Im folgenden Bericht berichtet eine Mama von der Alleingeburt ihres zweiten Kindes – ganz unspektakulär und ganz magisch zugleich.
Da unser erster Sohn genau zum Termin kam, war ich nun auch hier am 30.01.18 darauf vorbereitet und etwas ungeduldig. Bis auf leichtes Ziehen passierte aber nichts. Gut, dachte ich, dann vielleicht morgen. In der Nacht zum 02.02. spürte ich ein stärkeres Ziehen, dachte mir aber nichts dabei, da ich gleich wieder einschlafen konnte. Gegen 8.00 Uhr stand ich mit meiner Familie auf und konnte immer wieder ein leichtes Ziehen spüren. Zu meinem Mann sagte ich: „Heute kommt’s!“ (das hatte ich die letzten beiden Tage vorher auch schon ^^)
Beim Frühstück war mir nicht nach Essen zumute. Jetzt wurde ich mir sicherer. Heute kommt unser Baby. Ich ging mit meinem Sohn ins Kinderzimmer zum Spielen. Aus dem leichten Ziehen wurde ein stärkeres Ziehen, was mir das Spielen im Sitzen unmöglich machte. Ich begann tiefer zu atmen und mich an dem Schreibtisch meines Sohnes abzustützen. Mein Sohn forderte mich immer wieder zum Spielen auf. Ich erklärte ihm, dass ich jetzt stehen muss und unser Baby heute kommt. So richtig verstand er es jedoch nicht. Deshalb fragte ich meinen Mann, ob er die Oma anrufen kann um nachzufragen, wie sie arbeiten muss. Gesagt getan. Oma meinte, 15.00 Uhr muss sie auf Arbeit sein. Ok, meinte ich, dann bleibt er zuhause (wie geplant). Nach 5 Minuten meinte ich: „Ruf bitte nochmal an und frag, ob sie unseren Sohn bis 14.00 Uhr nehmen kann.“ Gesagt getan, Oma machte sich auf den Weg. 10.30 Uhr muss es da gewesen sein. In der Zeit löste sich auch der Schleimtropf. Kurz vor 11 Uhr war sie da. Ich war schon fleißig am Atmen und verabschiedete meinen Sohn. Danach zog ich mich aus und mein Liebster füllte den Pool. Immer wieder fragte er, ob ich etwas brauche. Im Stehen hielt ich es nicht mehr aus. Auch der Versuch mich im Türrahmen abzustützen scheiterte, da der Rahmen zu breit war. Ein Igelball zwischen Wand und Rücken half mir anfangs sehr. Ich begab mich in den Vierfüßlerstand, wobei ich meinen Oberkörper auf eine Sitzbank stützte. Ich begann zu tönen, was mir unglaublich half. (Und meinen Mann bis heute amüsiert.) Zwischen den Wellen tastete ich und konnte das Köpfchen schon spüren. Mein Mann kümmerte sich in der Zeit um die Kerzen und die Musik, die ich gewählt hatte. Das alles bekam ich nicht wirklich mit … doch es war gut, denn so hatte er etwas zu tun. (Im Nachhinein fragte ich ihn, warum er die Musik nicht angemacht hat. ^^)
Ich weis nicht, wie spät es war, doch auf einmal platzte die Fruchtblase. Das lies ich meinen Mann wissen, da er gerade in der Küche war (und ich im Bad). Er: „War es viel?“ Ich: „Ja, passt schon.“
Auf einmal verschwanden die Wellen und nichts geschah mehr. Daraufhin erinnerte ich mich an die Worte einer guten Freundin, die meinte, warmes Wasser hilft. Also stieg ich in den Pool. Sofort kamen die Wellen wieder. Wow, diese Kraft. Es war ca. 11.15 Uhr und ich war jetzt gut am Arbeiten. Mein Mann blieb jetzt an meiner Seite und massierte mir den Rücken oder goss warmes Wasser darüber. Das war gold wert. Dann spürte ich einen starken Druck und bat meinen Mann, mir gegen den Damm zu drücken. Und schon war das Köpfchen da, der Körper rutschte einfach nach. Der stolze Papa kam zu uns in den Pool. Nach 5 Minuten wollte ich mich aufs Sofa kuscheln. Also stiegen wir aus dem Pool und mein Mann wollte mich untenrum noch etwas säubern. Ich konnte noch rechtzeitig Vorsicht rufen, da kam auch schon die Plazenta gefallen. Wir mussten so lachen.
Wir kuschelten uns aufs Sofa und kurz darauf kamen der große Bruder und die Oma dazu.
Ich bin sehr dankbar für dieses Erlebnis. Einfach magisch!