflogen und ich warf die Klamotten von mir. Keine Wehe ging in derselben Stellung auszuhalten und ich nutzte wirklich alle vorhandenen Möglichkeiten zum Sitzen, Hocken, Liegen etc.. Die Übergangsphase war wie bei den meisten Frauen am anstrengendsten, aber da ich das gelesen hatte, erkannte ich es wieder und wusste, dass es jetzt bald geschafft ist. Die Pressphase war noch mal recht intensiv und auch schmerzhaft. Ich gab mir Mühe, den Kopf langsam kommen zu lassen um nicht zu reißen (was auch klappte). Dann klemmte da so eine Melone direkt zwischen meinen Beinen und ich wusste gar nicht, wie ich mich positionieren sollte, ohne das da was im Weg war. Das Baby machte einen unangenehmen Strampler in mir, ich spürte, wie die Schultern sich bei der nächsten Wehe drehten und flutsch kam es raus in einem Schwall von Fruchtwasser. Dann (es war 3.19 Uhr auf meiner Uhr) lag er unter mir. Ein Junge! Also doch ein Junge! Ich nahm ihn hoch, spürte sein Herz schlagen, rubbelte ihn ein bisschen, hielt ihn ein Stück vorn übergebeugt, falls da noch Fruchtwasser rauswollte. Aber nichts dergleichen fehlte ihm. Es gab einfach keinen Anlass zu schreien. Er schaute nur interessiert um sich im ersten Zwielicht der Morgendämmerung. Ich wickelte ihn in das mitgebrachte Handtuch, machte ein Foto von ihm und rief dann den frischgebackenen Papa auf dem Handy an. Irgendwie hängte sich der Apparat auf, aber beim zweiten Rückrufversuch erreichte er mich. Ich sagte, er könne sein Kind begrüßen kommen, solle was zu trinken für mich mitbringen und was zum Putzen. Selbst in der Dämmerung sah ich, dass wir die Picknickdecke ganz schön eingesaut hatten. Letzteres war in dem Moment dann eigentlich unnötig und wurde später erledigt. Tim kam bewaffnet mit Taschenlampe, Küchentüchern und einer Kanne Wasser. Als er Jonathan sah, riet er am Gesicht, dass es ein Junge ist. Ich ließ ihn selber nachgucken. Dann sind wir zurück zum Haus gewandert. Nach ein paar Schritten merkte ich, dass die Plazenta kam. Die haben wir dann auch eingesammelt (hing ja noch am Kind) und dann sind wir heim. Ich hab geduscht und dann haben wir uns ins Bett gekuschelt und geschlafen. Am Nachmittag haben wir die Nabelschnur durchgeschnitten, den kleinen Kerl gemessen und gewogen: 3648 g (auf der Küchenwaage), 51 cm lang, 36 cm Kopfumfang.

Für Fotos von dieser Geburt hier entlang.

"Du hast ja nur Glück gehabt!"

Im deutschen Raum sind Alleingeburten noch eine Seltenheit und von denen die stattfinden hört man meist nichts. Wer auf englischen Seiten nach „unassisted childbirth“ sucht, wird ganze Webseiten, auf youtube Filme zu dem Thema finden und auch jede Menge Geburtsberichte. Und man staune, die allerallerwenigsten Geburten endeten in einem Krankenhaustransfer (meist, weil die Plazenta nicht kommen wollte), sehr selten liest man von einem Kaiserschnitt. Von EINEM Baby, das im Zusammenhang mit der Geburt gestorben ist, hab ich gelesen. Die Mütter haben es alle überlebt, und zwar ohne CTG, Dammschnitt, Hebamme oder Arzt. In Alleingeburtlerkreisen wird jede Geburt sorgfältig ausgewertet und man versucht aus den eigenen, wie aus den Geburten und Fehlern der anderen zu lernen. Auf das vielbeschworene Glück verläßt sich da niemand.