Diese Mutter berichtet von ihrer zweiten Geburt und wie sie diese trotz Typ 1-Diabetes in Eigenregie zu Hause gemeistert hat.
Ich bin Typ 1-Diabetikerin seit ich 2 1/2 bin und lebe seit 2017 mit meinem peruanischen Freund in Frankreich in Angers. Als ich 5 Jahre alt war, konnte ich die Hausgeburt meiner Schwester miterleben. 2018 habe ich unsere Tochter nach vielem Hin und Her in der 38ten Woche nach einer Einleitung hier in Angers im Krankenhaus geboren. Schon damals hätte ich gerne Zuhause geboren, doch ohne Hebamme – ich habe keinen Anspruch – und sonstige Begleitung hatte ich es mir beim ersten Kind noch nicht zugetraut. Die Folge nach der Einleitung war ein schwieriger Stillstart. Ich muss fairerweise sagen, dass damals das Personal auf der Wochenbettstation echt nett war. Doch die Diskussionen vor und während der Einleitung, das wollte ich nicht mehr. Ich wollte keine Einleitung. Deswegen war für mich letztes Jahr klar: Mein jetziges Kind bekomme ich zuhause.
Ich wollte anfangs auch „nur“ drei Ultraschalluntersuchungen. Normal ist hier in Frankreich ab dem dritten Monat jeden Monat eine, wenn man ein solches „Risiko“ aufweist. Doch im Nachhinein betrachtet war das schon zu viel. Denn beim 5-Monatsscreening kam dann heraus, dass mein Baby einen Klumpfuß hat. Im Nachhinein wäre es zwar gut gewesen, hier im Vorfeld zu planen, doch mir wurde nur gesagt, dass das für die Geburt keine Rolle spiele. Aber gut. Verunsichert habe ich also einem weiteren Ultraschall zugestimmt. FEHLER! Plötzlich gab es noch zwei weitere Auffälligkeiten und ich sollte im Krankenhaus überprüft werden. Bei meiner Tochter damals war immer alles in bester Ordnung, nur am Ende wurde sie als etwas zu schwer eingestuft, was bei Diabetes vorkommen kann. Ich wollte immer noch zuhause gebären, doch durch diese neuen Tatsachen war ich mir nicht mehr sicher. Mein Bauch war auch gefühlt riesig, weswegen ich keine Zweifel daran hatte, dass dieses Kind größer ist als mein erstes.
Einmal im Krankenhaus habe ich das Gefühl, sie verfolgen einen. Ich habe unterschrieben, dass ich auf jegliches Monitoring verzichte, habe den Termin verschoben und mir wurde trotzdem hinterher telefoniert. Also sagte ich nur: Ja, nächste Woche … Ich dachte auch, dass ich, sollte ich über die 40. Woche gehen, gegebenenfalls einer Einleitung zustimmen würde, da ich ja merkte, dass mein Kind groß war. Aber wenigsten bis dahin wollte ich gehen. (Hier in Frankreich leiten sie Typ 1 Diabetiker i.d. R. in der 38. Ssw ein, in Deutschland i.d.R. am ET.) Im Januar hatte ich ein sehr interessantes Chatgespräch mit Judith R. Danke dafür. Das hat mir Mut gemacht. Zudem hatte ich das Buch von Sarah Schmid gelesen, die ich schon seit einiger Zeit hier in Facebook und Youtube verfolge. Im März beschloss ich ihr zu schreiben. Im Zusammenhang mit den Untersuchungen bereitete ich mich also innerlich auf die Geburt zuhause vor. Meine Schwester kam. (Sie war schon bei meiner ersten Geburt dabei – damals haben die im Krankenhaus ein Auge zugedrückt – und ist so etwas wie meine persönliche Doula.) Ich habe noch etwas aus dem Internet über Geburtskomplikationen ausgedruckt und wir haben uns den Film „Die friedliche Geburt“ angeschaut. Trotzdem war bis zum Ende nicht ganz klar: Schaffen wir das zuhause ?
Nachdem ich seit Ende Januar/Anfang Februar immer wieder Wehen hatte (Hatte mich da auch mit C infiziert und in der Zeit stark gehustet, was das sicher nochmal gefördert hat.), dachte ich eigentlich, dass das Baby bestimmt schon Mitte/Ende März kommen würde. (Deutscher ET war der 11. April, in Frankreich rechnen sie eine Woche mehr.) Doch in der letzten Märzwoche war es plötzlich ganz ruhig. Die Ruhe vor dem Sturm? Ich hatte in dieser Woche auch noch Fernunterricht (Ich studiere hier in Frankreich einen Master der Erziehungswissenschaften). Ich sprach mit meinem Baby, sagte ihm, am besten er komme zwischen Freitag Abend und Montag früh. Doch Freitag und Samstag war es so ruhig, dass ich schon nicht mehr daran glaubte. Ich hatte fast alle natürlichen Einleitungsversuche durch und ging dann am Samstag spazieren. Geplant war alleine, aber dann wollte mein Freund plötzlich mit. (Ahnte er von meinem Wunsch ganz alleine zu gebären? 😆) Ich dachte, wenn es am Sonntag nicht losgeht, probiere ich vielleicht doch das Rizinusöl …
Und dann erwachte ich am Sonntag gegen 6Uhr von einer Welle. Ich war just 39Ssw+0. Sollte es jetzt soweit sein ? Ich war mir nicht sicher. Es fühlte sich noch nach einer Übungswehe an. Ich legte mich wieder hin. Doch etwas später wurde ich wieder wach. Ok, er schien sich auf den Weg zu machen, aber ganz langsam. Meine dreijährige Tochter wurde wach gegen kurz vor 8 und gleichzeitig wurden die Wellen stärker. Doch ich war noch leicht verunsichert, also sagte ich meiner Tochter, ich wolle in die Badewanne „etwas entspannen“. Sie natürlich hinterher. Mit Mama baden ist schließlich super. Meine Idee vom entspannten Bad war also dahin, dafür gab mir die Wanne die sichere Antwort, dass es sich jetzt um die Geburt handelte. Denn die Wehen wurden stärker. Da wir zur zweit kaum Platz in der Wanne hatten, erklärte ich meiner Tochter, ich müsse raus wegen der Schmerzen. Diese waren doch stark, wenn auch lange nicht so stark wie bei meiner Tochter damals. Schreien musste ich nicht, ich versuchte zu atmen, wie ich es zuvor mit etlichen Youtube-Videos geübt hatte. Aber hauptsächlich versuchte ich mich zu bewegen. Das half. Gott sei Dank war mein Freund dann aufgewacht. Er duschte und kümmerte sich um unsere Tochter und fragte beim Runtergehen, ob es heute soweit sei. Ich so : „Ich weiß nicht, sie sind noch nicht 100% regelmäßig …“ Und wollte weiter reden, doch da war er schon unten. Es war kurz nach 10, fast halb 11 und meine Schwester wurde wach. Sie sah mich und fragte nur: „Ist es jetzt soweit?“ Ich nickte nur … ich lief im Zimmer umher, Hüpfball, wieder runter … etc. Und begann schließlich, die Sachen um das Bett zu schützen herauszuholen. Ich fing an, die Plane über das Bett zu legen, schaffte das jedoch nicht mehr so richtig gut. Meine Schwester kam, half, dann mein Freund. Der Freund meiner Schwester war jetzt auch wach und spielte mit meiner Tochter draußen. (Ich hatte sie viel auf die Geburt vorbereitet, wir haben Bücher gelesen, geredet und Ausschnitte aus Sarah Schmids Videos gesehen. Sie ist zu dem Schluss gekommen, dass sie die Geburt nicht sehen will, denn da sei „so viel Blut“, aber gleich danach kommen möchte, wenn das Baby da ist.)
Die Wehen wurden stärker. Ich hatte Schwierigkeiten zu laufen, gerade zu stehen … Und schließlich platzte die Fruchtblase auf Toilette. Meine Schwester „beschwerte“ sich später, dass ich nicht bescheid gesagt hätte, doch ich war zu dem Zeitpunkt vollkommen in meiner Blase. Ich musste sowieso die ganze Zeit auf Toilette. Ich habe mich gefragt, wie da so viel rauskommen kann, ich hatte ja kaum was gegessen … Es war gar nicht so viel Fruchtwasser. Zwischendurch meinte ja ein Arzt, ich hätte zu viel Fruchtwasser. Aber das hatte sich wohl gegeben. Doch, wie geahnt hatte ich ein großes Baby mit einem großen Kopf und ich merkte am Ende: Ok, jetzt wird es ernst. Er muss raus. Ich kniete mich im Vierfüßlerstand auf das Bett (welches mittlerweile bezogen war) und musste pressen. Aber er kam nicht. Kurze Angst. Ich zu meiner Schwester: „Du hast es gelesen.“ (Ich meinte die Notfallmaßnahmen.) Ich merkte, er war dazwischen. Dann presste ich nochmal und schrie. Der Kopf war da, im selben Moment kam mein Freund zur Tür rein, so dass meine Schwester den Körper nicht auffangen konnte. (So wurde mir später berichtet, mir war das mit dem Auffangen nicht so wichtig, ich war ja eh auf dem Bett. 😅) Unser Sohn Carlos wurde somit am 3. April 2022 um 13Uhr im hellem Sonnenlicht auf unserem Bett geboren. Ich frage mich manchmal, ob es zu hell war, aber es war ja Sonnenlicht. Was für ein Moment. Wir hatten es tatsächlich geschafft. Meinen Schrei hatten der Freund meiner Schwester und meine Tochter gehört und kamen hoch. Wir waren alle fasziniert von dem großem Wunder in unseren Händen. Er trank sofort und auch die Plazenta kam kurz darauf rausgeflutscht. Sein Blutzucker war in Ordnung. Allerdings war unser Sohn etwas blau. Und das verunsichert mich etwas, da ich just am Tag zuvor mit einer anderen Typ-1 Diabetikerin geschrieben hatte, die auch alleine geboren hatte. (Danke für den intensiven Austausch, Doreen N. und danke @Sarah Schmid, die uns zusammengebracht hat und auch für alle weiteren Hinweise zur Alleingeburt.) Bei ihrer zweiten Alleingeburt kam ihr Baby auch blau zur Welt und hatte wohl etwas Atembeschwerden. Also doch ins Krankenhaus …? Es hätte einfach so bleiben können. Doch dann rief unsere Familie an (Meine Mutter, die zusammen mit meinem Bruder und meiner Nichte war.) Und dann wurde unsere Verunsicherung noch gestärkt. So dass wir schlussendlich doch noch ins Krankenhaus gefahren sind – war schließlich Sonntag und der Allgemeinarzt hatte zu. Mein Freund machte sich auch Sorgen wegen meiner Blutungen. Ich weniger. Ich wollte nur das Ok haben, dass mit meinem Sohn alles in Ordnung ist. Das war es natürlich. Auf ihn wurde nur kurz geschaut, einmal abgehört und fertig. Aber mich wollten sie nähen und ich stimmte schließlich zu. Ich war wohl 1,5 cm gerissen, bei meiner Tochter damals 2cm. Aber mein Sohn war ja auch riesig. 3900Gramm verteilt auf 51,5cm, im Vergleich zu meiner Tochter 2018: 47cm verteilt auf 3200Gramm. Das Ganze war dann wie eine weitere Geburt, nur schlimmer. Erschöpft willigte ich um Mitternacht nach der Tortur ein, die Nacht zu bleiben. Ich dachte einfach, am nächsten Morgen könnte ich dann gehen. Doch dann kam ein ganz anderer Aspekt ins Spiel, den ich bei der Idee, mein Kind alleine auf die Welt zu bringen, nicht beachtet hatte: Die zuständige Behörde wollte uns keine Geburtsurkunde ausstellen, sondern benötigte die Bestätigung eines Arztes (oder Hebamme), dass mein Sohn am Sonntag, den 3. April 2022 geboren ist. Hä??? Frankreich 🙄🙄🙄. Da ich meine Allgemeinärztin nicht erreichte und meine Hebamme keine Zeit hatte, bin ich schließlich noch eine Nacht im Krankenhaus geblieben, nur damit so eine Art Erstuntersuchung stattfinden konnte und wir schließlich den Behörden einen offiziellen Stempel vorlegen konnten. Was für ein Akt. Und wieder Diskussionen im Krankenhaus. Die hätten mich nämlich gerne drei Tage behalten, denn das sei die Regel. Naja, sollte ich die Chance haben, noch einmal schwanger zu werden, habe ich auf jeden Fall gelernt, dass ich mir in VORFELD jemanden suche, der mir die Geburt zuhause bestätigt. Leider weiß ich nicht genau, ob es noch weitere Kinder geben wird, denn mein Freund will nicht mehr. Und er hat auch etwas Recht, denn nachdem meine Große in meiner 35. ssw auch mit Typ-1 Diabetes diagnostiziert wurde und mein Sohn jetzt mit einem Klumpfuß auf die Welt gekommen ist, bin ich mir auch unsicher, inwiefern es schlau ist, noch ein weiteres Kind zu wollen … Aber gut, das entscheidet sich nicht heute, denn aktuell sind wir auf allen Ebenen ausgelastet. Warum schreibe ich diesen Bericht? Ich würde gerne allen, die Diabetes haben, auch Mut machen, auf ihren Körper zu hören. Mein Diabetes war immer gut eingestellt, aber natürlich gibt es manchmal Ausreißer. So eine richtig gute Begleitung habe ich hier in Frankreich auch noch nicht gefunden. Außerdem möchte ich noch erwähnen, dass sich bei meiner ersten Geburt im Krankenhaus niemand außer mir um meinen Diabetes gekümmert hat. Weswegen ich die Aussage „Wegen Ihres Diabetes müssen Sie im Krankenhaus gebären“ ziemlich sinnbefreit finde. Ich wünsche mir auch, dass sich mehr Hebammen solchen „Risikoschwangerschaften“ gewappnet sehen und sich bereit erklären würden, diese zu begleiten. Letztendlich ging es mir bei meinen beiden Schwangerschaften ziemlich gut (also körperlich), besser als vielen Nicht-Diabetikerinnen, die ich kenne. Deswegen würde ich mir wünschen, dass man weniger in eine Kategorie gesteckt wird. In diesem Sinne, noch einmal ein riesiges Dankeschön, an alle die mich unterstützt haben, insbesondere meine Schwester, ihr Freund und Sarah Schmid und an all die wertvollen Unterhaltungen, unter anderem mit Judith R. und Doreen N.
Vielen Dank für deinen Geburtsbericht! Ich habe auch Diabetes Typ I, bin schwanger und würde gerne zu Hause gebären, weswegen ich Diabetiker-Alleingeburtsberichte noch mal besonders interessant finde. Dass in Frankreich schon in der 38. SSW eingeleitet wird, ist ja krass! Auch, dass in Frankreich eine Woche mehr für den ET berechnet wird, finde ich sehr interessant – spannend, diese Unterschiede in der Handhabung von Land zu Land.
Ich hätte jetzt auch erwartet, dass sich bei deiner Klinikgeburt irgendwer im Krankenhaus um den Diabetes hätte kümmern wollen. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass es bei der Aussage, dass man mit Diabetes im Krankenhaus gebären soll, nicht nur um die Gebärende selbst geht (zumindest in Deutschland). Denn was ich so bisher mitbekommen habe, würde in Deutschland auch nicht jede Klinik Diabetiker nehmen, sondern vor allem solche, die auch eine neonatologische Station angeschlossen haben. Auf der anderen Seite kommt man bei Diabetikern ja gerne – wie bei deiner ersten Geburt – mit der Einleitung um die Ecke, und dies setzt dann ja die Anwesenheit der Gebärenden im Krankenhaus voraus …
Ich selbst bin jedenfalls auch nicht glücklich mit der Situation, wie man Diabetikern den Geburtsort vorschreiben will/aufgrund irgendwelcher Richtlinien muss. Ich würde mir auch wie du wünschen, dass man da nicht einfach in Kategorien gesteckt wird. Ich selbst fühle mich gesund und nicht „risikoschwanger“ und habe auch aus dem medizinischen Umfeld um mich herum Zuspruch für eine Hausgeburt bekommen, Bedenken hat da keiner. Leider jedoch steht der Kriterienkatalog für eine Hausgeburtsbetreuung dem entgegen … Das ist sehr traurig.
Euch wünsche ich alles Gute!
Hallo
Ich wurde auch mit Schwangerschaftsdiabetes diagnostiziert und es stresst mich eigentlich nur. Man redet direkt von Einleitung und davon, in welchem Krankenhaus ich gebären muss! Dabei sind es „nur“ meine Nüchternwerte, die einfach nicht regelmäßig unten sinid. Alle anderen Werte tagsüber sind top. Das verunsichert mich total, da ich keine Erfahrung mit Diabetes habe und ich auch keine Infos finde, ob es wirklich nötig ist, gleich Insulin zu spritzen usw. Habe ein Langzeitinsulin bekommen, welches ich abends spritzen soll. Das mache ich allerdings eher unregelmäßig, da ich eben so unsicher bin. Evtl. hat von euch jemand einen Tipp oder kann mir mit Erfahrungen weiterhelfen? Ich versuche mich nicht stressen zu lassen und weiterhin entspannt mich auf die Geburt zu freuen. Weil es geht mir richtig gut und ich bin ziemlich sicher, dass es auch meinem Baby sehr gut geht.
Ich finde es auch so schade, dass man direkt in eine Kategorie gesteckt wird. Keiner hinterfragt die Diagnose oder versucht es individuell zu betrachten.
Liebe Grüße
Liebe Anja,
S. G. hat ja schon einige Tipps zur Beeinflussung der Blutzuckerwerte geschrieben.
Falls es bei dir dann doch das Krankenhaus werden muss: Dem Thema „Einleitung“ kann man entgehen, indem man vor der Geburt einfach nicht im Krankenhaus vorstellig wird … Ich bin zur Geburt nun nämlich leider ins Krankenhaus gegangen, hatte mich dort aber nie vorgestellt. Daher auch kein Einleitungsstress 😉 (ich war über dem ET). Um meinen Zucker haben sich dort auch nur mein Mann und ich gekümmert, ich hätte es auch gar nicht anders gewollt. Die Hebammen haben nur, wenn ich gemessen und gespritzt habe, den Wert und die Anzahl der Insulin-Einheiten notiert und ich bekam von ärztlicher Seite ausgerichtet, dass ich beim Spritzen bedenken solle, dass eine Geburt wie Sport ist.
Dem Baby ging es nach der Geburt übrigens super.
Vielen Dank für deine Antwort und deinen Erfahrungsbericht. Ich hab mich nicht mehr stressen lassen und auch die Tipps von S. G. umgesetzt. Viel Bewegung am Abend hat mir sehr geholfen, die Werte morgens gut aussehen zu lassen. 🙂
Wie lange warst du nun über dem ET?
Ich bin jetzt +6… Der nächste Druck von außen. 🙁 Aber lasse mich auch hier nicht beirren und vertraue auf mein Gefühl das alles noch gut ist und wird.
Lg
Danke für deinen Geburtsbericht!
Ich bin Hausgeburtshebamme und durfte „ungeplant“ schonmal eine Mama mit Insulinpflichtigem Diabetes begleiten, mit der ich eine Wehenbegleitung vereinbart habe und wir es dann „leider“ nicht mehr in die Klinik geschafft haben (nur als Idee für die anderen Schwangeren hier).
Und hier ein Tipp an alle Schwangeren mit Diabetes um sich gut auf die Geburt vorzubereiten: Bei einem Schwangerschaftsdiabetes ist Bewegung/Sport extrem wichtiger (fast wichtiger als die Ernährung) und dann natürlich auch die Ernährung. Von Anfang an auf Weißmehl und Zucker zu verzichten und mindestens eine Stunde am Tag Sport kann einen Diabetes in der Schwangerschaft „bremsen“ (wenn von Anfang an gemacht auch oft verhindern) und die negativen Auswirkungen auf das Kind verhindern. Beobachtet eure Zuckerwerte um zu schauen, wann die Werte problematisch sind. Ist es der Nüchternwert, der Nachts nicht sinkt? (Bewegung am Abend!) Ist es nach der Mahlzeit? (Welche Lebensmittel wurden gegessen? Mancher Blutzucker reagiert mehr auf das Brötchen oder den Teller Reis als auf einen Schokoriegel). Ist es stressbedingt? (unnötige Stressfaktoren reduzieren + Bewegung!) Und wenn all das nichts hilft: Oft kann bei einem Diabetes (gerade Typ 1) durch eine Aufarbeitung der Vergangenheit geholfen werden. Ich beobachte oft, dass negative Beziehung zu Eltern/nahe Bezugspersonen, Missbrauch in der Vergangenheit und solche seelischen Traumas bei Diabetiker (gerade Typ 1) zu finden sind – manchmal noch aus der Elterngeneration (Mutter vergewaltigt, negative Erfahrung an Babytochter weitergegeben, Kind hat Diabetes..). Wie das gelöst wird ist dann nochmals ein anderes Thema, das hier den Ramen sprengen würde. Auf keinen Fall sagen „da kann man eh nichts machen“. Du has die volle Kraft dich zu verändern 🙂
Liebe S.G.,
vielen Dank für deine Tipps! Ich bin mit meinem Typ 1 in der Schwangerschaft tatsächlich sehr gut zurechtgekommen, ich hatte kaum Stress und habe mich viel bewegt.
Von Seiten meiner Hebamme hätte es auch gewisse Optionen für eine Geburtsbegleitung (zumindest in Teilen) gegeben, doch da mein Kind erst nach dem ET kommen wollte, durfte sie mich nicht mehr begleiten. Die komplette Geburtsbegleitung hätte sie aber wohl nicht gemacht; sie meinte, bei einem zweiten Kind würde sie es aber machen, da das dann mit dem „leider nicht mehr geschafft“ glaubwürdiger sei.
Sehr interessant finde ich deinen Hinweis dazu, dass eine Aufarbeitung der Vergangenheit helfen kann. Ich habe mich nämlich auch schon mit anderen Hintergründen für Diabetes auseinandergesetzt. Ich wäre daher sehr an einem Austausch zu diesem Thema interessiert!
Was für ein schöner Bericht. Ich bin gerade SSW 39 + 1. Bis jetzt war immer alles in Ordnung. Gestern hatte ich noch mal eine Ultraschall Untersuchung in unserem örtlichen Krankenhaus, ich habe dort schon zweimal Entbunden, und jetzt wollen alle auf einmal unbedingt einen Kaiserschnitt machen. Mich haben gestern 5 Ärzte untersucht, und jeder wollte was anderes. Mein Kleiner wird auf 3,7 – 3,9 kg geschätzt. So oft wie gestern habe ich das Wort Diabetes Typ 1 noch nie gehört. Auf Anraten meiner Hebamme im Geburtshaus, in dem ich aufgrund des Dia leider nicht entbinden kann, habe den für heute morgen geplanten KS abgesagt und mir noch mal eine Zweitmeinung in einem anderen Krankenhaus eingeholt. Die Ärztin dort war super nett und überhaupt nicht so pessimistisch wie in dem anderen Krankenhaus. Ich war total happy. Sie sagte dann, sie müsse noch mit dem Anästhesisten sprechen. Aber leider will dieser nicht. Es ist nicht so ein großes Krankenhaus. Falls es doch in einem KS enden würde, wäre ihm das zu heikel. Ich frage mich was passiert, wenn ein Diabetiker einen Autounfall oder ähnliches hat. Wird der dann abgewiesen. Echt Wahnsinn. Die Insulinpumpe stört ihn. Mein Gott, ich bin gerade echt im falschen Film. Jetzt kommen mir auch die Fragen auf, einfach alleine zu Hause bleiben, wenn die Wehen stark genug sind in noch ein anderes Krankenhaus fahren? Wir haben zum Glück genug Krankenhäuser in der Umgebung ;-). Mal sehen, wie mutig ich bin und was mein Gefühl sagt.
Alles Gute dir und nur Mut. Es ist dein Körper, dein Baby, deine Entscheidung. ❤️
Hi Sarah, danke dass du diesen besonderen Geburtsbericht mit T1D mit uns teilst. Du bist hier online tatsächlich die erste, die ich gefunden habe, die mit T1D eine Hausgeburt erlebt hat. Ich habe vor nunmehr gut 2 Jahren in Spanien entbunden und seither ist das Thema T1D Schwangerschaft zu mienen absoluten Herzentheme geworden, denn wir haben so wenige Inofs und bei so vielen Frauen gleichzeitig so viel Verunsicherung dazu. Hättest du denn Lust, in mienen Podcast naturallyT1D als Gästin zu kommen, um über deine Geburt, die Vorbereitung, die Schwangerschaft und dein Dia-Management mit T1D zu berichten? Das wäre so so wertvoll für uns T1D Mamam und alle, die es werden wollen 🙂
Alles Liebe,
Theresa