Gibt es bald nur noch die Wahl zwischen KH-Geburt und Alleingeburt?

Auch wenn ich persönlich die Alleingeburt vorziehe, so ist sie doch nicht für jede Frau und in jeder Situation die beste Lösung. Gute Hebammen sind mit ihrer Erfahrung, ihrem Wissen und ihrem Einfühlungsvermögen ein Schatz, den kein mit noch so viel Technik gewappnetes Krankenhaus ersetzen kann.
Nicht immer ist ein Baby, das geboren wird, lebensfähig. Die Gründe mögen vielfältig sein, aber ganz unabhängig vom Können der Geburtshelfer und dem Geburtsort sterben manchmal Babys. Heutzutage zum Glück selten, denn die meisten Frauen befinden sich in unserem Land bei guter Gesundheit und können entsprechend gesunden Nachwuchs zur Welt bringen. Trotzdem passiert es auch bei uns. Eine Tatsache, die allgemeinhin auch akzeptiert wird.
Nun aber tut sich dabei ein seltsames Paradoxon auf:
Stirbt ein Baby bei der Geburt im Krankenhaus, wird in der Regel kein großer Wirbel darum gemacht. Es kommt eben vor, egal wie man sich müht. Manchmal werden eben Babys geboren, die nicht lebensfähig sind. Niemand würde auf die Idee kommen, deshalb dem geburtshilflichen Personal (außer es hat nachweislich grob fahrlässig gehandelt) die Arbeitserlaubnis zu entziehen oder die gesamte klinische Geburtshilfe in Frage zu stellen.
Stirbt ein Kind bei einer außerklinischen Geburt geschieht etwas völlig anderes. Selten sind es die betroffenen Eltern, die die Hebamme vor Gericht ziehen. Nein, das medizinsche Establishment wittert seine Chance, der Konkurrenz um Geld und Kundschaft (sprich, den Hebammen) eins auszuwischen. Nicht nur das, der seit über 100 Jahren tobende Kampf um die Alleinherrschaft am Gebärbett wird ein wenig weiter betrieben. Die klassisch arbeitenden Ärzte sind sich einig: Geburt kann nur dann sicher sein, wenn sie so stark wie möglich technisch überwacht und medikamentös gesteuert wird und um die Ecke OP und Neugeborenen-ITS bereitstehen. Jeder, der einen anderen Ansatz verfolgt, gefährdet Mutter und Kind. Dafür gibt es zwar keine Beweise, aber das ist egal. Früher hat man von der erwünschten Praxis abweichende Hebammen als Hexen verbrannt, heute stellt man sie vor Gericht.
Das aus dem eben beschriebenen Konflikt resultierende Dilemma kann man gerade in einem Gerichtsprozess beobachten. Angeklagt wird Anna Rockel-Loenhoff (Ihre Webseite: http://www.elternkindpraxis.de/). Sie ist eine freiberufliche Hebmme und Ärztin, die nach 30 „unfallfreien“ Jahren bei einer Geburt ein Kind verloren hat. Das Baby konnte nicht reanimiert werden. Sie wollte klinische Tests durchgeführt wissen und zog einen Notarzt hinzu. Der aber hatte nichts besseres zu tun, als die Kripo einzuschalten. Jetzt steht sie vor Gericht, angeklagt wegen Todschlags. Mit ihr vor Gericht steht die außerklinische Geburtshilfe als Ganzes.
Ist das also ein weiterer Schritt in Richtung Ende der außerklinischen Geburtshilfe? Müssen freie Hebammen, die durch horrende Versicherungssummen sowieso schon reihenweise zum Aufgeben gezwungen werden, jetzt auch noch den Entzug ihrer Lizenz fürchten, wenn sie außerhalb der Illusion von der sicheren Geburt durch Technik und Medikamente arbeiten? Wird diese Art der Geburt vielleicht bald verboten, wie von Geburtsmedizinern schon gefordert? Haben Frauen bald nur noch die Wahl zwischen Krankenhausgeburt und Geburt im Alleingang?
Und die wichtigste Frage ist: Lassen wir Frauen uns das gefallen? Lassen wir es uns gefallen, dass von sich selbst und ihrer Technik eingenommene „Experten“ entscheiden, wie und wo wir unsere Babys zu kriegen haben?

Wer sich engagieren möchte, kann auf den laufenden Prozess aufmerksam machen und Anna gern in der ihm möglichen Weise unterstützen. Der ganze Prozess, Rechtsanwalt und Gutachten kosten sehr viel Geld. Jeder Gerichtstag schlägt mit 3000 Euro zu Buche. Wer willig und in der Lage ist, darf Anna auch gern finanziell unterstützen.

Kanzlei Combé, Schnell und Fuchs
Postbank Karlsruhe
BLZ:66010075
KTNR:176649751
Verwendungszweck: „Strafsache Anna R.-L.“

Lasst uns dafür kämpfen, dass nicht Profit und Konkurrenzdenken den Weg unserer Geburtshilfe lenken. Die Geburtshilfe muss vielseitig bleiben, weil Frauen und ihre Bedürfnisse verschieden sind. Und solange wir uns als freie Nation rühmen, sollte diese Freiheit auch darin zum Tragen kommen, dass jede Frau frei wählen kann, wie ihr Baby zur Welt kommt.

Für Anna und alle anderen Hebammen, die sich für diese Freiheit einsetzen!

30 Gedanken zu „Gibt es bald nur noch die Wahl zwischen KH-Geburt und Alleingeburt?“

  1. bin ganz deiner Meinung,Sarah.Ich ziehe auch Alleingeburten vor,meine 3 Kinder Fabian(4),Claire(1) und Jennifer(6)sind auch natürlich(Alleingeburt) zur Welt gekommen.Achso,dein einer Beitrag heißt ja: “ so kam es zur Alleingeburt im Wald“,meine älteste ist auch im „Wald“ gekommen 🙂

    1. Hallo Kristine!
      Wie schön, von Deinen 3 Alleingeburten zu lesen. Als ich 2007 eine Alleingeburt mit meinem Mann erleben durfte, kannte ich niemand, der so etwas erlebt hat – ich kannte nicht mal das Wort… Und Du?
      Liebe Grüße, Alexandra

  2. Hallo ihr Lieben, seid ihr bite so lieb und informiert Anna, wenn ihr auf das o.g. Konto überwiesen habt, nur um sicher zu stellen, dass auch alles Geld dort ankommt?
    Wir sind immer noch auf der Suche nach einer gemeinnützigen Organisation, die hinter Anna und dem steht, was Anna vertritt. Falls ihr eine kennt, bitte bei mir melden: melaniehollenbach@gmx.de
    Eine Online-Spendenmöglichkeit gibt es seit gestern. Sobald ein alleiniges Spendenkonto, das im Idealfall treuhänderisch verwaltet wird da ist, wird es auf der u.g. Seite unter Neuigkeiten bekannt gegeben.

  3. Das ist wohl an Dämlichkeit nicht zu übertreffen. Die Alte hat bisher 3 Kinder um die Ecke gebracht. Wird Zeit, dass sie aus dem Verkehr gezogen wird. Alleingeburten im Wald….geht’s noch? Ich kann gar nicht so viel essen, wie ich kotzen möchte, wenn ich diese Scheisse lese!

    1. Elke342, offenbar eine Ahnungslose und ein Laie in Sachen Geburt. Schade, daß solche Leute ihre Klappe immer am weitesten aufreissen…jedenfalls würde ihr ein bisschen Erziehung im Sachen Umgangsformen auch nicht schaden…

  4. Ja, Ihr Hausgeburten-Muttis seid die Helden! Ihr seid tough, Ihr habt es durchgezogen und könnt Euch dafür auf die Schulter klopfen. Komplikationen könnt Ihr selbstverständlich besser erahnen als jeder Arzt und jede Hebamme, denn Ihr könnt Euch in Euren Körper einfühlen, habt viel gelesen und seid bestens informiert. Wenn was schiefgeht, hat einfach die mentale Einstellung nicht gestimmt, gell? Oder das Kind war sowieso krank und hätte keine Überlebenschance gehabt. Ich mache mir die Welt, wie es meinem Esoterik-Spatzenhirn gefällt. Passiert sowieso alles nur den anderen. Man kann ja noch den Notarzt rufen. Eine halbe Stunde bis in die nächste Klinik… was soll’s. Sauerstoffmangel hat bekanntlich noch keinem geschadet. Und Eure Kinder werden es Euch später danken. Keine ersten Sekunden des Lebens in einem weiß gekachelten Kreißsaal, sondern zuhause bei Räucherstäbchen und Kerzenschein! Was für ein Erlebnis! Davon werden sie noch ihren eigenen Kindern berichten. Wie, die können sich nicht an diesen einmaligen emotionalen Moment ihrer Geburt erinnern? Dann ging es wohl doch nur um Eure egoistischen Befindlichkeiten. Seid demütig und dankbar, dass Eure Kinder diesen Leichtsinn nicht mit der Gesundheit oder dem Leben bezahlt haben…

    1. Hallo Maxi123
      Eine Geburt zu Hause oder außerhalb einer medizinischen Einrichtung hat nichts mit Räucherstäbchen und Esotherik zu tun. Schwangerschaft ubd Geburt sind keine medizinischen Ereignisse, der permanenten ärztlichen überwachung bedürfen.Solange keine Auffälligkeiten auftreten.
      Die Hebamme ist die Fachfrau für Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett. Laut Gesetz darf ein Arzt darf eine Geburt sogar garnicht ohne Hebamme durchführen. Eben WEIL sie die Fachfrau ist.
      Natürlich schützt das alles nicht vor Komplikationen.
      Aber btte informiere dich, bevor du solch hart formulierte Kritik äußerst, die rein subjektiv ist.
      Hier ein Link für dich, mit Informationen zur Qualitätssicherung in der außerklinischen Geburtshilfe.
      http://www.quag.de/index.htm
      Liebe Grüße, Maya

  5. Hallo Maxi123
    Eine Geburt zu Hause oder außerhalb einer medizinischen Einrichtung hat nichts mit Räucherstäbchen und Esotherik zu tun. Schwangerschaft ubd Geburt sind keine medizinischen Ereignisse, der permanenten ärztlichen überwachung bedürfen.Solange keine Auffälligkeiten auftreten.
    Die Hebamme ist die Fachfrau für Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett. Laut Gesetz darf ein Arzt darf eine Geburt sogar garnicht ohne Hebamme durchführen. Eben WEIL sie die Fachfrau ist.
    Natürlich schützt das alles nicht vor Komplikationen.
    Aber btte informiere dich, bevor du solch hart formulierte Kritik äußerst, die rein subjektiv ist.
    Hier ein Link für dich, mit Informationen zur Qualitätssicherung in der außerklinischeb Geburtshilfe

  6. Liebe Sarah, darf ich deinen Eintrag in ein Flugblatt umwandeln und verteilen? Ich denke, es braucht auch weiterhin Menschen, die von dem Prozess erfahren und spenden, und du hast es schön zusammengefasst. Wenn nicht, ist auch ok, dann tipp ich selbst was zusammen, kein Problem!! LG Eileen

  7. @maya: Als Notarzt darf man sehr wohl allein eine Geburt in dieser Situation durchführen.Schließlich fährt im Regelfall keine Hebamme auf dem RTW mit.
    Das man dann anschließend Mutter und Kind ins Krankenhaus bringt, ist selbstverständlich.

  8. Ich habe 8 Kinder. Eines wurde im Krankenhaus geboren. Es hatte niemand Zeit, wir mussten eine Hebamme vom Flur reinkommen, 1 Minute später war meine Tochter da. Insgesamt war ich 20 Minuten im Kreißsaal, niemand hatte Zeit und hat Ernst genommen wie schnell es doch ging. 7 Kinder habe ich zu Hause, mit Hebamme bekommen.Alles optimal und super betreut. Im Krankenhaus hatte ich trotz ambulanter Geburt Kindsbettfieber bekommen, bei den Hausgeburten war ich gesund und sofort fit. wir sind durch mit Kinder, aber bevor ich nochmal ins Krankenhaus gehen würde lieber eine Alleingeburt, auch wenn ich eine Hebamme bevorzuge.

  9. Was soll ich sagen… Die Angeklagte ist wegen Todschlags verurteilt worden. Richtig oder nicht richtig? Das allein weiß nur die beteiligte Hebamme. Wenn das Kind schon unter der Geburt verstorben ist, dann hat sie definitiv etwas falsch gemacht und sie verdrängt ihre eigene Schuld.
    Wirklich schade.

    Egal, wie viele Geburten ohne äußere Hilfe gut gehen und erfahrungsgemäß gut gegangen sind, manchmal – und gerade wenn man mindestens 30 Jahre Berufserfahrung in der GeburtsHILFE hat, muss man sein Ego und seinen Ergeiz zurückstellen um ein Leben nicht zu gefährden und das Vertrauen der Eltern, das einem entgegen gebracht wird nicht zu mißbrauchen.
    Es kann nicht sein, dass die persönliche Statistik, wieder eine Beckenendlage auf natürliche Weise zur Welt gebracht zu haben, wichtiger ist, als das Leben des Kindes oder der Mutter.

    All diejenigen Frauen, die so viel Glück hatten ohne äußere Hilfe gesunde Kinder zur Welt gebracht haben, beglückwünsche ich und freue mich mit Ihnen. Aber manchmal muss man eben auch sehen, dass die Geburt eben nicht nur von alleine funktioniert.

    Alle, die eine andere Meinung haben, haben wirklich nur die gute Seite der Medaille gesehen und ignorieren völlig die Risiken.

    Hochmut kommt vor dem Fall ist ein altes Sprichwort und das scheint auf diese Frau zuzutreffen.

  10. Jedes Kind hat ein Recht auf ein gesundes und unbeschwertes Leben.
    Mütter, die ihre Kinder einem Risiko aussetzen, dass sie nun einmal durch ein gutes Krankenhaus minimieren können halte ich für egoistisch und unverantwortlich.

    Diese anmassende Medizinerin hat vielen Kindern wohl in
    ihrer Zeit Behinderungen beschert und daher finde ich es richtig, dass Sie Sühne tut.
    Die Strafe ist zu mild, eigentlich sollte Sie lebenslang in der Pflege schwerstbehinderter Kinder durch fehlerhafte Geburtshilfe arbeiten.

    Als Lieferantin von Therapiematerial kenne ich viele solcher Schicksale und ich empfinde Hausgeburten daher
    generell als unverantwortlich.

    Es gibt Kliniken wie Herdecke, die optimale medizinische Versorgung mit natürlicher Geburt verbinden. Dort landen oft die „verunglückten“ Hausgeburten als schwerstbehinderte Kinder.

    Mutter von zwei gesunden Kindern dank Klinik

  11. Ich bin entsetzt, wie schnell ein Mensch verurteilt wird, der viele Jahre Berufserfahrung hat und der guten Gewissens sein Arbeit getan hat.
    Warum ist die Familie zu Anna gekommen und nicht in ein Krankenhaus gegangen? Wieviel Eigenverantwortung denkt den jeder an der Türe abzugeben?
    Warum hat die Mutter nicht selbst einen Krankenwagen gerufen?
    Warum nicht der Vater?
    Ich bin sicher Anna hätte keinen davon abgehalten dieses zu tun.
    Alles sind die anderen Schuld, so einfach macht man es sich. Dass erst so jemand wie Anna genau diesen der Natur entwöhnten Menschen den Mut gegeben hat ein Kind so zur Welt zu bringen, wie es seit hunderten von Jahren geschenen ist, will nachher niemand mehr sehen und zugeben. Den ersten Stein werfen ist einfach dann.
    Selbstverständlich gibt es Traurigkeit in der Familie deren Kind gestorben ist. Dennoch erwarte ich mehr Rückrat und Loyalität gegenüber einem Menschen der einem nur den Weg gezeigt hat auf dem man selber geht.
    Jeder ist für sich selbst verantwortlich, bitte vergesst dass alle nicht.

    1. Hallo Matth
      wenn man hier liest wie unverantwortlich mit dem Leben von Kindern Philosophiert wird kann ich dir leider nicht zustimmen.
      Würde an der Tür stehen:
      „Bei betreten riskieren Sie ihr Leben und das Leben ihres Kindes“ Wäre das anders.
      Leider ist das nicht so sondern es wird in den höchsten tönen gelobt und für das Beste gehalten.
      Während der Geburt sind Eltern nicht mehr in der Lage eine Überforderung von „Fachpersonal“ zu erkennen.

      Es gibt auch so was wie eine Produkthaftung.

      Wann dann das Kind überlebt hat lässt sich jeder selbstverständlich vorschreiben wie Risiken verringert werden. Kinder nur rückwärts im Kindersitz im Auto zu transportieren, U-Untersuchungen, freiwillig Treppenschutz, Fahrradhelm und und und
      Jeder der eine Geburt ohne höchsten Sicherheitsstandard empfiehlt macht sich mit Schuldig am Tot von Kindern !!!
      Wir alle sollten dankbar sein das wir in einem Land leben in dem es gute medizinische Versorgung gibt!!!
      Und nicht hilflos unsrer Kinder auf dem Feld fallen lassen müssen.

    2. Naja,warum sollte die Familie dafür sorgen,dass sie in ein KH muss?Das muss von Seiten der Hebamme kommen.

      Die Krankenhäuser in der Umgebung waren aber nicjht informiert,sprich.es gab keinen Notfallplan von Seiten der Hebamme.

      Eine Frau ist bei der Geburt nunmal angewiesen auf die Hilfe der Hebamme,es sei denn sie bekommt ihr Kind ohne sie,aber das ist etwas anderes.

      Es kann doch nicht sein,dass man eine frau ,die ihr Kind bekommt von 5h morgens bis 16h mit starken Wehen alleine lässt – da brauche ich auch keine Hebamme!!

  12. Hier ist ein Kind gestorben und seit Gott dankbar, dass es nicht Eures war. Wie maßt ihr euch an, den Vorgang zu beurteilen und das nur, weil ihr politische Stimmungsmache unterstellt. Hier werden sogar die Eltern verantwortlich gemacht, nur um die fachlich so qualifizierte Frau reinzuwaschen. Die Eltern haben das Leben ihres Kindes in die Hände dieser Frau gelegt und werden dafür noch von Euch verurteilt. Schaut mal in den Spiegel, wenn ihr könnt.

  13. Ich höre heute zum ersten Mal von diesem Fall. Ich kenne die Ärztin nicht und kann mir kein Urteil bilden, ob sie fahrlässig gehandelt hat oder nicht. Aber ganz ehrlich: Wer hat in seinem Berufsleben nicht schon mal Fehlentscheidungen getroffen? Nur, dass dadurch wohl kein Kind sterben musste. Aber vielleicht ist dabei viel Geld verloren gegangen? Oder ein Kollege hat dadurch Schaden erlitten?
    Sind die Fehler, die ein Mensch macht nicht immer schlimm wenn er solche Auswirkungen hat? Aber sind sie nicht auch menschlich? Wer ohne Fehler ist, werfe den ersten Stein.
    Ich habe vier Kinder bekommen, alle im Krankenhaus und mit Hebamme. Alle Geburten waren verschieden und ich hätte die Kinder auch ebenso gut Zuhause bekommen können.
    Meine Tochter hat auch drei Kinder, zwei davon Zuhause geboren und alle sind putzmunter.
    Wenn etwas passieren soll, dann wird es passieren. Ob im Krankenhaus oder Zuhause.
    Sicherlich macht sich die Ärztin selbst die schwersten Vorwürfe und das ist doch schon Strafe genug, denn vor seinen eigenen Gedanken kann keiner davonlaufen.
    Ich bin froh, dass ich nicht in dieser verzwickten Lage bin und wünsche allen Beteiligten, dass sie sich der Situation stellen und sie einordnen ohne einfach nur zu verurteilen.

  14. Hab heute von dem Fall das erste Mal gehört. Hatte nämlich wegen vermutlichem Spam gegoogelt. „Erneuter Spendenausruf“.
    Da die in der „Spam“-Email angegebene Konto-Nr. NICHT die offizielle ist, denke ich, dass Vorsicht als geboten gilt. Ich kopiere hier noch einmal aus dem obigen Blogeintrag das offizielle Konto:
    Kanzlei Combé, Schnell und Fuchs
    Postbank Karlsruhe
    BLZ:66010075
    KTNR:176649751
    Verwendungszweck: „Strafsache Anna R.-L.“

  15. Nachdem ich Eure Kommentare gelesen habe, stellte sich mir die Frage, wie hoch das Risiko einer Hausgeburt im Verglech zur Geburt in der Klinik ist.
    Ich habe folgende holländische Studie gefunden mit immerhin 144 000 Geburten!!!
    Bei Erstgebärenden war das Risiko der Hausgeburt tendenziell, wenngleich nicht statistisch signifikant niedriger als bei der Klinikgeburt. Bei Frauen, die bereits mindestens ein Kind geboren haben, war das Risiko der Hausgeburt statistisch signifikant niedriger als bei der Klinikgeburt.
    Die Vorstellung einiger KommentarschreiberInnen, dass die Hausgeburt für Mutter und Kind riskanter sei, wurde in dieser nicht gerade kleinen Studie also keinesfalls bestätigt.

    Einen Übersichtsartikel über diese Studie findet ihr in der Ärztezeitung
    http://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/hormonstoerungen/article/842304/hausgeburten-nicht-immer-riskanter-klinik.html

    Jochen Kraft

    1. Glaube keine Statistik die du nicht selbst gefälscht hast.
      Die Risikogeburten gehen auf das Konto der Klinik 🙂
      Autos ohne Airbag haben heute auch weniger tödliche Unfälle als Autos mit.
      Nur 7 % der Verkehrsunfälle geschehen unter Alkohol – also lasst uns alle betrunken Auto fahren. Ha ha ha

      Das Problem ist doch der zum Glück seltene Fall bei dem es um Minuten geht und Hightech nötig wird. Dann laute die Frage Kindergarten oder Friedhof.

      Spielt doch bitte nicht mit dem Leben von Kindern !!!

  16. Mit Behörden und Gerichten haben wir so unsere eigenen Erfahrungen. Ich kann absolut nachvollziehen, wie sich eine zu Unrecht verurteilte Person fühlt. Ich selber hatte 20 Hausdurchsuchungen, allerdings ergebnislos, weil ich bei den Behörden in Ungnade gefallen bin. Nicht nur ich wurde mit erfundenen Straftaten konfrontiert. Andere hatten nicht soviel Glück, und wurden unter höchst zweifelhaften Umständen verurteilt.

    Daher halte ich es durchaus für möglich, dass im hier vorliegenden Fall die Ärztin schlicht und ergreifend aus dem Verkehr gezogen werden soll. Vielleicht stehen finanzielle Interessen der Krankenhäuser dahinter?

    Meiner Meinung nach sollte das Justizsystem gründlich reformiert werden.Dazu gehört auch, dass in jedem Gerichtssaal eine Internetcamera installiert wird.
    Der Angeklagte kann bestimmen, ob die Web-Gemeinde zuschauen darf. Wer unschuldig ist, wird es begrüßen,
    dass jeder sehen und hören kann, ob tatsächlich Recht
    gesprochen wird.

    Besonders in kleinen Prozessen, mangels Interesse, ohne
    Öffentlichkeit wird meist nach Wahrscheinlichkeit, trotz objektiver Zweifel verurteilt. Schätzungen besagen, dass es dadurch etwa 25% Fehlurteile gibt.

    Ich glaube, dass die Richter sich mehr Mühe geben, wenn damit gerechnet werden muss, dass jemand im Netz zuschaut.

    Ich freue mich auf Eure Antworten oder Besuch bei
    http://WWW.Hoahe.de

  17. Ich staune immer wieder, wie sehr wir uns schon durch ein abstraktes Sicherheitsdenken von der Natürlichkeit der Schwangerschaft und Geburt entfernt haben.
    Übrigens empfehlen die englischen NICE-Guidelines, GESUNDEN Schwangeren anzuraten ausserklinisch zu gebären, da dies interventionsärmer und somit gleich sicher oder sogar sicherer ist als eine Klinikgeburt.
    Durch die Arbeit in einem Gebärsaal habe ich auch schon unzählige Male hausgemachte Pathologien gesehen, wie zum Beispiel diese:
    – da wird hier noch ein bisschen Wehenmittel gegeben, obwohl vielleicht physiologisch grad eher Wehenpause ist, weil sich beispielsweise das Kind noch nicht richtig positionieren konnte
    – dann bekommt das Kind Stress, weil es mit heftigsten Wehen gegen einen Widerstand geschoben wird, reagiert mit schlechten Herztönen darauf
    – dann kommt es zu einem Notkaiserschnitt, das Kind überlebt, die Frau ist traumatisiert und dann sagt man den Eltern: „Wenn wir keinen Kaiserschnitt gemacht hätten, wäre das Kind verstorben!“
    Ähm ja, und schon ist alles gerechtfertigt… Wie’s der Frau geht und welche Folgen dieses traumatische Erlebnis für das Kind hat (und nur weil wir uns nicht aktiv dran erinnern können, heißt das noch lange nicht, dass es keinen Einfluss auf unser Leben hat!!) interessiert nicht! Lassen wir uns wirklich so einfach in die Irre führen?
    Aber so lange die Industrie mit gesunden Schwangeren/Gebärenden/Wöchnerinnen enormst Geld verdienen können, wird weiter Angst und Schrecken verbreitet.
    Steht auf Frauen (und Männer), kämpft für die Geburt, die IHR wollt, wo IHR bestimmen könnt, nicht wo andere aufgrund irgendeines Zeitplans oder Routine über euch entscheiden!!

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