Leben ohne Schule – Wie wir lernen

Heute mal ein Beitrag nicht zum Thema Geburt. Aber da es einige interessiert, erzähle ich euch mal, wie unsere Kinder ohne Schule leben und doch was lernen. 😉

Die meisten Dinge lernen sie eigentlich aus dem Alltag mit uns. Kochen, Einkaufen, Nähen, Wäsche waschen, im Garten arbeiten …

Daran knüpfen sich automatisch typische Schulfächer: Einkaufslisten müssen geschrieben werden, Zutaten abgewogen, Pflanztiefen gemessen und Wechselgeld nachgezählt werden.

Vormittags haben wir meist eine Zeit, wo außerdem das schulisch geübt wird, was sich nicht so ganz von allein ergibt. Momentan ist das zum Beispiel die Schreibschrift. Mir ist es persönlich wichtig, dass die Kinder eine Schreibschrift lernen. Das Lesenlernen bringen sich manche Kinder selbst bei, manche wollen dabei aber gern begleitet werden. Das ist also auch etwas, das ggf. vormittags geübt wird. Genauso wie Englisch.  Wobei sich das auch gut über Filme und Besucher aus dem Ausland lernt. Dank Besuchern über workaway.info kann unsere Große schon ziemlich gut Englisch. Mit dem Französischen ist es für uns nicht so einfach, obwohl wir in Frankreich sind, da hier eben fast überall auch elsässisch (ein deutscher Dialekt) gesprochen wird. Da haben wir jetzt aber eine Lehrerin gefunden, die ins Haus kommen wird. Eine ganz Klassische, aber ich bin offen und gespannt, wie die Kinder das aufnehmen.

Das, was wir Schulisches machen, ist in jedem Fall auf den Vormittag beschränkt und der Nachmittag ist frei und entspannt.

Die beiden Großen lernen außerdem ein Musikinstrument – hier vor Ort an der Musikschule.

Welche Materialien nutzen wir? Unser Schulschrank quillt über und unsere Bücherkisten auch.

Eigentlich macht die Arbeit mit diesen Büchern nur ein Bruchteil des Lebens ohne Schule aus. Aber weil die meisten durch die Schule so geprägt wurden, hält man diesen Teil für besonders wichtig und entsprechend gibt es dazu häufig Fragen. Deshalb  im Folgenden die klassischen Schulmaterialien, die wir gern nutzen:

Zum Lesenlernen die Fibel von Mildenberger: Das Buch verwendet das Prinzip Lesenlernen nach Silben, was mir gut gefällt und das Lernen leicht macht.

Zum Erlernen einer Schreibschrift nutzen wir einen Schreibschriftlehrgang ebenfalls von Mildenberger: Zum Schreibenüben der besten Lehrgang den ich finden konnte. Auch wenn wir die Silben nicht mit blau und rot im Wechsel schreiben. Das haben unsere Kinder – jedenfalls die, die damit schon schreiben gelernt haben – nicht gebraucht. Aber trotzdem gefallen mir das Gesamtkonzept und die Illustrationen besser als die von vielen anderen Hefte, die ich mir angeschaut habe.

Besonders beliebt sind außerdem die Hefte der Stars-Reihe: Hier darf sich das Kind für die Bearbeitung von (meist) zwei Seiten einen Stern einkleben.

Und Alfons Lernwelt, ein Computerlernprogramm, mit dem auch unsere Fünfjährige schon begeistert arbeitet: Alfons, der kleine Geist, kommentiert geistreich und witzig und begleitet durch die Übungen. Man verdient sich mit dem Durcharbeiten der Übungen Heller, die man einsetzen kann, um sich ein Zimmer einzurichten oder andere spaßige Dinge zu machen.

Die Welt mit ihren Themen darf bei uns zu Hause auch nicht fehlen.

Diese Karte von www.weltkarten.de durfte ich für euch testen. Sie ist auf Leinwand, aber es gibt sie auch auf Holz, Alu und natürlich Papier. Ich mag die unaufdringlichen Farben dieser Version. Die Aufhängelösung ist erfreulich einfach gestaltet. Ein bisschen schade ist, dass die Schrift bei kleinen Städtebezeichnungen nicht mehr lesbar ist und sich manchmal farblich auch kaum vom jeweiligen Hintergrund abhebt. Da muss man ziemlich nah herangehen. Schade ist auch, dass die größeren Versionen gleich so viel teurer sind. Unsere ist die 100×50 cm Variante. Aber auf jeden Fall sehr dekorativ und ein schönes Accessoire für das Lernen zu Hause.

Was ist nun das schönste am Lernen ohne Schule?

man darf ausschlafen

man kann sich seinen Tag frei einteilen

nachmittags warten keine Hausaufgaben

und es gibt kein Mobbing und kein Ärger mit Lehrern.

Was sind die Nachteile?

In unserem Fall, dass die Kinder nicht automatisch französisch lernen, wie das der Fall wäre, wenn sie hier in die Schule gingen.

Freunde findet man nicht auf dem klassischen Weg, aber dafür gibt es zum Glück Nachbarn, Vereine und Schulfreitreffen.

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