Meine Schwangerschaft in Eigenregie (Teil 7)

Es ist heiß, der Bauch wird schwer … die 36. SSW hat angefangen. In meinem neuen Video simuliere ich eine Geburt in Eigenregie für euch. Viel Spaß damit. 🙂

 

 

13 Gedanken zu „Meine Schwangerschaft in Eigenregie (Teil 7)“

  1. Vielen Dank für dein schönes Video! So um die gleiche Zeit wie deine Geburt erfolgen wird, wird auch meine Schwägerin gebären. Allerdings ist sie der festen Überzeugung, dass ihre erste Geburt im Krankenhaus erfolgen soll. Naja, wenigstens hat sie sich eins von den kleineren Übeln ausgesucht. Aber gut, dass weiß frau auch immer erst im Nachhinein. Den Krankenhausgebärenden wird ja nun immer gesagt, dass sie ins Krankenhaus kommen sollen, wenn die Wehen alle 5 Minuten sind. Bei Zweitgebärenden würde ich da auch mitgehen, da die Geburt (wenn denn die erste wenigstens eine Spontangeburt war) ja dann wahrscheinlich schneller vonstatten geht. Aber bei Erstgebärenden schätze ich, dass das viel zu früh ist. Ich hab ihr geraten erstmal, wenn es noch geht, ein paar Stunden oder eine Nacht drüber zu schlafen oder ein warmes Bad zu nehmen. Wenn die Wehen dann wieder losgehen und stärker werden und wirklich alle paar Minuten konzentriert geatmet werden muss, dann müsste die Geburt sich doch etabliert haben. Ab welchen Zeitpunkt würdest du denn raten, ins Krankenhaus zu gehen?

    1. Hallo Kristin, generell ist je später desto besser, wenn man interventionsarm davonkommen will. Gerade beim ersten Kind. Wehenabstände sind kein besonders verlässlicher Indikator für den Geburtsfortschritt. Ich würde bis zur Übergangsphase warten, also da, wo man anfängt, sich unter Geburts-Adrenalin zu fühlen: frieren, schwitzen, erbrechen, Angst, „Hilfe, ich kann nicht mehr“-Gedanken sind typische Anzeichen. Dann lässt sich ziemlich sicher nicht mehr viel aufhalten.

      1. Hallo Sarah,
        schade, aber ich bin aus dem Rennen mit dem Mitfiebern zur Geburt 😉 Meine Schwägerin hat sich zu wenig Fruchtwasser und Wachstumsretardierung bei ihrem Kind einreden lassen und gestern Nacht einer Einleitung zugestimmt. Das Kind ist heute morgen zur Welt gekommen. Gottseidank, dass es ausser dem Vaginalgel keine weiteren schwerwiegenden Eingriffe gab. Trotzdem Käfergeburt und folglich Dammriss, obwohl ihr Baby grad mal 2500 gr wog. Termin war der 28.8. . Freu mich schon auf deine weiteren Beiträge.

        Wünsche dir eine schöne Geburt,

        Kristin

  2. Liebe Sarah,
    ich wollte Dir einfach nur mal sagen, was du für ein tolle Frau bist.Ich bewundere Dich sehr.Das du andere Menschen an deinen Geburten teilhaben lässt und wunderbare Tips gibst.Ich habe mich nun auch entschlossen mein Baby nicht in einem KH zu entbinden.

  3. Hallo!
    Einerseits bewundere ich dich! Du bist sicher eine glückliche Frau, ja, du hattest, denke ich, viel Glück. Nicht alles lässt sich durch Vorbereitung und Einstellung steuern.
    Deine Tipps sind sicher gut, aber ich habe dennoch große Zweifel, dass es richtig ist, wenn etwa eine Erstgebärende, die überhaupt nicht weiß, was auf sie zukommt, aus Begeisterung für dein Beispiel eine Alleingeburt plant. Das halte ich für zu gefährlich. Auch bei bester Vorbereitung kann etwas Unvorhergesehenes passieren. Nicht jede Komplikation entsteht durch geburtshilfliche Interventionen.
    Übrigens, ich möchte euch kurz von meiner selbstbestimmt erlebten Geburt in einem Kh berichten. Die Hebammen ließen mich allein, wenn ich das wünschte. Nur bei der kurzen Pressphase brauchte ich die Hilfe der Hebamme. Sonst ließ man mich allein und in Ruhe. Ich erlebte so die dritte Geburt als sehr schön und eigentlich als komplett selbstbestimmt und ohne Interventionen (außer ab und zu Herztonüberprüfung, was mir aber wichtig ist).
    Ich denke daher, es ist ganz falsch, schwarz-weiß zu malen: hier die böse KH-Geburt und dort die ideale Alleingeburt. Das ist falsch! Nicht jeder hat das Glück wie Sie, so problemlos zu gebären.
    Aber dennoch finde ich deine Tipps – wenn auch nicht alle – recht hilfreich und ich wünschte, ich hätte das vor meiner ersten Geburt gesehen!!
    Lg und alles Gute für die 6. Geburt Sarahm

    1. Hallo Sarahm,

      ich denke, dass das Problem bei Erstgebärenden, die Probleme während der Geburt haben, in Industrieländern an der falschen Einstellung zu Geburt und überhaupt zum eigenen Leben liegt. Würde eine Frau sich und ihrem Baby gegenüber selbstverantwortlich denken und handeln, dann käme es in den seltensten Fällen überhaupt zu Komplikationen. Die wenigsten Komplikationen sind physiologisch bedingt. Meistens liegt es an der Psyche der Gebärenden z.B. unausgesprochene Ängste, ungeklärte Probleme und unverarbeitete Traumen, die dann unter der Geburt hochkommen und die Wehen beeinflussen oder sogar die richtige Einstellung des Kindskopfes behindern. Wenn eine Frau mit sich und ihren nächsten im Reinen ist und sich ihrer Verantwortung vollkommen im Klaren ist, dann wird die Geburt so ablaufen , wie die Natur es vorgesehen hat. Letztendlich ist es nur eine Frage der Entspannung der Frau, mit der die Geburt gelingt. Und somit ist es nur eine Frage der Entscheidung der Frau, wo sie am besten entspannen kann. Und wenn du im Krankenhaus dich so entspannen kannst, wie sonst nirgendwo, na dann hast du doch die für dich richtige Entscheidung getroffen, brauchst dich für deine Entscheidung nicht zu rechtfertigen und musst nicht andere Entscheidungen madig reden. Falls dich aber das Thema, wo Geburt sicherer ist, ob im Krankenhaus oder zuhause, interessiert, dann empfehle ich dir das Buch „Sichere Geburt!? “ von Majorie Tews. Darin wird mit Zahlen belegt, dass jegliche Geburten, selbst die nach Risikoschwangerschaften, in jedem Fall im außerklinischen Umfeld (besonders zuhause) sicherer (niedrigere Mortalität und Morbidität bei Müttern und Babys) sind und unsere Gesellschaft mindestens seit dem 19.Jahrhundert von Geburtsmedizinern und Frauenärzten zum Ausbau der eigenen Macht belogen werden, Hebammen fortwährend entmachtet und unter die Ärzteschaft gestellt wurden und die eigentlichen Gründe für die besseren Outcome bei Geburten bei der Ernährung, Familienplanung, Stellung der Frau, u.v.m, und nur zum Bruchteil bei der Entwicklung der Geburtsmedizin zu finden sind. Das musst du mir nun nicht glauben, aber vielleicht glaubst du Mrs Tews, die an dieser Forschung Jahrzehnte gearbeitet hat und von Beruf Statistikerin ist.
      Zudem frage ich mich, wozu du in der Pressphase die Hilfe der Hebamme brauchtest, wenn alles bis dahin so natürlich und selbstbestimmt ablief. Die Natur hat dafür den Fötus-Ejektions-Reflex erfunden. Ich hab noch nie bei Kühen, Pferden oder sonstigen Säugetieren beobachtet, dass ein artverwandtes Tier dem gebärenden einen Huf in die Genitalien schiebt, um Dammschutz zu betreiben. Zudem braucht es auch kein Press-Management, wie es im KH betrieben wird. Die Gebärmutter schiebt das Kind mittels der Wehen auch so hinaus in die Welt. Der Fötus-Ejektions-Reflex macht dazu noch den letzten Schub. Wenn du dich daher in dieser Phase frei bewegen konntest und nicht wie ein Käfer auf dem Rücken lagst (was alles andere als selbstbestimmt wäre), dann hättest du nicht mal pressen müssen, da die Natur das auch alleine hinbekommen hätte.
      Ich will dich mit meiner Antwort nicht angreifen, aber finde, dass man nicht über Entscheidungen anderer urteilen darf, wenn man sich vorher kein umfassendes Wissen angeeignet hat und ohne dieses Wissen nur nachplappert, was einem die Medien oder sonst wer indoktriniert haben.
      Hast du in der Pressphase oder kurz nach der Geburt eigentlich noch Oxytocin bekommen? Nach einer letzten Diskussion mit einer Kollegin, bin ich zur Zeit der Meinung, dass das in den meisten Krankenhäusern eigentlich gemacht werden muss, da die Geburt dort sowieso unterschwellig im Bewusstsein der Frau so gestört ist, dass eine natürliche Plazentaaustreibung viel risikobehafteter ist als zuhause.
      Mir tun alle Frauen leid, die den natürlichen Oxytocinausstoß dadurch nach der Geburt „verpassen“. Der wird leider bei künstlicher Oxytocingabe unterdrückt. Diese gewaltige Oxytocinausschüttung, die eine Frau nur direkt nach einer Geburt erleben kann (nicht mal ein Mann bekommt die jemals im Leben) ist das eigentliche „Highlight“ der ganzen Geburt (abgesehen vom Baby selbst). Das macht eigentlich erst diese grenzenlose Liebe zum Kind aus, frau fühlt sich tagelang im Glücksrausch und aller Geburtsschmerz ist vergessen. Alleine deswegen würde ich noch zig Babys bekommen wollen. Aber das geht eben in den wenigsten Krankenhäusern, weil dort Oxytocingabe zur Plazentaphase zur Routine gehört.

      Viele Grüße, Kristin

      1. Hallo Kristin,

        danke für diesen schönen Kommentar und den Bichtipp 🙂

        Bist du Hebamme, dass du dich mit dem Thema auch so intensiv auseinandergesetzt hast?

        Mich hat meine erste traumatische Krankenhausgeburt leider erst richtig für das Thema sensibilisiert..
        Ich bin mit meiner Intuition eigentlich in Einklang gewesen, wollte bei ersten regelmäßigen Wehen eigentlich zu Hause bleiben und mich auch im Krankenhaus viel bewegen und was „tun“ 😉 aber mit Anfang zwanzig lässt frau sich da leider sehr schnell reinreden:
        Ich fuhr mit meinem Freund abends, los als ich sehr regelmäßige Wehen hatte, weil meine Mutter mich drängte. Im Hauptkreissaal war wohl Baustelle. Nach routinemäßigem Einlauf, rasieren und ohne Vorankündigung nach Muttermund gucken, wurde ich in die Wanne geschickt. Ich hörte eine andere Frau im Nebenraum schrecklich schreien, war ständig auf einer Liege ans CTG festgeschnallt und als ich raus Spazieren wollte, verbot man mir rauszugehen: „Sie haben Wehen, wir lassen sie hier nicht mehr raus!“ Dann wurden die Wehenabstände länger und wir wurden ins Bett geschickt.. sehr früh morgens war ich wieder guten Mutes, wollte mich bewegen, erhielt gleich den nächsten Dämpfer:“Der Muttermund öffnet sich zu langsam. Wenns um 10 Uhr noch nicht deutlich weiter ist, machen wir Fruchtblase auf, Wehentropf und wenn das nichts bringt: Kaiserschnitt. Meine Wehen wurden mit dem Wehentropf ans ctg festgeschnallt unerträglich. Als ich mich noch zu smalltalk mit der neuen Hebamme aufraffte, meinte die barsch:“Konzentrieren Sie sich mal auf ihre Wehen, vorne warten noch 5 Frauen!“ Fast ohnmächtig stimmte ich gegen Mittag einer PDA zu. Dann hatte ich Glück im Unglück und als ich mich entspannen konnte, weil die Wehen vom Wehentropf nicht mehr ohne Pause kamen, fühlte ich recht schnell Pressdrang und mein Sohn kam nach einer halben Stunde ohne weitere Eingriffe gesund zur Welt. Viel hatte ich nicht von ihm, die Nachgeburt wurde schnell rausgezogen, schnell abgenabelt, Dammriss genäht, ..
        Aus meinem Umfeld höre ich sehr viele ähnlich schreckliche und schlimmere Geschichten..die Zahlen geben meiner Erfahrung wohl recht. Das macht mich wütend.
        Es erscheinen mir die selbstbestimmten Krankenhausgeburten Glücksfälle, aber es gibt sie. Ich denke, da kommen wohl gute Umstände zusammen (Frauen die sich vielleicht „Butter nicht vom Brot“ nehmen lassen, lange zu Hause abwarten, Hebammen die grad nicht so viel zu tun haben..)
        Gut. es gibt auch Erstgebärende in meinem Umfeld, die ihre mit Hebammen begleiteten Hausgeburten abbrechen mussten. Leider habe ich keine Infos warum genau. Eine von beiden meinte dann aber noch im Nachhinein, sie konnte mit der Hebamme nicht so gut. Da klingt deine Erklärung mit den unbearbeiteten Ängsten sehr plausibel. Hast du das in der Praxis beobachtet oder noch Buchtipps? ;-)Ich denke mal Ernährung, Haltung, Bewegung spielen da bestimmt auch mit rein?

        Liebe Grüße

        1. Hallo gruenejungsmama,

          ich hab letztes Jahr eine Weiterbildung zur Doula begonnen, da ich einfach nicht nachvollziehen konnte, warum soviele Frauen heutzutage traumatisiert aus den Geburten herausgehen. Ich wollte gern einen Teil dazu beitragen, diese Situation zu ändern, wie auch immer. Ob ich dann ab nächstem Jahr als Doula arbeiten werde oder mich politisch für die Rechte der Frau in Bezug auf ihre und des Kindes langfristige Gesundheit engagiere, weiß ich noch nicht. Auf jeden Fall hatte ich seitdem ich mich mit dem Thema beschäftige schon zig Aha-Momente nach den Gesprächen mit der Seminarleiterin, dem Lesen der vielen Bücher, die es zum Thema Geburt gibt z.B. von Michel Odent, Ina May Gaskin, Sarah Schmidt, Mary Mongan, die vielen Geburtsberichte und nach dem Begleiten von einigen Geburten (neben meinen eigenen zweien). Das Buch „Gebären ohne Aberglauben“ von Rockenschaub lese ich zur Zeit. Meine Gefühle und Gedanken fahren, seitdem ich mich so intensiv mit dem Thema Geburt beschäftige, aber auch Achterbahn, da mich das Thema sehr mitnimmt und ich manchmal gern jeder Schwangeren auf der Straße sagen würde „Hey, es ist ein natürlicher Prozess. Du schaffst das alleine! Wenn du nicht bei der Geburt allein sein willst, dann sorge einfach dafür, dass jemand bei dir ist, dem du vertraust, der dir immer positiven Zuspruch gegeben hat, nicht schnell in Panik verfällt (vllt., weil derjenige selbst schon eine natürliche schöne Geburt erlebt hat) und eine geduldige, ruhige Ausstrahlung hat. Und vertraue deiner Intuition. Dein Körper wird dir zu verstehen geben, was er braucht.“
          Naja, und so lass ich meine Gedanken und Erkenntnisse zum Thema eben bei Sarah auf der website raus 🙂

          Viele Grüße, Kristin

  4. Liebe Sarah,
    wollte einfach nur Danke für das informative und kurzweilige Video sagen.

    Hast Du eigentlich auch Tipps wenn es zu Gefäßrissen kommt. Also bei meiner letzten Geburt war das so ziemlich weit unten. (Aber natürlich im Liegen gepresst und angefeuert durch das KKH-Personal und häufiges „Ausdehnen“ durch die Hebamme).

    1. Liebe Kathi,

      das klingt ja schon danach, als ob diverse Interventionen, vor allem das angeleitete Pressen, seinen Anteil daran hatte … Ich hatte bei meiner ersten Geburt einen Scheidenriss – auch durch angefeuertes Pressen. Wenn so viel „Gewalt“ ohne jegliches Gefühl für den Vorgang angewendet wird, dann geht auch schneller mal was kaputt.

  5. Liebe Sarah,

    wie schön, dass es Menschen wie Dich gibt! Du bist eine tolle Frau, die ich sehr bewundere. Tausend Dank für Deine informativen Videos, überhaupt für Dein Engagement für selbstbestimmte, natürliche, gewaltfreie Geburten!

    Dein Buch war für die Vorbereitung auf die Geburt meiner Tochter ein wahrer Schatz.

    Ich wünsche Dir eine schöne Geburt und alles Gute!

    Herzliche Grüße, Katja

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