FAQ – Lebertran

Wofür ist Lebertran gut?

Lebertran wird zu allererst wegen des Vitamin D und A-Gehalts empfohlen. Beides braucht der Körper, um Mineralstoffe in Knochen und Zähne einzubauen. Aber auch für viele andere Vorgänge im Körper, die die Haut, Bindegewebe und das Immunsystem betreffen, sind die beiden Vitamine essentiell.

Tierisches Vitamin A darf dabei nicht mit pflanzlichem Provitamin A verwechselt werden.  Der Körper muss Provitamin A in Vitamin A umwandeln, was er nur zu einem geringen Teil tut. Bei Kindern kann die Umwandlungsrate auch gegen null gehen.* Entgegen allgemeinen Ernährungsempfehlungen ist Vitamin A also wichtig und lässt sich nicht vollständig durch Provitamin A ersetzen. Zur Angst vor der Vitamin A Vergiftung siehe weiter unten.

Ein Mangel an Vitamin D und A kann sich auf verschiedene Weise äußern: Infektanfälligkeit, trockene Haut, chronische Hautkrankheiten, Osteoporose, Karies… Um nur ein paar zu nennen. Ein Mangel in der Kindheit äußert sich auch im Zahnengstand und/oder einer Unterentwicklung des Gesichtsschädels, Infektanfälligkeit u.a.

Hierzulande haben relativ viele Leute einen Mangel an fettlöslichen Vitaminen, vor allem auch Vitamin D. Gerade im Winter. Kinder, die im Wachstum sind. Schwangere und Stillende. Die meisten sind ja doch eher wenig im Freien und folgen den offiziellen Empfehlungen, die fettarme Ernährung und den Konsum von Pflanzenfetten propagieren, die kein Vitamin D und A enthalten. Dazu sind chronische Erkrankungen häufig geworden, die mit einer gestörten Darmflora in Verbindung stehen (Schilddrüsenunterfunktion und andere Autoimmunkrankeiten). Dabei ist der Vitamin-D-Bedarf erhöht aber die Aufnahme im Darm behindert.

Lebertran enthält außerdem wichtige Omega-3-Fettsäuren und Jod. Wenn man Lebertran in den empfohlenen Dosen nimmt und mit einer traditionellen Ernährung ergänzt, ist eine weitere Supplementierung von Omega-3-Fettsäuren eigentlich nicht nötig.

Der Jodgehalt von Lebertran ist mäßig. Abhängig von der sonstigen Jodzufuhr über die Nahrung ist Lebertran als Jodquelle zumindest in der Schwangerschaft wahrscheinlich nicht ausreichend. (Ich supplementiere in der Schwangerschaft daher zusätzlich mit jodhaltigen Algen.)

Lebertran ist das einzige, was wir als Familie als Nahrungsergänzung verwenden.

*) https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2854912/

Wie dosiert ihr den Lebertran?

Kinder bekommen laut Weston Price und Ramiel Nagel (Buch „Karies heilen“) pro Tag ca. 2,5 ml Lebertran/Butteröl-Gemisch. Das entspricht einem halben Teelöffelmaß. Größere Kinder bekommen etwas mehr, kleinere etwas weniger. Abhängig vom Körpergewicht kann man die Dosierung noch genauer ausrechnen:
 
1/4 Teelöffel (1,25 ml) für ein Kind mit 10 kg Körpergewicht.
 
1/2 Teelöffel (2,5 ml) für ein Kind mit 20 kg Körpergewicht.
 
Für Zeiten höheren Bedarfs (Schwangerschaft, Stillzeit, Pubertät) 1,5 Teelöffel (7,5 ml), maximal 2 Teelöffel (10 ml).
Ansonsten für Erwachsene je nach Bedarf 0,5 – 1,5 Teelöffel (2,5 – 7,5 ml). In Kapseln umgerechnet entsprechen 7-8 Kapseln einem Teelöffel (5 ml).
 
Achtung: Nicht jeder Teelöffel in Deutschland ist gleich groß, oft sind  sie etwas kleiner. Im Zweifelsfall mit der Dosierspritze in Milliliter abmessen.
Die Dosierungsempfehlung gilt für die Lebertran/Butteröl-Mischung von Green Pasture. Nimmt man nur Lebertran ohne Butteröl, sollte man auf eine gleichzeitige Zufuhr von genügend Vitamin K2 achten oder den Lebertran höher (knapp das Doppelte) dosieren.

Welchen Lebertran gibst du einem Kleinkind?

Ich gebe den fermentierten Lebertran mit Butteröl von Green Pasture. Diese Mischung war ja auch Weston Prices Erfolgsrezept. Lebertran aus der Apotheke ist eine Option, allerdings nicht so gut, da er durch Erhitzen und chemische Prozesse so stark verarbeitet wird, dass ein Großteil des enthaltenen Vitamin Ds flöten geht. Dadurch verschiebt sich das Verhältnis von Vitamin A, das etwas stabiler ist) zu Vitamin D in eine zu Vitamin-A-lastige Richtung. Bei anderen Lebertranen werden Vitamin D3 und A künstlich hinzugesetzt, nachdem sie durch den Verarbeitungsprozess verschwunden sind. Man sollte das Kleingedruckte genau lesen, um sich über die Qualität eines Lebertrans zu informieren.

Welchen Lebertran empfiehlst du?

Ich würde einen Lebertran nehmen, der ohne Hitzebehandlung und weitere chemische Verfahren hergestellt wurde, weil sonst Vitamin D und möglicherweise auch andere Inhaltsstoffe kaputt gehen. Ich kenne vier verschiedene Lebertrane, die auf diese Weise hergestellt werden: der EVCLO von Rositas, der EVCLO von dropi, der FCLO von Armorica und der FCLO von Green Pasture. Wir haben seit Jahren den von Green Pasture in Verwendung, den mit Butteröl (für das Vitamin K2) – das Gel, ohne Geschmacksrichtung. Der schmeckt schon recht heftig, fischig mit stechendem Abgang, da er fermentiert wurde. In Verbindung mit Butteröl geht es aber, finde ich. Es gibt da auch verschiedene Geschmacksrichtungen, wenn einem der Geschmack nicht zusagt. Gerade der mit Zimt-Geschmack ist eine gute Alternative, wenn man mit dem Original-Geschmack nicht klar kommt. Der schmeckt nämlich sehr süß (Stevia) und nach Zimt. Aber nicht mehr nach Lebertran. Erfahrungsgemäß scheint es aber so zu sein, dass sehr kleine Kinder den ohne Geschmack lieber mögen und den mit Zimt manchmal nicht so gut vertragen (reizt die Haut) bzw. nicht mögen. Bei älteren Kindern, die keine Lebertranerfahrung haben, scheint Zimtgeschmack dagegen besser anzukommen.

Die anderen Lebertrane sind noch nicht so lange auf dem Markt. Ich habe den von dropi und Rositas aber inzwischen probiert. Der von Rositas schmeckt wie flüssige Sprotten. Aber ok. Der dropi ist der mildere. Für Einsteiger sicher keine schlechte Wahl. Aber aus irgendeinem Grund schwer zu bekommen. Der von Armorica ist ganz neu, den habe ich noch nicht getestet.

Ist Lebertran nicht widerlich? Wie bekomme ich den herunter oder ins Kind?

Der fermentierte Lebertran von Green Pasture ist schon nicht ohne. Er riecht nach Fisch und hat einen etwas scharfen Nachgeschmack. Der mit Butteröl ist durch das Butteröl milder. Wie stark man den Geruch empfindet, ist aber sehr verschieden. Mir und anderen macht es nichts aus. Eine Freundin von mir dagegen konnte schon den Geruch des verwendeten Löffels in der Spülmaschine nicht ertragen. Erfahrungsgemäß gewöhnt man sich sehr schnell dran und der erste Löffel ist der schlimmste und nach drei Löffeln isf es ok. Da lohnt es, ein bisschen durchzuhalten. Unsere jüngeren Kinder, bei denen ich das „Zeug“ schon in der Schwangerschaft genommen habe, lieben es so, dass sie oft Nachschlag verlangen.

Es gibt das auch mit Geschmack wie Zimt oder Schoko. Das schmeckt dann im besten Fall gar nicht mehr nach Fisch sondern eben nach dem jeweiligen Geschmack. Wobei ich bei Schoko die Fischnote trotzdem noch im Nachklang rausgeschmeckt habe. bei Zimt nicht.

Über den fermentierten Lebertran von Armorica kann ich nichts sagen, weil der erst ganz neu auf dem Markt ist.

Daneben gibt es zwei nicht-fermentierte Lebertrane, die ebenfalls ohne Erhitzen gewonnen wurden: von Rosita und dropi. Die sind milder im Geschmack. Den von Rositas fand ich sehr fischig, den von dropi angenehmer.

Der Versuch macht klug. Ich habe schon verschiedene Mütter gehört, die glaubten, das Kind würde es nicht nehmen und die waren dann ganz überrascht … Die größeren Kinder habe ich anfangs mit Filmchen gucken bestochen. Inzwischen ist es Routine und gehört für sie dazu.

Soll ich den fermentierten Lebertran mit Butteröl besser zimmerwarm oder kühlschrankkalt nehmen?

Das ist eine Sache persönlicher Vorliebe. Ich persönlich mag’s lieber zimmerwarm. Dann ist es weicher und leichter zu schlucken. Habe auch schon gehört, dass jemand es lieber kühlschrankkalt mochte.

Wozu soll ich Lebertran nehmen oder fettlösliche Vitamine über die Nahrung ergänzen? Reicht es nicht, einfach viel draußen an der Sonne zu sein, damit der Körper genug Vitamin D produziert?

Draußensein (also Vitamin D über die Haut durch Sonnenlicht) reicht leider nicht. Es gab da einen Versuch, wo man Kinder in der Schweiz jeden Tag in die Sonne schickte, weil man die Wirkung von Vitamin D (in der 30er Jahren) auf die Zahngesundheit erkannt hatte. Aber auf die Kariesprobleme dieser Kinder hatte das keinen messbaren Einfluss. Diese Kinder lebten halt von „modernen“ Lebensmitteln und hatten die traditionelle schweizer Kost, die noch gegen Karies immun machte, aufgegeben. Da nützte das Sonnenlicht dann augenscheinlich auch nichts mehr. Vitamin D allein reicht auch nicht. Es braucht das Zusammenspiel aller (D, A und K2). K2 findet sich z.B. in Sauerkraut, Weidemilch oder Weideeiern. Neurodermitispatienten profitieren erfahrungsgemäß ebenfalls (so wie die meisten Hautkrankheiten) von zusätzlichen Vitamingaben. Manche nehmen den Lebertran gerade deswegen und erfahren deutliche Besserung.

Kann ich Lebertran bedenkenlos in der Schwangerschaft nehmen? Schließlich liest man immer wieder Warnhinweise.

Ich habe es jetzt schon in vier Schwangerschaften und Stillzeiten hintereinander genommen. Nachteile: keine, die ich gemerkt hätte, Vorteile: Karies ist bei mir zum Stillstand gekommen und meine Haut ist im Winter nicht mehr schuppig und im Sommer kriegt ich keine juckenden Bläschen mehr an den Händen, ich hatte keine Probleme mit Symphysenlockerung oder dem Iliosakralgelenk… Die müssen halt Warnhinweise anbringen, weil es keine Tests mit Schwangeren gibt, es also nicht auf die Sicherheit in der Schwangerschaft hin getestet ist.

Welche Konsistenz hat Lebertran?

 Der reine Lebertran ist immer flüssig. Ist er mit Butteröl gemischt, entsteht ein Gel, das eher fest ist, wenn man ihn im Kühlschrank aufbewahrt. Bei Zimmertemperatur ist es relativ flüssig. Wir bewahren ihn angebrochen bei Zimmertemperatur auf, da er dann besser einzunehmen ist. Verbraucht man den Lebertran nicht so schnell wie wir in der Großfamilie, kann man ihn für die richtige Konsistenz auch jeweils eine Stunde vor der Einnahme aus dem Kühlschrank nehmen.

Kann ich Lebertran mit Saft oder etwas anderem mischen, damit mein Kind es leichter nimmt?

Ja, das geht. Da sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Auch einmalig erwärmen auf 40 Grad kurz vor dem Verzehr ist kein Problem. Drei meiner jüngeren Kinder lieben es, den Lebertran in Rohmilch verrührt zu trinken.

Wie nehme ich Lebertran am besten ein?

Lebertran am besten nicht auf nüchternen Magen nehmen, sondern zu einer Mahlzeit, und sofort mit viel Flüssigkeit runterspülen. So mache ich das seit Jahren, spüle Rohmilch hinterher.

Muss ich unbedingt Lebertran nehmen? Welche Alternativen gibt es?

Es geht darum, die fettlöslichen Vitamine zu ergänzen. Ein Mangel daran ist eine der Hauptursachen für Karies. Hochwertiger Lebertran ist eine zuverlässliche Quelle mit einem guten Verhältnis von Vitamin D zu A. Es gibt aber natürlich auch Lebensmittel, über die man seinen Bedarf decken kann. Fetter Fisch, Leber, Weidemilchbutter, Eier, Butter … Über den Lebertran lässt sich halt auf einfache Weise eine bestimmte Menge regelmäßig einnehmen.

Kinder mögen doch keinen Lebertran, oder?

Von den Erfahrungsberichten und aus eigener Erfahrung mögen Kinder unter zwei das „Zeug“ oft ganz gern. Je älter sie werden, wenn mit der Lebertraneinnahme begonnen wird, desto weniger mögen sie den Geschmack. Spätestens bei Beginn ab 6 mögen sie es genauso wenig wie Erwachsene, wenn sie damit nicht aufgewachsen sind.

Hast du Erfahrung mit Vigantol statt Lebertran?

Vigantol habe ich eine Zeit lang probiert. Es hat bei uns aber längst nicht so gewirkt, wie ich gehofft hatte. Erst mit dem (leider teuren) fermentierten Lebertran hatte ich endlich Erfolg – den ich damals auch dringend brauchte, da Tochter Abszesse hatte aber Zahnarzt verweigerte. Wir sind dann (2009) und bis heute ohne Zahnarzt ausgekommen, nehmen aber den Lebertran.

Wo bestellst du deinen Lebertran?

Ich bestelle seit Jahren auf www.ergomax.de. Ab einem Bestellwert über 80 Euro ist es dort versandkostenfrei. Lohnt sich bei mehr als einer Flasche. Für meine Großfamilie brauche ich auch mehr. Wir vertilgen eine Flasche in weniger als 2 Wochen.

Warum warnt man davor, Lebertran in der Schwangerschaft zu nehmen?

Primär spielt da die Angst vor zu viel Vitamin A die Hauptrolle, die die Schulmedizin umtreibt. Die ist aber bei Lebertran eigentlich nicht gerechtfertigt, solange man nicht isoliert Vitamin-A-Präparate nimmt, sondern Vitamin D, A und am besten K2 zusammen, wie sie in Lebensmitteln und auch Lebertran natürlicherweise vorkommen. Diese drei brauchen einander nämlich für eine optimale Wirkung. Einzeln sind Vergiftungserscheinungen bei langem Gebrauch hoher Dosen selten aber möglich. So genau weiß das die Schulmedizin offiziell aber offenbar nicht. Ich nehme dieses Lebertran/Butteröl-Gemisch jetzt seit 2010. Seitdem war ich viermal schwanger, habe fünf gesunde Kinder geboren und fast durchgehend gestillt. Trotzdem habe ich keine Karies mehr bekommen, die vorhandene ist zum Stillstand gekommen und ich habe seitdem eine schöne, glatte Haut (vorher war sie ziemlich trocken). Ich kann also keine ungünstigen Nebenwirkungen erkennen.

Was ist mit Schwermetallen im Lebertran?

Die üblichen Schwermetallverbindungen sind wasserlöslich und finden sich deshalb nicht im Lebertran, der ziemlich vollständig aus Fett besteht. Von den Herstellern wird er sicherheitshalber aber auch auf Schwermetalle getestet.

Ist Lebertran aus pazifischem Dorsch radioaktiv wegen Fukushima?

Der Dorsch für den Lebertran von Green Pasture wird im Pazifik gefischt. Messungen des Herstellers konnten keine Radioaktivität feststellen. Eine Freundin, die es genau wissen wollte und einen Geigerzähler besorgt hat, konnte ebenfalls keine feststellen.

Ab wann gibst du einem Baby Lebertran?

Ungefähr ab Essbeginn, also ab einem halben Jahr.

Wie schmeckt der fermentierte Lebertran?

Lecker ist er nicht. Schmeckt nach Fisch mit einem herben Abgang. Schnell Trinken nachspülen hilft. 

Wie lange hält sich Lebertran?

Auf dem fermentierten Lebertran von Green Pasture steht ein Abfüllungsdatum drauf, kein MHD. Laut Hersteller hält sich der fermentierte Lebertran aber 2 Jahre lang. Durch die Fermentierung wird er offenbar nicht so schnell ranzig wie nicht fermentierter Lebertran.

Auf dem dropi-Lebertran gibt es ein MHD. Da geht man von einem halben Jahr Mindesthaltbarkeit aus. 

Deckt Lebertran meinen Bedarf an Omega-3-Fettsäuren? Oder sollte ich zusätzlich Leinöl oder Leinsamen nehmen?

Für die Omega-3-Fettsäuren-Versorgung reicht ein Teelöffel Lebertran, wenn man von einer empfohlenen Menge von 0,3g für DHA und EPA ausgeht. Der Dropi-Dorschlebertran (den ich mal stellvertretende für alle Lebertrane, die ohne Erhitzen gewonnen werde, anführe, weil ich da gerade die Inhaltsangaben in Reichweite habe) hat 0,35g EPA und 045 g DHA pro 5 ml, also pro Teelöffel. Leinsamen und Leinöl allein reichen jedenfalls nicht aus, um den Bedarf zu decken, da die Omega-3-Fettsäuren dort in Form von Alpha-Linolen-Säure vorliegen, die erst vom Körper ungewandelt werden muss. Diese Umwandlung findet aber nur zu einem recht geringen Prozentsatz statt.