Alleingeburt von Enja

Auch die kleine Enja ist vor kurzem abseits von professionellen Augen, 19 Tage über Termin und kerngesund zur Welt gekommen. Hier die Geburt aus Sicht der Mama:

heute ist unsere kleine maus schon 5 wochen alt.

die schwangerschaft verlief ohne irgendwelche probleme,
als ich dann aber ueber den termin ging, hat meine umgebung incl. hebamme angefangen druck auszuueben.
ich sollte doch einleiten, das waere das beste fuer die kleine maus >:-(
ja nee is klar >:XX
ich hab mich also entschlossen nicht mehr zur hebamme zu gehen und auch sonst den kontakt zur aussenwelt zu reduzieren..
so wartete ich also…und jeden morgen beim aufwachen der selbe gedanke:
Mist wieder nix!..ich war mir naemlich sicher das diese baby nachts kommen wird. tagsueber hab ich, wegen den anderen kids einfach keine zeit. *lol*
dann kam der 16.5, ein sonntag.
ich hatte den ganzen tag ueber leichte wehen, wollte mir aber keine hoffnungen machen. als die kids am abend dann alle im bett waren, waren auch die wehen weg. also bin ich um halb neun ganz frustriert ins bett. um halb elf bin ich aufgewacht weil ich nen riesen hunger hatte, aber keine wehen..hab mich also erstma durch den halben kuehlschrank gefuttert und bin wieder ins bett.
um halb eins wieder aufgewacht, war das ne wehe??..komisch, mal abwarten..10minuten spaeter..JA das war ne wehe.
10 min.spaeter naechste wehe. ich also aufgestanden, war alles noch nicht schlimm. ich dachte noch, hoffentlich schaff ich’s bis die grossen zur schule muessen. *lol*
auf dem weg zum wohnzimmer wurde mir schlecht und ich habs nicht mehr zum spuelbecken geschafft.
ich also angefangen auf allen vieren aufzuwischen.
auf einmal kommt die naechste wehe, so stark das mir die luft weg bleibt..
und sofort danach die naechste. *lol*
und ich denk immernoch ganz ruhig, das es sicher noch 2 stunden dauert 😉
ich also ins schlafzimmer meinen mann aufwecken.
„schatz? ich glaub das baby kommt bald..“
dann komt auch schon die naechste wehe und ich merke das ich pressen muss.
„WACH AUF!!! DAS BABY KOMMT…JETZT!!!!!!!!!!!!!!“
ihr haettet seinen gesichtsausdruck sehen sollen. *lol*
im selben moment ist die fruchtblase geplatzt.
als ich gesehen hab, dass das wasser schoen klar war, bin ich nochmal viel ruhiger geworden.
dann hatte ich ne wehenpause, in der wir die plane ausgebreitet haben, handtuecher geholt, die kamera etc.
und dann nach zwei presswehen war sie da 😀
als ich sie gesehen habe, wusste ich sofort, dass alles mit ihr in ordnung war.
jetzt weiss ich, dass man das einfach fuehlt.
instinktiv wahrscheinlich…
vom aufwachen bis zur geburt nur 1 stunde. *lol*
wir sind dann alle ins bett und haben erstmal ne runde geschlafen.
als dann aber am naechsten morgen meine schwiegereltern vorbei kamen wars aus mit der ruhe!
sie waren total geschockt und meine schwiegermutter ist total ausgeflippt!
das waere doch verboten und wie konnten wir das bloss tun, und wir muessen jetzt sofort zum krankenhaus, wer weis ob alles in ordnung ist,
und das baby ist so klein und duenn und gelb und ueberhaupt..
oh mann, ich sag euch…
ich bin irgendwann in traenen ausgebrochen und mein mann hat seine mutter, gelinde gesagt, rausgeschmissen.
ich war natuerlich verunsichert… aber mein mann war einfach klasse.
er hat mich und enja ins bett gesteckt, das telefon abgeschaltet und die tuer verrammelt. :yes:
so war dann doch wieder alles gut.
am naechsten tag haben wir sie gewogen und gemessen.
stolze 3.970g, 53cm und 38cm kopfumpfang
von wegen klein und duenn 😛

eins hab ich gelernt.
auf meinen instinkt zu hoeren!

lasst euch nicht beirren

Meine zweite Alleingeburt

Nach einer unspektakulären Schwangerschaft, in der ich keine offizielle Schwangerenvorsorge in Anspruch nahm, dafür darauf achtete, Körper und Seele so zu pflegen, dass mein Baby ungestört wachsen kann, näherte sich der Geburtstermin, den ich für den 31. Mai 2010 errechnet hatte. Allerdings rechnete ich damit, bestimmt eine Woche über den Termin zu gehen, wie schon bei den beiden anderen Kindern. Deswegen nahm ich zwar wahr, dass ich am 30. Mai nachmittags und abends regelmäßig Wehen hatte, aber sie waren harmlos und verschwanden, als ich ins Bett ging. Genauso wenig dachte ich mir dabei, als sich das gleich Spiel am Tag darauf wiederholte, hatte ich doch beim zweiten Kind über eine Woche vor der Geburt ähnliches erlebt. Allerdings wurden die Wehen zum Abend schon heftiger, als sie am Vortag gewesen waren. Um 21 Uhr brachte ich die Kinder ins Bett und musste schon konzentriert atmen. Eine gute Übung wenn’s nachher losgeht, dachte ich mir. Die Kinder waren noch nicht sehr müde und mein Mann übernahm nach einer Viertelstunde. Ich setzte mich vor den Computer, beantwortete E-Mails und war noch im Hausgeburtsforum unterwegs. 21.18 Uhr schrieb ich:
„Heute ist Termin. Und ich wehe so vor mich hin. Aber ob’s das jetzt ist oder nicht? Mal schaun.“
Mein Mann kam kurz nach 10 runter, die Kinder schliefen. Ich sagte ihm, dass ich Wehen habe, aber wer weiß, ob es das jetzt ist oder nicht?
Er schlug vor, dass wir erstmal wie gewöhnlich duschen und ins Bett gehen und gucken, was in der Zwischenzeit noch passiert. Außerdem wollten wir ja noch ein paar ästhetische Bauchfotos machen. Gesagt, getan. Im Bad fror und schwitzte ich gleichzeitig, meine Beine zitterten. Ich bemerkte, dass ich mit diesen Wehen wohl nicht würde schlafen können. Mein Mann war besorgt, ob das normal sei, dass man friert. Ich sagte: Ja, in der Übergangsphase ist das normal.
Der rationale Teil in mir hatte also analysiert: Übergangsphase. Aber begriffen hatte ich das irgendwie nicht richtig. Das war doch noch viel zu früh. Das konnte gar nicht sein. Die Wehen waren viel zu harmlos. Außerdem wollten wir noch Fotos machen und am nächsten Tag hatte ich mit der Schwiegermutter eine Einkaufstour geplant, die Große brauchte Schuhe, eine Jacke, T-Shirts.

 

das sind jetz echt Wehen

Dann gingen wir also Fotos machen. Eine Glühbirne am Nachtschrank war defekt und da wir mehr indirektes Licht wollten, ging mein Mann eine neue Birne holen. Ich hockte auf dem Bett und hoffte, dass er schnell wiederkam, denn ich begann einzusehen, dass DAS wohl wirklich keine Wehenübung war.
Zum Stativ holen und ähnlichen Extravaganzen blieb keine Zeit. Wir schafften 3 Fotos, wobei ich noch wiederholte, dass es mir heute eigentlich gar nicht passt mit der Geburt. Beim letzten merkte ich die erste Presswehe anrollen (deswegen wurde es ganz ungestellt und das Beste der drei Fotos).

 

„das letzte Bauchbild

„Wir müssen uns beeilen!“, sagte ich. Bei der nun folgenden Wehe merkte ich, dass ich gleich Stuhlgang haben würde und sprang, sobald sie vorüber war, zur Toilette. An der Badtür die nächste Presswehe, die Fruchtblase platzte.
Jetzt hatte ich auf jeden Fall begriffen.
„Ich geh ins Tipi.“ Jetzt oder nie, dachte ich und lief so schnell es eben ging, die Treppe herunter. Denn im Tipi wollte ich doch gebären! Hatte ich mir das doch so schön ausgemalt, mich während der Wehen an den Strick in der Mitte hängen zu können und dann mein Baby zu gebären. Etwas zum Dranhängen hatte mir bei der Geburt des Zweiten gefehlt. Ich griff die Tasche mit den Geburtsutensilien, die ich erst im Laufe des Tages bereitgestellt hatte (glaubte ich doch noch bis vor einer Stunde, ich würde bestimmt eine Woche über den Termin gehen) und verließ das Haus. Ein paar Meter in den Garten rein die nächste Presswehe. Ich kam noch ein paar Schritte weiter bis zur nächsten Wehe, bei der ich schon den Kopf fühlte. Das Tipi war kaum 15 Meter entfernt, aber ich sah ein, dass ich da nicht mehr hinkommen würde. Eine gefühlte Ewigkeit später kam mein Mann. Er hatte noch Kohlen und Anzünder geholt, damit wir es im Tipi warm haben und zum Glück hatte er in der Eile an die Videokamera gedacht. Ich wollte die Geburt doch diesmal gern auf Film haben. Schon war der Kopf geboren und mit der nächste Wehe der ganze Kerl. Ich ging in die Hocke und ließ ihn ins Gras gleiten. Es war 22.56 Uhr (6 Minuten vorher hatten wir noch das letzte Bauchfoto geschossen). Ich nahm ihn auf und er guckte mich mit großen Augen an. Wir deckten ihn mit einem Handtuch zu, als er sich über die Kälte zu beschweren begann.

 

das ging fix

Dann saßen wir noch eine Weile im Gras und staunten. Alles war so schnell gegangen, dass sich die Situation ganz unwirklich anfühlte. Schließlich gingen wir zum Haus. Die Plazenta ließ ich noch auf dem Rasen rauskommen, so gab es drinnen nichts zu putzen. Dann duschte ich und wir kuschelten uns alle drei ins Bett.
Die beiden Großen bekamen von Geschehen nichts mit, bestaunten erst am nächsten Morgen den kleinen, frisch geschlüpften Bruder.

Wiegen und messen haben wir erst am 3. Tag geschafft. Da war er 3590 g schwer, 52 cm lang, Kopfumfang 36 cm.
Ich habe keine Ahnung, wie warm oder kalt es zur Geburt war. Schätzungsweise um die 15 Grad. Ich weiß auf jeden Fall, dass ich nicht gefroren habe, wobei der Hormoncocktail unter der Geburt sicher einen Beitrag geleistet hat.
Während meine erste Geburt anstrengend, schmerzhaft, ein Marathon war, war die zweite schön und kaum schmerzhaft, aber anstrengend und nicht etwas, was ich jeden Tag würde machen wollen. Diese jetzt war leicht und schmerzfrei. Verstopfung ist schlimmer. So bekomme ich gern noch ein paar Kinder.

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Emanuel ist da!

Er hatte es plötzlich total eilig, am berechneten Termin und noch im Mai geboren zu werden, der Schlingel. Am 31.5., um 22.56 Uhr, eine Stunde, nachdem ich gecheckt hatte, dass es jetzt ernst wird, war er auch schon da.
Ich lag natürlich wieder falsch, es ist kein Mädchen und nicht mal über den Termin bin ich gegangen. Aber die Geburt war echt locker, kaum losgegangen, schon vorbei. In den Wald hab ich’s nicht geschafft, nicht mal in das extra aufgebaute Tipi. Er ist also ca. 15 Meter davor auf der Wiese geboren – im Beisein von Mann und Katze.

und dann war er da

ein paar Stunden alt

 

Ausführlicher und mit mehr Bildern später. :wave: