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Bauanleitung Windelfrei-Backup

Für alle, die Voll- oder Teilzeitwindelfrei betreiben (wollen) und noch auf der Suche nach einem passenden Backup sind: Hier ist der Schnitt den ich verwende, samt Anleitung. Auf den Bildern seht ihr dasselbe Backup, einmal an einem Neugeborenen und einmal an einem 1,5 Jahre alten Kleinkind. Man kann es – ein durchschnittlich großes Kind vorausgesetzt – also ab Geburt bis ungefähr einem 1,5 Jahr verwenden.

Backup aus Wollwalk (mit Bündchen an den Seiten) am 2,5 Monate alten Baby
Backup aus Fleece (ohne Bündchen an den Seiten) am Neugeborenen
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Dasselbe Backup am 1,5jährigen

Das ganze besteht aus einem Bauchband und einem Stück Stoff, das die Mullwindel hält, die man als Saugmaterial einlegt. Das Stück Stoff mit der Mullwindel klemmt man vorn unter das Bauchband – und kann es schnell aufklappen, wenn das Baby mal muss oder die Mullwindel nass ist. In den ersten Wochen, wenn die Piesler noch klein sind und Kackis mal daneben gehen, falte ich die Mullwindel so, dass sie von vorn bis hinten reicht. Später kann man sie auch halb falten. Dann fängt es mehr Pipi und Kacki ist bei älteren, abgehaltenen Babys selten in der Windel. Geht das Kacki dann trotzdem mal in die Hose, muss man die Überhose natürlich waschen. Ansonsten ist eine Wäsche selten nötig, da das Material das Pipi nicht/kaum aufnimmt. Fast immer komme ich mit zwei dieser Backups aus. Mit dreien ist man sicherlich für jede Lage und jeden Abhaltestreik gerüstet.

Es gibt zwei kleine Details, die das Backup besser machen, die man aber auch weglassen kann. Das ist das Seitenbündchen (für besseren Auslaufschutz) und ein mit Knopf verstellbarer Bauchgummi (für bessere Weitenanpassung). Diese beiden Details bitte beachten, wenn ihr nach der Beschreibung näht.

So sieht es aufgeklappt und von oben aus:

Das Backup aus Wollwalk mit Bündchen an der Seite
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Das Backup aus Fleece ohne Bündchen mit eingelegter Saugeinlage
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So sitzt es am Kind – auf dem Foto ohne das Kind

Material:
ca. 50 cm dicker Fleece oder Wollwalk

4 cm Bündchenstoff aus Wolle oder Wolle/Seide für die Wollwalkversion / oder 2 cm elastisches Fleece in der Richtung, wo es elastisch ist.

normales Gummiband 1 cm breit / für die Variante mit Knopfverstellung ein Knopflochgummiband plus Knopf

normales Gummiband 0,7 cm breit

Faden, Stecknadeln, Schere, Nähmaschine … was man so zum Nähen braucht

Schnittmuster für eine Windelüberhose ab Neugeborenenalter bis ca. 1,5 Jahre

Zuschneiden:

2 x das Windelteil (siehe Foto) ohne Nahtzugabe zuschneiden

1 x den Halter (ca. 2,5 x 11 cm) zuschneiden (für die Mullwindel, die nachher als Saugeinlage eingelegt wird)

1 x Bauchband (50×4 cm) zuschneiden / für die Version mit Knopflochband 50×6 cm zuschneiden

2 x 13 cm Gummiband (0,7 cm breit) als Auslaufschutz rechts und links

ca. 40 cm Gummiband (1 cm breit) für das Bauchband / alternativ 40 cm Knopflochgummi plus Knopf (Achtung! Dann braucht es das breitere Bauchband)

2 x 29 cm Bündchenstoff (bei Wolle 4 cm breit, so dass die Bündchenbreite nach dem Falten 2 cm ergibt, bei Fleece 2 cm breit und ohne zu falten) rechts und links auf ganzer Länge.

Anleitung:

1. doppelt zugeschnittene Windelteile übereinanderlegen und an der auf dem Bild gesehen linken Seite mit Zickzack oder einem Stretchstich säumen und die Teile somit verbinden.

2. die beiden 13 cm langen Gummis an ihren jeweiligen Enden nacheinander mit Stecknadeln an den im Foto mit Kreuz markierten Stellen zwischen beiden Stofflagen feststecken und dann an diesen Punkten von außen gut festnähen. Dann mit dem 3-Step-Zickzackstich (weite Stichabständen) von außen über den Gummi und beide Stofflagen (zwischen denen der Gummi jetzt liegt) von einem Befestigungspunkt zum anderen nähen, entlang der Zickzacklinie auf dem Foto, um den Gummi dazwischen zu befestigen.

3. Jetzt die Bündchen an den Seiten feststecken und annähen. Bei Fleece die Außenkante vorher mit Zickzack säumen. Bei Wolle die Anfangs- und Endkante hinterher mit Zickzack säumen.

Verzichtet man auf das Bündchen, die Seiten einfach zunähen.

In beiden Fällen (Bündchen annähen oder Seiten ohne Bündchen schließen) leistet breiter Zickzackstich mit enger Stichweite gute Dienste und macht ein schönes optisches Ergebnis (gleicher Stich eignet sich auch gut für Schritt 4, 5, 7 + 8).

4. Hüftband an den schmalen Seiten zu einem Ring zusammen nähen, so krempeln, dass die Naht innen ist (die einzige Naht im ganze Stück, die ich nach innen tu). Die langen Seiten aufeinander legen und an den Rändern entlang zu einen Schlauch nähen. Eine kleine Öffnung lassen, wo man später das Gummiband einfädelt.

5. Hüftband an die auf dem Bild rechts gesehene Seite annähen.

6. Gummiband einfädeln und zusammennähen oder knoten. Am besten vorher nochmal prüfen, ob die oben angegebene Länge dem eigenen Kind auch passt. Eventuell etwas länger stehen lassen, dann kann man den Gummi später weiter nähen oder knoten, wenn das Kind wächst.

Alternativ ein Knopflochgummiband verwenden und an einem Ende nach dem Einfädeln einen Knopf annähen. Dann lässt sich die Weite elegant verstellen. Dafür das Bauchband entsprechend obiger Beschreibung breiter zuschneiden, da Knopflochgummis breiter sind.

8. Säumen und Annähen des Halters für die Mullwindel auf der INNENSEITE des Backups.

Beim Platzieren des Halter ist die im Bild markierte Stelle meine persönliche Bevorzugung. Da kann jeder selber variieren, wie’s ihm am besten passt.

Dieser Schnitt passt ab Geburt. Wenn das Baby sich anfängt zu drehen, rutscht das Teil mit der Saugeinlage schneller unter dem Bauchband hervor. Dem schaffe ich Abhilfe, indem ich darüber einen Body anziehe. Ich knöpfe davon nur die äußeren Knöpfe zu, damit es sich schnell öffnen lässt. Nachts klappt es erfahrungsgemäß auch gut ohne Body, da sich das Kind im Schlaf nicht so viel bewegt. Ich ziehe dann das Bauchband recht weit nach unten, dann hält das in der Regel.

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Mit der Zeit (so nach 2 Kindern) und je nach Qualität kann es passieren, dass das Fleece anfängt, Flüssigkeit durchzulassen. Dann kann man den Stoff mit einer kleinen Metallbürste wieder flauschig und somit undurchlässig bürsten. Irgendwann geht auch das nicht mehr. Da ist Wollwalk als Material von Vorteil, da man es immer wieder mit Lanolin fetten und undurchlässig machen kann. Das Backup aus Wollwalk muss man nur vor Motten schützen und kann es nicht in die normale Maschinenwäsche geben. Da man es aber nur selten waschen muss, macht das keine nennenswerte Mehrarbeit.

Habt ihr Fragen und Anmerkungen? Dann hinterlasst gern einen Kommentar oder schreibt mir privat.

Meine 3. Schwangerschaft: 25. SSW

So weit bin ich nun schon wieder gekommen. Die Zeit vergeht so schnell und schwanger sein ohne Ärzte, Untersuchungen und Co. ist äußerst unspektakulär. Dafür sehr harmonisch, friedlich und ganz normal. Die Übelkeit zu Anfang hat mich diesmal verpaßt und ich hab sie auch nicht vermißt. Überhaupt ist diese Schwangerschaft so leicht und beschwerdefrei, daß ich oft das Gefühl habe, es wird von Schwangerschaft zu Schwangerschaft nicht schwerer, sondern leichter. Aber vielleicht liegt das einfach daran, daß ich diesmal nicht länger für meine Sache kämpfen muß und alle größeren Unsicherheiten beseitigt sind. Ich hab bewiesen, daß ich allein und trotzdem erfolgreich gebären kann, mein Mann ist von Anfang an mit im Boot, ich überlege nicht mehr, ob ich nicht doch diese und jene Untersuchung machen lassen soll, meine Umgebung hält mich inzwischen wahrscheinlich eh für verrückt… und so lebe ich sehr entspannt und genieße das stärker werdende Strampeln in meinem Bauch.
Vor ein paar Wochen waren wir bei der Mödravårdcentral (die machen hier die Schwangerenvorsorge, ähnelt der Mütterberatung in der DDR). Ich fragte, ob sie auch Elterntreffen für Paare anbieten, die das 2. oder 3. Kind bekommen. Hier ist es üblich, daß Erstgebärende in der Schwangerschaft und im ersten Lebensjahr des Kindes regelmäßig andere Eltern treffen und sich über alles, was gerade interessant ist, austauschen können. Wie ich erfuhr, gilt das Angebot aber nur beim ersten Kind, was ich etwas schade finde.
Wie auch immer. Ich war ja offensichtlich schwanger, bin aber dort nicht angemeldet und sagte auch, daß ich das nicht wünsche. Das war schon spannend, ihre Gesichter zu beobachten, als wir so von den Vorzügen des Zuhausegebärens schwärmten und ich mich weder vom Kontrollangebot locken ließ („Aber wie wissen Sie denn, ob ihr Eisenwert in Ordnung ist?“) noch von der Aussicht auf eine Geburt mit Schmerzlinderung im Krankenhaus. Jonathan sprang herum, kletterte auf einen Schreibtischstuhl und fing an, Dummheiten zu machen. Sie beäugten ihn wie eine seltene Leguanart, als wir erzählten, daß er zu Hause und ohne Hebamme auf die Welt gekommen ist (das mit dem Wald lassen wir aus Rücksicht meist weg).
War schon eine interessante Begegnung. So ne komische Frau wie mich treffen die da nicht alle Tage. :b

Guter Hoffnung

Das bin ich! 😀

Termin Anfang Juni. Gute Chancen auf gutes Wetter. B)
Bin jetzt 13. Woche und genieße mein Bäuchlein. Viel mehr merke ich noch nicht von der Schwangerschaft. Dieses Mal waren auch die ersten Wochen problemlos. Kein bißchen Übelkeit, nur Müdigkeit. Das vorallem in der 7. Woche.
Meine Große weiß auch schon, was es wird: „Ein Junge. Der heißt Jonathan.“ :DD

Ich verzichte wieder auf Ärzte, Hebammen und Untersuchgungen solange ich es nicht für notwendig halte. Das nimmt den größten potentiellen Stressfaktor von mir weg. Einfach schwanger sein dürfen, ohne daß jemand anderes deswegen ein Recht darauf anmeldet, in mich reinstechen, reinfühlen oder meine Bauch vermessen zu dürfen. Ohne daß jemand mir meine Verantwortung abnehmen und mich zum Halbpatient machen will. Ohne daß jemand mir sagt, was ich eh weiß, nämlich das alles in Ordnung ist.
Nur ich und das Baby in mir, noch kaum von außen zu sehen, mein süßes Geheimnis, in das sich kein Fremder einmischen darf.
So gefällt mir das.

Ich hab’s getan

und bei spreadshirt bestellt. Die Preise hatten mich bisher abgeschreckt, aber jetzt anläßlich Geburtstag und so hab ich mir was aus meinem Shop gegönnt… und bin sehr zufrieden mit der Qualität!

Home Sweet HomebirthFreebirth - My Coice. My Right. My Pleasure.das T-Shirt mit dem Haus

„Das mit dem Haus will ich!“ Sie ist echt vernarrt in das T-Shirt mit dem Haus. *lol* Es ist noch etwas groß, aber in den kleineren Größen ist die Farb- und Produktauswahl leider noch dürftig.

(Link zum Shop ist in der rechten Spalte unter „Webseiten“)

Schwanger in Deutschland: Über Termin wird bestraft

Eine Freundin von mir erwartete ihr erstes Kind. Sie hatte Angst vor der Geburt, wollte zuerst einen Wunsch-KS. Wir redeten viel, ich schenkte ihr ein gutes Buch und schließlich sah sie der Geburt doch recht optimistisch entgegen. Aber dann kam und ging der Termin und kein Baby kam. Das beunruhigte sie auch nicht weiter, sie war gern schwanger. Allerdings mußte sie nun alle 2 Tage zum CTG. Auch das war zunächst nicht weiter schlimm. Eine Woche verging, immer noch kein Baby. Jetzt sollte sie jeden Tag zum CTG erscheinen. Als der Termin um 8 oder 9 Tage überschritten war, erwähnte der Arzt im Nebensatz, daß man doch morgen die Sache ein bißchen anstupsen wollte. Meine Freundin horchte auf. So hatte sie sich das nicht vorgestellt. Sie rief mich an und mit allem was mir an Fakten und Ermunterung einfiel, ermutigte ich sie, die Sache abzulehnen. Was sie auch tat. Der Arzt war natürlich nicht begeistert, das Wochenende stand bevor und schon sein letztes war schlecht gewesen. Er meinte, er akzeptiere natürlich ihre Meinung, müsse aber darauf hinweisen, daß die Plazenta schon ein bißchen verkalkt sein und man nie wisse, wie lange die noch richtig arbeite. Die Herztöne seien ja auch gut, also solle man doch die Geburt beginnen, bevor sich das ändert. Von nun an ging meine Freundin jeden Tag zum CTG und jeden Tag wurden die Drohungen der Ärzte etwas schärfer. Sie traf gleichzeitig auch Hebammen, die sie ermutigten, zu warten, aber die verschwanden, sobald der Arzt auftauchte. Schließlich war sie mit den Nerven so fertig, daß sie auf dem Parkplatz vor dem Krankenhaus in Tränen ausbrach. Aber ihr Glaube an die Ärzte und das CTG (das immer gut war), war stärker als alle widerstrebenden Gefühle und so ging sie weiter brav hin, hörte sich jeden Tag von neuem an, wie verantwortungslos es wäre, zu warten und das Leben des Kindes zu gefährden, bis sie am 14. Tag nach Termin der Einleitung zustimmte („Die Geburt nur ein bißchen anstupsen!“). Es wurde Gel gelegt, früh und nachmittags. Leichtes Ziehen für 2 Stunden, sonst nichts. Nächster Tag: Gel früh und nachmittags. So wie am Tag vorher: Etwas Ziehen kurz danach, sonst nichts. Dritter Tag: Gel früh und nachmittags. Leichtes Ziehen, unreifer Muttermundbefund. Nichts passierte! Gar nichts. Es gab hitzige Diskussionen über das weitere Vorgehen zwischen dem Oberarzt und meiner Freundin, während sie mit ausgebreitetem Unterleib auf dem Gynstuhl lag. Es gab nämlich zwei Ärzte und die waren sich nicht einig, was man jetzt tun sollte und meine Freundin vertraute dem einen, der aber nicht für sie zuständig war. Der hielt den Tropf für die letzte Möglichkeit, bevor man einen Kaiserschnitt machen müßte, der andere wollte einfach mit dem bisherigen Schema des Einleitens weitermachen und ein dritter hatte eher am Tag geäußert, daß der Tropf bei dem unreifen Muttermundbefund Quatsch sei.
Nach 3 Tagen zermürbendem Hoffen und Warten und unzähligen vaginalen Untersuchungen, war meine Freundin schließlich am Ende. Da der Oxytocintropf die einzige Alternative war, die ihr angeboten wurde, verlangte sie den Kaiserschnitt. Das würde wenigstens die Quälerei endlich beenden. Der Arzt meinte, die Herztöne seien gut, es gäbe keinen Grund zur Eile, aber wenn sie darauf bestehe….
Dann aber siegte die Natur in letzter Stunde doch noch. Meine Freundin bekam am selben Abend einen Blasensprung und Wehen und in der Nacht wurde ihr Mädchen geboren, gesund, mit nur leichten Übertragunszeichen. Unter Anwendung von PDA, Wehentropf, Kristellern, Dammschnitt und in Rückenlage, aber es wurde wenigstens kein Kaiserschnitt!

Ich bin erleichtert, aber es tut mir weh, solche Geschichten zu hören. In welcher Erinnerung wird sie diese Geburt behalten? Wie wird sie das Trauma verarbeiten? Warum hat man ihr nicht die Traumgeburt gelassen, die ihr zugestanden hätte? Warum hat sie sich nicht die Bedingungen geschaffen, die ihre Traumgeburt möglich gemacht hätten?

Übrigens: Hier in Schweden darf man völlig unbehelligt 14 Tage über Termin gehen. Ohne CTG-Termin, ohne überhaupt irgendeine Kontrolle. Bis vor kurzem war es noch so, daß man nach 14 Tagen wieder hinging und dann wurde weiter gesehen. Weil die Frauen aber so ungeduldig sind, wird jetzt nach Punkt 14 Tagen eingeleitet. Ein Drama ist über den Termin gehen trotzdem nicht. Vielleicht liegt es daran, daß Ärzte mit der Schwangerenbetreuung nichts zu tun haben, solange alles normal läuft. Dafür sind hier ganz allein die Hebammen zuständig. Mit einer enstprechend niedrigen Kaiserschnittrate von immerhin nur 18%. (Deutschland inzwischen:30%)

Sabines Alleingeburt

Und wieder ist ein Baby ohne ärztliches oder hebämmliches Zutun auf die Welt geschlüpft. Nur ihr Mann war dabei, als Sabine ihr Baby zu Hause im Pool zur Welt brachte.
Hier ist ihr ausführlicher Bericht:

Heute ist es genau 2 Wochen her, als ich um diese Zeit schon Kontraktionen hatte, die ich als Wehen einstufte, aber noch dachte, das ist erst der Beginn. Aber der Reihe nach. Die beiden Nächte davor waren schon verdächtig, viel Rückenschmerzen und das Gefühl, dass untenherum alles so weich wird. Ich habe aber nicht darunter gelitten, sondern jede Veränderung freudig begrüßt. Am Donnerstagabend habe ich kleine Fruchtwassermengen verloren, jedoch zu wenig um von einem Blasensprung zu sprechen. Ab Freitagmorgen gab es dann zähen Ausfluss gemischt mit leichten Blutspuren, somit dachte ich, es kündigen sich langsam die nächsten Vorgeburtsphasen an. Aber noch kein Gedanke daran, dass es wirklich schon ernst wird. Das war so bezeichnend, ich habe es einfach nicht erst genommen und hatte einen so heiteren Tag, hab mich herrlich leicht gefühlt und jede Minute genossen. Es sind vormittags regelmäßige Kontraktionen gekommen, die ich als weitere Senkwehen eingestuft habe und wo ich mich über Übungsmöglichkeiten für entspanntes Atmen gefreut habe. Ich war wirklich der Meinung, das wird erst am nächsten Tag losgehen. Hab also auch kein einziges Mal auf die Uhr geschaut, um eine Abfolge festzustellen. Bin nochmal mit dem Hund auf den „Berg“ (ist nicht sehr hoch) gegangen, um nochmal in den Wald eintauchen zu können, war mit Mann und den beiden großen Buben nachmittags schwimmen bzw hab ich ihnen dabei zugeschaut, dann haben wir noch Bekannte besucht und abends haben wir einen lustigen Film im Fernsehen angeschaut. Ich habe die ganze Zeit über mit keinem Ton verraten, dass sich schon ganz schön was tut in meinem Bauch, hab mich über mein Geheimnis ganz allein gefreut! Beim lustigen Film hatte ich einige größere Lachanfälle, danach hab ich erstmals gemerkt – hui, das ist doch eine größere Sache mit den Wehen jetzt, ich geh jetzt mal die Hühnersuppe kochen. Da hat mein Mann erstmals gemerkt, da ist was am köcheln (außer der Hühnersuppe). Ich habe dann zu ihm gesagt, bauen wir doch jetzt zur Sicherheit alles auf, ich möchte lieber alles bereit haben. Der Pool war schon aufgeblasen, brauchte aber noch etwas Luft dazu, Wasser natürlich auch, ich hab mir Geburtstee gemacht, dann hab ich mir einen Art Götzentisch mit Kerzen, einer Geburtskette, lieben Briefen von Freundinnen und einer Duftlampe hergerichtet, Tücher auf den Boden drapiert, ein Schutztuch aufs Sofa etc. etc. es waren dann doch viele Rennereien. Da ist die Sache schon richtig in Gang gekommen. Ich hatte nun deutliche Wehen und bin herumgesaust auf die Toilette (ein guter Platz für Wehen!), in die Dusche, auf den Gymnastikball, auf das Sofa und die ganze Runde wieder von vorne. Die ganze Zeit unterwegs. Währenddessen war mein Mann beschäftigt mit dem Pool und dem Wasser, er hat einen Schlauch gelegt mit Anschluss von unserem Waschraum zum Schlafzimmer und sich um die richtige Temparatur gekümmert. Das hat viel Zeit in Anspruch genommen und es war gut, dass er eine Beschäftigung hatte! Ich habe ihn ab einem gewissen Zeitpunkt gebeten, mich jetzt gar nicht mehr anzusprechen. Jedes Fragen und Ansprechen hat jetzt weh getan und mich rausgerissen. Er hat es sofort verstanden und mich wirklich kein einziges Mal mehr angesprochen. Ich konnte recht erfolgreich entspannt bleiben während der Kontraktionen, die zunehmend häufiger und intensiver wurden. Aber ohne die Möglichkeit, vollkommen mobil zu sein und dahin zu gehen, wohin ich gerade wollte, sprich immer meinen Impulsen nachzugeben, kann ich mir das gar nicht vorstellen! Es hat meine vollste Konzentration erfordert. Und ganz nebenbei gesagt – im Bett habe ich es gar nicht ausgehalten, hab das nur ganz zu Beginn versucht und bin gleich wieder aufgestanden. Von Liegen konnte überhaupt keine Rede sein, das kommt mir aus der heutigen Sicht so absolut unnatürlich vor! Ich bin relativ spät in den Pool gestiegen, da mein Mann sehr lange um die richtige Temperatur kämpfen musste (war zuerst zu kühl), so war es ca. 1h nachts als ich dann hineingestiegen bin. Das warme Wasser hat die Kontraktionen sofort in einer Intensität beschleunigt und intensiviert, dass ich beinahe sofort wieder raushüpfen wollte, doch ich habe das überwunden und das Wasser war gleich so entspannend und hat mich warm umhüllt, herrlich! Es trägt und schützt einen so stark, unbeschreiblich. Ich habe zu dem Zeitpunkt die Phase, in der ich mich befinde, eingestuft als: ein gutes Stück der Eröffnungsphase ist geschafft, aber wir sind noch mittendrin. Was soll ich sagen – nach 10 Minuten im Wasser mit raschen Kontraktionen ist eine Wehe gekommen, wo ich dachte – das wird noch eine große Herausforderung werden, entspannt zu bleiben, und ich habe automatisch dagegengedrückt, und plötzlich haben die Dinge sich für mich fast überschlagen: ich drücke also dagegen, plötzlich ein Drang nach unten, ein Plopp-Platzer in mir, die Fruchtblase platzt, ich muss dem Drängen nach unten folgen und presse und brülle auch gleichzeitig los wie eine Löwin, ewas rutscht mit einer Geschwindigkeit nach unten und füllt meinen Unterleib aus und ich greife automatisch hin und spüre an meinem Scheidenausgang plötzlich eine Erhebung, presse unter Gebrüll (ich kenne mich so gar nicht) weiter und fühle, wie das Köpfchen langsam heraus will. In der ersten Wehenpause fühle ich den Hinterkopf leicht herausragen mit vielen Haaren darauf und ich fühle auch Gewebeteile, die ich als Eihäute einstufe. Vorbewusst spreche ich mir und dem Baby gut zu, auch um meinen Mann zu beruhigen, der sicher aufgrund meiner plötzlichen lauten Urschreie Angst bekommen hat, sage, dass alles ok ist und dass das Baby seine Sache so toll macht, dann kommt auch schon die nächste Presswehe. Der Damm war ja meine kognitive Schwachstelle und ich hatte Bammel, dass der das nicht aushalten wird, dieses unglaubliche Spannungsgefühl! Ich wusste aber, Angst bringt niemandem was und egal was passiert, ich werde dieses Baby da rauslassen und jetzt alles tun um da mitzuhelfen. Also hab ich mitgepresst und wieder kommt der Kopf ein Stückchen weiter heraus, ich hatte die ganze Zeit meine Hand darauf. Meine Trance ist da noch stärker geworden, ich weiß noch die Stelle wo der Kopf zur Hälfte da war, nicht mehr aber als er ganz geboren war. Ich weiß nur, ich hab dann mit aller Kraft gedrückt damit das Baby ganz heraus kommt, weil ich es schon haben wollte, und flutsch ist plötzlich ein heller Körper im Wasser geschwommen. Ich hab es langsam und vorsichtig herausgehoben und im Kerzenschein hab ich kurz erblickt, es ist ein Mädchen! Es war aber im Moment sekundär, ich hab sie mir auf die Brust gelegt, mein Mann war dann auch ganz nah da, wir haben sie angeschaut und auf die langsam einsetzende Atmung gelauscht, das werde ich auch nie vergessen, wie alles seinen natürlichen Lauf nimmt und die ersten vorsichtigen Atemzüge einsetzen, ganz ruhig und ohne jede Hektik. Sie war so entspannt. Ein leiser Schrei von ihr hat uns auch beruhigt, dass alles passt so wie es ist, und sie war so wach, hat herumgeschaut, hat sich bewegt, war ganz da. Eben die ganz prägenden Augenblicke mit seinem Kind.
Wir sind nach 45 Minuten aus dem Wasser gestiegen, haben ins Bett gewechselt, nachdem die Nabelschnur komplett auspulsiert war (war nach 1 Stunde) haben wir abgenabelt, die Puppe hat dann genüsslich an der Brust gesaugt, dann nach einer weiteren Stunde habe ich nach Lagewechsel die Plazenta geboren. Dann duschen und frisch machen, Baby, das mittlerweile Kindspech auf Papa gemacht hat, waschen und anziehen, in die Mitte des Bettes legen und Hühnersuppe essen, Tee trinken, schlafen und den Atem des Babys bewachen.
Die Geburt war entspannt und intensiv zugleich, ich war überrumpelt, dass es dann so schell gegangen ist! Ich habe keinerlei Verletzungen, bin jetzt wieder topfit, hatte zu Hause einen wunderschönen Start mit diesem neuen Leben bei uns und habe viele schöne Rückmeldungen und Gratulationen bekommen. Mehr als erwartet! Vielleicht kann man ja doch noch etwas bewegen und eine Umkehr erreichen…

Saugefährlich (OT)

Man braucht nicht lange zu forschen, um beruhigt zu sein: die Schweinegrippe ist so ziemlich genauso gefährlich wie eine ganz gewöhnliche Grippe. Das ist auch keine neue Erkenntnis, sondern fast genauso alt wie die zur Pandemie geadelten Schweinegrippe. Dem gemeinen Bürger muß die derzeitige Aufrüstung gegen den drohenden Untergang der Menschheit durch die neue Pandemie seltsam anmuten.
Auf der einen Seite: eine Grippe, wie viele Grippen. Die Medien schreiben es ja selbst: Kein Grund zur Panik, harmlose Verläufe, alles wird gut.
Auf der anderen Seite: Mundschutz und Desinfektionsmittel als Verkaufsschlager, Tamiflu wird gehortet (welches Glück, daß es auf einmal zwei Jahre länger, als angegeben, verwendbar ist!), fiebrig wird am Impfstoff gearbeitet, Pandemiepläne ausgeheckt. Keiner scheint das große Spektakel verpassen zu wollen, das planmäßig diesen Herbst die Welt erschüttern soll.
Aber, fragt der sich wundernde Bürger, sagten sie nicht, es wäre harmlos, kein Grund zur Panik?
Ja, sicher! lautet die Antwort, aber MAN WEISS NIE! Es KÖNNTE mutieren!
Moment. Erinnert sich der eine oder andere? Das hatten wir schon mal. Der Vogelgrippevirus. Der sollte auch mutieren. Hat er’s getan? Nein. Es ist eigentlich interessant, warum gerade jetzt die Gefahr so groß ist, daß die ganze Welt den Arm frei machen soll. Grippeviren gibt es ja schon etwas länger.
Okay. Wir sollen uns also alle impfen lassen, für den Fall, daß der neue Virus die große Schweinerei begeht und mutiert. Zu was? Na natürlich zu einem gefährlichen Killervirus, der die halbe Menschheit auslöscht, was sonst?
Genau, daß gab’s doch in der Geschichte schon mal. Immer wieder wird eine gewisse spanische Grippe von 1918 mit ihren vielen Toten in die Debatte eingeflochten. Stellt euch nur vor, liebe Leute, DAS könnte sich wiederholen, wenn ihr euch nicht impfen laßt! Das ist kein Scherz! Gerade ist in Schweden ein Mann an der Grippe gestorben! Und einer in Norwegen!
1918. Der ein wenig Geschichtsbewanderte hat zu diesem Datum noch ein anderes Ereignis im Gedächtnis: Ende des 1. Weltkrieges. Krieg also. Mit allen seinen zerstörerischen Folgen: Hunger, Elend, Leid, Krankheiten, Tod. Wundert es jemanden, wenn in so einer Zeit viele Menschen einer Grippe zum Opfer fallen, weil sie geschwächt sind? Okay, wir waren damals nicht anwesend. Vielleicht war es ja wirklich eine ganz besonders gemeine Grippe. Aber was läßt sich schon beweisen und was ist Vermutung? Was die neue Grippe betrifft, kennt die Phantasie der Experten keine Grenzen. Spekuliert wird, was das Zeug hält. Und Geld verdient auch.
Um nicht ganz OT zu bleiben: vor allem Schwangere sollen sich impfen lassen. Obwohl es keinerlei Erfahrungen zu diesem Impfstoff an Schwangeren gibt und man in der Schwangerschaft allgemein eher von Impfungen abrät.
Die Impfung. Absurd, wie sehnsüchtig sie erwartet wird und wie groß der Glaube, daß sie das Ruder herumreißen wird. Dabei gibt es in den sowieso spärlichen Daten keine einzige Studie, die zeigt, daß sie auch wirklich die Grippe verhindert. (Der Impferfolg wird gemessen an den Antikörpern, die der Körper als Reaktion bildet. Es ist allerdings bekannt, daß man nach einer Impfung auch mit ausreichendem Antikörpertiter erkranken kann.) Oder wie hoch, falls vorhanden, die Schutzwirkung ist, die ja bei keinem der jemals verwendeten Impfstoffe 100% beträgt.
Wir sollen uns also mit etwas impfen lassen, wovon weder die Wirkung noch die Nebenwirkungen ausreichend belegt sind, aus Angst vor einer Grippe, die vielleicht ewentuell mutieren und gefährlich werden KÖNNTE.
Und wem das noch nicht absurd genug erscheint, der lese die Berichte der fleißigen Journalisten, die mit neuesten Meldungen und Zahlen jeden Tag neu die Schweinegrippe ein bißchen mehr saugefährlich machen. Steter Tropfen höhlt den Stein. Vielleicht doch impfen gehen?

Ich werde das Spekatakel weiterhin interessiert verfolgen, aber impfen laß ich mich bestimmt nicht.